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Qualität obenan zu stellen und die dafür nötigen Prozeduren gründlich zu validieren.“ Dr. Lars Gorzki, Produktionsleiter von Molke V, ergänzend: „Das gilt zum Beispiel für die Reinigungsprozesse, die wir in einem Worst- Case-Szenario drei Mal validieren, bevor sie tägliche Praxis werden können.“ Im Bereich Qualität und Hygiene sieht sich die Sachsenmilch unter den Top 2 Herstellern in Europa, von der Menge her rangiert das Unternehmen bezogen auf Molke unter den Top 3, bekräftigt Derks. Molke I bis V Aber erst einmal der Reihe nach. Molke I bezeichnet bei der Sachsenmilch den Bau des ersten Sprühturms für Molkenpulver im Jahr 2008. Kurz darauf folgte Molke II, was für die Installation eines Fließbetttrockners steht. Molke III bildete dann die Milchcalciumproduktion sowie Bioethanolproduktion aus Permeat und aus der bei der Lactoseherstellung anfallenden Melasse. Unter Molke IV versteht die UTM die Gewinnung von Hocheiweißprodukten aus Molke (hierfür wurden 75 Mio. € investiert) und Molke V steht schlussendlich für Lactose für die Dry Mix Verwendung in der Babyfood-Industrie, genannt Infantose (Markenname der Sachsenmilch für Lactose in Dry MixQualität). Ausgangspunkt der Planung bei Molke V war, dass die UTM auch noch etwas anderes als nur Lactose produzieren wollte, denn, so Derks, „Lactose macht heute doch jeder.“ Das Gebäude, in dem Molke V installiert ist, misst 54 x 42 m und ragt 35 m nach oben. In den Boden sind noch einmal 8 m verbaut. Die verschiedenen Anlagenteile wurden auf insgesamt sechs Etagen installiert. Vorbehandelte Produktströme bekommt das Werk direkt von nebenan aus der Molke IV Abteilung. Hier befinden sich unter anderem die UF- und MF-Linien – eine gewaltige Installation mit enormer Membranfläche. Molke V verfügt über zwei räumlich getrennte Fließbetttrockner von GEA, zehn Lactosesilos samt Peripherie (u.  a. Zellenradschleusen von Coperion) und Mühle (Hosokawa), drei Waschlinien und zwei Eindampfer um Redundanz zu schaffen, und natürlich die Einrichtungen zur Produktion der hocheiweißhaltigen Derivate. Je Schicht arbeiten drei Bediener sowie ein Schichtführer, dazu kommen eine Arbeitskraft für die Absackung (25 kg ‚stripable‘ Säcke auf einer GEA Avapac Linie sowie Big Bags) und zwei Leute, die die Membranfiltrationslinien überwachen. Zwei weitere Mitarbeiter sind mit nichts anderem beschäftigt, als den Hygiene- Status generell aufrecht zu halten. Insgesamt arbeiten ca. 160 Personen in der Molkenverarbeitung in Leppersdorf, das neu eingerichtete Labor für Rückstandsanalytik eingerechnet. Molke V hat ca. 60 neue Arbeitsplätze geschaffen. Auch in anderer Hinsicht ist Molke V für den Standort wichtig: das Werk benötigt relativ viel Wärmeenergie, was eine gute Nutzung der von der in Leppersdorf installierten Gasturbine gelieferten Energie ermöglicht. Striktes Hygienekonzept Das Hygienekonzept für Molke V wurde von der Sachsenmilch in Zusammenarbeit Anzeige


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