Page 35

Milch-Marketing_05_2017

Wal-Mart veranstalten ein paar Mal im Jahr deutsche Wochen. Da passt Obzada überall gut hinein. Hier können wir eine authentische, bayerische Geschichte erzählen. Zudem genießt das Produkt ja auch regionalen Bezeichnungsschutz. Björn Köhler: Wir lassen uns von der neuen Administration nicht entmutigen und werden den Markt weiter erschließen und erkunden. Natürlich hätten wir den TTIP-Abschluss begrüßt, aber es wird auch so gehen. Dass Obazda im angelsächsischen Kulturraum funktioniert, zeigt Australien, wo wir begeisterte Käufer finden und nun mit einer Range mit längerer Haltbarkeit wieder in den Markt gehen. Was bedeutet der Brexit für Alpenhain? Björn Köhler: Der Verfall des Pfund Sterling hat unsere Produkte um zehn bis zwölf Prozent verteuert. Wir sehen keinen Absatzrückgang, aber wir können wohl nicht mehr so stark wachsen wie wir es uns wünschen. Im Moment hat niemand Klarheit darüber, was der Brexit bedeutet. Im Moment ist allzu viel offen. Wenn UK für uns zum Drittland wird, haben wir damit keine Probleme, denn wir beliefern ja bereits eine Reihe von Drittländern und haben hier Erfahrung. Im UK fragen mehr als zwei Millionen Käufer unser Produkte wie z.B. den Backcamembert nach. Das ist doch eine gute Basis für Alpenhain. Was haben Sie mit dem Obazda noch vor? Klaus Nannt: In den bald 25 Jahren, in denen wir dieses Produkt herstellen, ist es nicht allzu weit über Süddeutschland hinausgekommen. Nun hat unsere jüngste Marktforschung ergeben, dass die Verbraucher in Leipzig, Hamburg und auch ganz besonders in Essen Obazda lieben. Klar ist also, dass wir aus unserem kleinen Juwel mehr machen werden. Wir zielen bei der Expansion nach Norden auf den LEH sowie den Foodservice und möchten die Kunden vor allem über Verkostungsaktionen vom Obazda begeistern. Planen Sie begleitende Werbung? Klaus Nannt: Wir werden keine TV-Werbung machen, sondern uns auf POS-Aktionen konzentrieren. Als mittelgroße Käserei müssen wir unsere Budgets schon im Auge haben. Die Discounter preschen mit Auflagen für mehr Tierwohl vor. Daneben zeichnet sich ein Trend hin zu GVO-freien Rohstoffen ab. Wie sieht Alpenhain diese Entwicklungen? Klaus Nannt: Im Grundsatz ist die Forderung nach Tierwohl berechtigt. Sie liegt ja auch in unserem Sinn. Die Frage ist nur, wie schnell welcher Stand erreicht werden soll, bzw. ob Dinge vorgegeben werden, die keinen Sinn machen. Eine ganz schnelle Umstellung geht gerade hier in Bayern nicht. Veränderungen brauchen Zeit und die örtlichen Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden. Was GVO-freie Milch angeht, so drängen wir unsere Landwirte nicht. Langfristig wird gentechnikfrei sicher zum Standard werden, da sich diesem Prozess ja immer mehr Erzeuger und Molkereien anschließen. Alpenhain war vor einiger Zeit in Schwierigkeiten. Sind die Probleme nun überwunden? Klaus Nannt: Damals traf ein Milchpreis auf Höchststand auf einen Markt, in dem wir nicht die nötigen Preisanpassungen vornehmen konnten. Parallel waren unsere Werbeaufwendungen überproportional hoch und so konnten wir insgesamt nicht das gewollte Ergebnis erzielen. Daraus haben wir gelernt. Wir schreiben schwarze Zahlen und unsere langfristige Planung ist unabhängig von Milchpreisentwicklungen. Alpenhain befindet sich auf einem guten Weg. Mit seinem umfangreichen Obazda-Sortiment will Alpenhain verstärkt auch außerhalb Süddeutschlands Fuß fassen. Aber auch international sieht das Unternehmen gute Chancen, die Verbraucher für die bayerische Spezialität zu begeistern. Fotos: Alpenhain ANZEIGE „NACHHALTIGKEIT… Guido Wolf, Geschäftsführer FELIX GmbH & Co. KG, Schwerte sowie Geschäftsführer ültje GmbH, Schwerte …bedeutet für uns Transparenz und damit Vertrauen in die Wertschöpfungskette – hierbei hilft uns auch der ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften.“ Sie suchen einen kompetenten Partner in Sachen Nachhaltigkeit? Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen! ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung Universität Witten/Herdecke Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58448 Witten Zentrumsleitung: Dr. Axel Kölle und Dr. Christian Geßner Ihre Ansprechpartnerin: Susanne Kellermann Tel.: +49 (0) 2302 926-545, E-Mail: znu@uni-wh.de www.uni-wh.de/znu


Milch-Marketing_05_2017
To see the actual publication please follow the link above