32 8 2017 | moproweb.de
Lars Mächler und
Lukas Fischer (rechts
im Bild): Nachdem der
Entschluss pro SAP
gefallen war, ergab es
sich durchaus glücklich,
dass msg mit Unterstützung
der GKC auf
Basis der milchwirtschaftlichen
Branchenlösung
„Felix 4“ eine
SAP basierte Branchenlösung
entwickelt hat,
die fester Bestandteil
des SAP ERP Systems
ist und die Emmi somit
ebenfalls direkt über
SAP erwerben konnte
(Foto: mi)
Wegen der hohen Komplexität der Abläufe bei Emmi nahm das Projekt OneERP
bis zur Realisierung vier Jahre in Anspruch (Foto: Emmi)
Unternehmen hatten wir eine Vielfalt verschiedener
Lösungen zur Steuerung der
Geschäftsprozesse in unserer Organisation.
Daher bot es sich an, die Komplexität
zur Steuerung der Prozesse zu reduzieren
und die Standardisierung und Harmonisierung
der Prozesse voranzutreiben. Wir haben
uns entschieden, in der Schweiz möglichst
viele bestehende Systeme durch ein
ERP abzulösen“, erklärt Lars Mächler, Head
of Corporate Development bei Emmi. Aufgrund
der starken Durchdringung von SAP
im deutschsprachigen Raum lag es nahe,
ein einheitliches ERP auf SAP-Basis zu implementieren,
denn das nötige Spezial-
Know-how ließ sich im Gegensatz zu anderen
Lösungen einkaufen.
Unvermuteter
Vorteil
Nachdem der Entschluss pro SAP gefallen
war, ergab es sich durchaus glücklich,
dass msg mit Unterstützung der
GKC auf Basis der milchwirtschaftlichen
Branchenlösung „Felix 4“ eine SAP basierte
Branchenlösung entwickelt hat, die
fester Bestandteil des SAP ERP Systems
ist und die Emmi somit ebenfalls direkt
über SAP erwerben konnte. Speziell GKC
war bei Emmi bestens bekannt, denn die
Lösung Felix 4 war bei den Schweizern
schon seit Jahren im Einsatz.
„Die Koinzidenz, dass Felix auf SAP gesetzt
wurde, erwies sich für uns als Vorteil“,
schildert Projektleiter Lukas Fischer.
„Denn so konnten wir bei der Umsetzung
von SAP Dairy wesentlichen Einfluss bei
vielen für uns wichtigen Details nehmen.
Das Grobkonzept zur Einführung des SAP
ERP Systems haben wir zusammen mit
Bearing Point auf Basis des SAP Vorgehensmodels
„ASAP“ erarbeitet, was uns
auch die Ausgangsbasis für die spätere
Realisierung der einzelnen SAP Komponenten
geschaffen hat. Diese waren FI/
CO (Financials & Controlling), QM (Quality
Management), MM (Material Management),
PP (Production Planning) und SD (Sales &
Distribution) sowie der Solution Manager“.
Das Emmi-Projekt war aber noch deutlich
komplexer angelegt: die SAP-Einführung
wurde im Zuge von OneERP ergänzt um
eine MES-Lösung (Manufacturing Execution
System von Wonderware) sowie ein LML
(Logistics Management Layer von Inconso).
Und dazu kam natürlich noch die zu
100 % voll in SAP ERP integrierte milchwirtschaftliche
Branchenlösung „SAP Dairy
Management by msg“, die mit allen drei
Komponenten für Produktions- und Rohstoffplanung,
Betriebs- und Leistungscontrolling
und Plan-, Soll-, Ist-Prozesskostenrechnung
für die Werke und einem
„Affinage add on“ für Käsereifung, Bewertung
und Lagerhaltung eingeführt wurde.
Angesichts solcher Dimensionen wundert
es nicht, dass das gesamte Projekt
vier Jahre dauerte und einen zweistelligen
Millionenbetrag forderte.
Gesamte Schweizer
Aktivitäten eingebunden
Das Ergebnis kann sich indes sehen lassen:
Emmi hat OneERP in sechs großen Produktionswerken,
zwei größeren Käsereien, sieben
Käsereifungs/veredelungswerken und
an 22 Logistikstandorten realisiert. Überall
sind FI/CO, Beschaffung, Rohstoffdisposition
und Stammdatenmangement implementiert.
Dabei ist der Einbindungsgrad
der Produktion unterschiedlich gelöst: bei
den Käsereien erfolgt die Datenüberga-
mi | mi vor Ort