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te Wenzel das praktische Herangehen von
Agroscope an das Kulturen-Screening auf.
Ein Screening auf bakteriozinbildende
Gene erlaubt auf der anderen Seite die
Identifikation von Schutzkulturorganismen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Schweizer
Forschungsarbeiten bildet die Erkennung
von proteo- oder lipolytischem Potenzial
anhand des Bakteriengenoms.
Wie Wenzel erklärte, befinden sich die
Arbeiten noch im Anfangsstadium, die beschriebenen
„Veranlagungen“ lassen sich zuverlässig
über die Genomdaten finden, aber
es werden nur bekannte Gene gefunden
und es gibt keine Klarheit darüber, ob die
Gene auch exprimiert sind.
Käserei 4.0
Christian Kern, Universität Hohenheim,
stellte ein Forschungsprojekt des Instituts
für Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie
vor, bei dem eine Technologie-
Plattform für die Produktion individueller
Schnittkäse geschaffen werden soll. Zentrale
Vorgehensweise ist dabei, eine homogene
Käsematrix durch Extrusion eines auf
Endtrockenmasse und Zusammensetzung
eingestellten Käsebruchs herzustellen und
dieser Starterkultur zu injizieren, um einen
NACHRICHTEN
42 8 2017 | moproweb.de
individuellen Schnittkäse auszureifen. Herausforderung
für die Forscher ist die Herstellung
eines standardisierten Käsebruchs,
der bei 50 – 60 °C (Plastifiziertemperatur)
verarbeitet wird. Zudem muss die Extrusion
hinsichtlich Scherbeanspruchungsgrenze
der Käseschmelze ausgelegt werden. Auf
Basis der prädikativen Mikrobiologie wird
ein mathematisches Modell entwickelt, um
die optimale Injektionsstrategie für eine
homogene Reifung zu gewährleisten.
Markt
Monika Wohlfarth, ZMB, berichtete zum
Abschluss des Seminars über die aktuellen
Marktentwicklungen. Der Milchmarkt hat
sich von der Krise in den Jahren 2015 und
2016, die von deutlichen gesunkenen Milchpreisen
und dem Aufbau von Magermilchpulverbeständen
in der Intervention von
350.000 t gekennzeichnet waren, erholt.
Die Erlöse für alle Milchprodukte bewegen
sich derzeit über dem Vorjahresniveau,
wenngleich sie im Vergleich zu Ende 2016
überwiegend etwas nachgegeben haben.
Bereits im Vorjahr war eine asymmetrische
Preisentwicklung von Fett und Eiweiß
festzustellen. Diese hat sich im bisherigen
Verlauf von 2017 noch verstärkt und ist
ein weltweites Phänomen. Während sich
die Butterpreise auf Rekordniveau bewegen,
liegen die Erlöse für Magermilchpulver
nah an der Interventionsverwertung.
Insgesamt ist der Markt wesentlich ausgeglichener
als im Vorjahr. Der Überschuss an
Magermilchpulver ist deutlich zurückgegangen
und die Intervention wird lediglich
in sehr bescheidenem Umfang zur Marktentlastung
genutzt.
Die Erholung des Milchmarktes ist maßgeblich
auf einen Rückgang des Milchaufkommens
in wichtigen Exportländern seit
Mitte 2016 zurückzuführen. Dieser war
und ist in Teilen Europas, Südamerika und
Ozeanien festzustellen. In Nordamerika ist
die Milchmenge hingegen flächendeckend
weiter gestiegen. In Neuseeland hat sich
zuletzt wieder Wachstum eingestellt. Die
internationale Nachfrage nach Milchprodukten
hat zu Beginn von 2017 weitgehend
stagniert, wie bereits 2015 und 2016. Der
Weltmarkt für Käse hat sich indessen aber
von dem Rückgang durch den Einbruch der
russischen Nachfrage erholt und ist 2016
erstmals wieder gewachsen und hat sich
auch 2017 bislang weiter positiv entwickelt.
Die Absatzmöglichkeiten in Asien und Südamerika
konnten ausgebaut werden.
> IMA ERCA
Tiefzieh-Lösung für Top Cups
Der Hersteller von Abfüllmaschinen
Erca blickt auf über 50 Jahre Innovationsgeschichte
zurück. Dies wird
durch verschiedene Entwicklungen
mit Pioniercharakter unterstrichen,
z. B. die Erfindung des IML-Verfahrens
für tiefgezogene Becher im Jahr
1970, den ersten im Open Mould Prozess
produzierten Doppelkammerbecher
in 1980, wiederverschließbare
Tiefziehbecher im Jahr 1994 oder
die Herstellung der ersten sphärisch
gewölbten Tiefziehbecher im Jahr
2002.
Weltweit stehen ca. 700 Erca-Maschinen
in Betrieb, sie befüllen pro
Jahr 56 Mrd. Verpackungseinheiten.
Die 2015 in die IMA Dairy& Food
Group integrierte Erca ruht sich nicht
auf ihren Errungenschaften aus. Im
Gegenteil, das Unternehmen bringt
im Jahr 2017eine ganze Fülle von
Neuheiten auf den Markt. Dies umfasst
die neue Tiefziehlinie P100 für
mittelgroße Portionspackungen, das
Premiumdekor für Danones „Frucht
Garten“ und Becher, die über integrierte
Robotertechnik mit Top Cups
ausgestattet werden, die ihrerseits auf
Anlagen von Erca produziert werden.
Ein Beispiel ist eine kürzlich an die
mexikanische Molkerei Lala ausgelieferte
Maschinenkonfiguration, die auf
der Tiefziehanlage EF825 basiert. Mit
ihr kann Lala nun die gesamte Produktionskette
abdecken. Neben Erca
waren andere Firmen der IMA Dairy&
Food Group wie z. B. Hamba an
dem Projekt namens „Duomo“ beteiligt.
Ein Fremdunternehmen steuerte
einen Löffelapplikator bei, der mit Robotik
arbeitet.
Erca kann alle herkömmlichen
und eine ganze Reihe spezieller Füll-
und Dosierkonfigurationen anbieten.
Hierfür lassen sich die Maschinen
maßgeschneidert auslegen. Generell
zeichnen sich Erca-Füller durch hohe
Genauigkeit (bis 0,5 %), Leistung und
Flexibilität aus, und sie erfüllen die relevanten
Standards wie FDA, 3A und