Für die Firma Tetra Pak bisher das größte Projekt dieser Art: der Endress+Hauser Vertriebsingenieur
Rudi Schmid (re.) koordinierte die Standardisierung der Messtechnik.
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zung wurde die Firma Tetra Pak betraut.
Für den Anlagenbauer ist es das größte
Projekt in der Milchindustrie. Lediglich
die Bereiche des Pulver-Prozesses und
-handlings lagen im Verantwortungsbereich
der Firmen Hosokawa, Derichs und
Arodo. Endress+Hauser wurde schon vor
Baubeginn mit in die Projektierungsphase
involviert. Dadurch wollte Milei zum einen
sicherstellen, dass in den hygienisch sensiblen
Bereichen entsprechende messtechnische
Lösungen zum Einsatz kommen. Zum
anderen sollte die Messtechnik so weit wie
möglich über alle Anlagengewerke standardisiert
werden, um die Ersatzteilbevorratung
auf ein Minimum zu beschränken. Für
Gert Henke, Leiter der Technischen Abteilung
und Mitglied des Management-Teams,
zählte unter anderem das vollständige
Portfolio der Prozessparameter Durchfluss,
Füllstand, Druck, Analyse und Registrierung,
das Endress+Hauser sowohl für den hygienischen
Prozessbereich, als auch für die
Hilfs- und Versorgungsprozesse liefert.
Komplettlieferant
als Bindeglied in Großprojekten
Vor Baubeginn galt es die Vorstellungen aller
beteiligten Firmen in Einklang zu bringen. Bei
der Komplexität des Projektes war dieses
eine große Herausforderung. Die Basisanforderungen
für Messtechnik erstreckten
sich auf eine 4-20 mA/HART-Kommunikation
und die Kennzeichnung mittels metallischem
TAG-Nummernschild. Der für Milei zuständige
Endress+Hauser Vertriebsingenieur definierte
nach Absprache mit dem jeweiligen
Anlagenlieferant die beste messtechnische
Lösung für die jeweilige Applikation. Hauptaugenmerk
galt dem physikalischen Messprinzip,
dem richtigen Prozessanschluss
und dem optimalen Einbau. Im hygienischen
Bereich wurde bevorzugt auf VARINLINE
gesetzt, für Durchflussmessgeräte auf
Schweißstutzen oder DIN11864-Anschüsse.
Membranfiltrationsprozesse spielen die Hauptrolle bei der Fraktionierung von Milch
und Molke: Druck und Temperatur überwachen Cerabar PMP55 und iTherm 411
Da Tetra Pak aus vier verschiedenen europäischen
Ländern lieferte und die Messtechnik
nur als Bestandteil fertig montierter
Prozesseinheiten den Weg auf die
Baustelle fand, war die Bestellabwicklung
über eine Projekt-Nummer sinnvoll und
hilfreich. Sie ist der Schlüssel, um zukünftig
die Dokumentation aller Instrumente über
das Datenmanagement-Tool W@M sicherzustellen.
Während der Inbetriebnahme-
Phase zahlte sich der Support von erfahrenen
Endress+Hauser Servicetechnikern
aus, besonders bei der schnellen Fehlerbeseitigung.
Dadurch konnte der Projektzeitplan
genauestens eingehalten werden.
Instrumentierung
der Anlagenbereiche
Im Durchflussbereich werden die meisten
Anwendungen mit dem magnetischinduktiven
Proline Promag H abgedeckt,
der nach EHEDG hygienisch zertifiziert ist.
Je nach Montageort und Medium kommen
Kompakttransmitter der Serie Promag
H100, modular aufgebaute Transmitter,
wie beim Promag 53H, die auch getrennt
instrumentiert werden können, und für
Medien mit hohen Feststoffgehalten der
Promag 55H zum Einsatz. Letztere kommt
daher besonders in Membranprozesse zum
Einsatz, in denen Produkte aufkonzentriert
werden. Für Durchflussmessungen
in den Hilfskreisläufen ist der Promag 53P
gesetzt, der dank PTFE-Inliner hier alle
Temperaturbereiche von –40 bis +180 °C
abdecken kann. Dampfmengen erfasst der
Wirbelzähler Prowirl F200 und überwacht
Mit im Bild: Unser Autor Tim Schrodt