50 3 2018 | moproweb.de
Thomas Kirner, Teamleiter Gesamtprojekt
„Molke 5“ bei ProLeiT: Für die Sachsenmilch
war es wichtig, dass wir bei der
Projektsteuerung den Blick aufs Ganze
behielten und auch auf Leitungsebene
in der Lage waren, Kapazitäten sehr flexibel
zur Verfügung zu stellen
tomatisierung der entsprechenden Verarbeitungsvorgänge
einzubringen. „Molke 5“ gliederte
sich dabei in zehn bis fünfzehn Teil- bzw.
Einzelprojekte, die im Wesentlichen der Zahl
der in den Prozessablauf integrierten Teilanlagen
entsprachen. Da aber Bestandteile der
Konzeption neuen, während des Arbeitsprozesses
gewonnenen Erkenntnissen angepasst
werden mussten, zeichnete sich der genaue
Umriss einiger Teilprojekte erst im weiteren
Jahresverlauf ab. Neben der Automatisierung
der Infantose-Produktion wurde ProLeiT
auch mit der Steuerung der Medienversorgung
– darunter der (Eis-)Wasserverteilung,
der Steuerung von Kältemaschinen und Ansteuerung
von Druckluftmaschinen – betraut.
„Für uns weitestgehend Standardprozesse“,
so Kirner, „die uns aber durch den knapp bemessenen
Realisierungszeitraum ein hohes
Maß an Arbeitsintensität abverlangten.“
Realisierung
Realisiert wurde die Projektierung in den
folgenden Monaten auf Basis der aktuell
auf der Anlage laufenden Plant iT Version
7.12. Auf den drei Servern, die am Standort
eingesetzt wurden, konnte an die bereits
bestehenden Microsoft Windows Server
2008 bzw. SQL Server 2008 als Software angeknüpft
werden. Hardwareseitig kamen für
Molke 5 zehn Simatic-S7-416-3-Steuerungen
zum Einsatz. Darüber hinaus war ProLeiT unter
anderem auch für die Einstellungen der
Server sowie für die Querkopplungen zu
den anderen Anlagen zuständig, „damit die
Steuerungen sich auch untereinander unterhalten
können.“ Wichtig für den gesamten
Projektierungs- und Implementierungsverlauf:
„Allein aufgrund des enormen Umfangs
der Anlage hatten wir es mit einem hohen
Maß an Verzahnung und mit entsprechenden
Komplexitätsgraden zu tun. Um hier den
bestehenden Betrieb nicht zu gefährden,
mussten wir äußerst sorgfältig mit Änderungen
im Bestand umgehen!“
Die notwendigen Änderungen in der Planung
und baulichen Umsetzung, die aus der
Optimierung und Erweiterung des Anlagenkonzepts
hervorgegangen waren, hatten dabei
die Realisierungsphase immer wieder verändert,
sodass mit der Implementierung der
Software auf der Anlage erst im Januar 2016
begonnen werden konnte. Nach erfolgreichen
Hardware-Checks und ersten Produktionstests
war die Kernaufgabe des Gesamtprojekts
– die vollständige Einrichtung der automatisierten
Infantose-Produktion – Ende März abgeschlossen.
Ab April ging die Produktionsanlage
dann in den Regelbetrieb über. Zwischen Oktober
2016 und Januar 2017 schloss sich daran
als zweiter Projektpart die Automatisierung
der Kapazitätserweiterung für die Annahme
der Molke an, die noch während der Projektphase
beschlossen worden war. Größtenteils
bei laufendem Betrieb bzw. mit einem Minimum
an zeitlichen Unterbrechungen konnte
der vollständige Aufbau der Prozessautomatisierung
von Molke 5, inklusive der Integration
aller Schnittstellen in die bestehende Anlage,
erfolgreich abgeschlossen werden.
Thomas Kirner: „Aus technischer Perspektive
überwog bei Molke 5 sicher der Anteil
bekannter Prozesse gegenüber den Neuentwicklungen.
Die besondere Herausforderung
bestand für uns aber darin, auf die ‚in
progress‘ beschlossenen Änderungen in der
Konzeption so schnell und technisch präzise
als möglich zu reagieren. Ausgelöst durch
die daraus resultierenden Umstellungen der
zeitlichen Abläufe im Projektplan war es für
den Kunden wichtig, dass wir bei der Projektsteuerung
den Blick aufs Ganze behielten
und auch auf Leitungsebene in der Lage waren,
Kapazitäten sehr flexibel zur Verfügung
zu stellen.“ Kirner gibt dabei durchaus zu, bei
der Koordination und dem Ausschöpfen der
Ressourcen „phasenweise an die eigenen
Grenzen gestoßen zu sein“. Andererseits:
„Die Flexibilität, die wir hier zeigen mussten,
war aus den Änderungen im Zuge der Realisierung
des neuen Konzepts hervorgegangen
und insofern für uns auch Bestandteil
unserer Leistung.“ Auch Dr. Lars Gorzki, Produktionsleiter
Milk & Whey Ingredients der
Sachsenmilch Leppersdorf GmbH, zieht ein
positives Fazit: „Die sehr gute Zusammenarbeit
war geprägt durch große Professionalität
sowie Fachwissen, um stets die hohen
Anforderungen zu erfüllen. Dies zeigte sich
besonders während der Inbetriebnahme, in
deren Verlauf sehr viele Prozesse parallel
betrachtet werden mussten. Somit wurde
gemeinsam ein elementarer Baustein für die
erfolgreiche Implementierung der Produktion
von Babynahrung in Molke 5 gelegt.“
LEUTE
z Neuer Präsident der DLG
ist der Landwirt Hubertus
Paetow, 51, aus Finkenthal-
Schlutow (Mecklenburg-Vorpommern).
Er ist Nachfolger
von Carl-Albrecht Bartmer, der nach
zwölfjähriger Amtszeit für eine Wiederwahl
nicht mehr zur Verfügung stand.
z Zum 1. Februar hat Oliver
Stützel die Bereichsleitung
für das Weber Gebrauchtmaschinen
Programm übernommen.
Stützel wird den Bereich
strategisch neu aufstellen und neben
dem Verkauf auch den aktiven Rückkauf
von Weber Maschinen im Markt forcieren.
Dabei sind sowohl ganze Linien als auch
einzelne Komponenten von Interesse.
mi | Technik/IT