mi | Technik/IT
Die Digitalisierung
ist längst da
Aktuelle Megatrends in der Automatisierung
56 3 2018 | moproweb.de
planemos-Projekt bei der Sachsenmilch zur fermentativen Aufbereitung von Brauchwasser
aus Brüden (Abbildung: planemos)
Das Festo Motion Terminal VTEM vereint
eines Ventil, Druckregler und Drucksensor
(Abbildung: Festo)
Megathema der auf den letzten
Fachmessen gezeigten
Automatisierungswelt war
das Thema „Digitalisierung”.
Thematisiert wurden einzelne Geräte, die
Prozesssteuerung oder auch ‚digitale Zwillinge‘
von Anlagen. Völlig unabhängig von der
Unternehmensgröße hilft die Digitalisierung,
dass Molkereien sich auf die immer schneller
verändernden Forderungen aus dem Umfeld
einstellen können.
Noch gibt es Molkereien, die auf alte Steuerungen
zumindest für Teilbereiche schwören.
Das ist kein Problem, wenn sie funktionieren.
Allerdings können Produktivität und
Effizienz der Prozesse kaum beeinflusst
werden. Von Datenauswertung, -transfer
oder -rückverfolgung nicht zu sprechen.
Neue Steuerungen und durchgängige Prozessleitsysteme
sind die ersten Schritte auf
dem Weg zur Digitalisierung. Mit ihnen lassen
sich Kosten senken und die Produktqualität
verbessern: So werden Zeit und Energie gespart,
Ressourcen werden optimal genutzt.
Das konnte die Firma planemos z. B. auf der
drinktec 2017 mit ihrer Information über
ein Sachsenmilch-Projekt belegen, bei dem
ein Fermentationsprozess zur Aufbereitung
von Brüden zu Brauchwasser gesteuert wird.
MES und ERP
Die meisten Prozessleitsysteme sind modular
aufgebaut. Der Betreiber kann in kleinem
Umfang starten, z. B. im Betriebsraum, und
nach und nach die Automatisierung ausbauen
bzw. weitere Module wie MES und
ERP installieren. Dabei müssen alle Module
die gleiche Sprache sprechen, sie stammen
also entweder von einem Hersteller oder
von Systemintegratoren, die mit allen Systemen
arbeiten bzw. Insellösungen in eine
gemeinsame Automatisierungswelt überführen
können. Ein Beispiel für eine solche
übergreifende Softwarearchitektur ist die
„System Platform 2017” von Wonderware
(Schneider Electric). Diese Lösung verknüpft
die Eigenschaften von SCADA, HMI- und
MES-Systemen, und das herstellerneutral.
Einer Steuerung der Produktion in Echtzeit
(MES) und der stetig optimierten Steuerung
der unternehmerischen und betrieblichen
Abläufe (ERP) steht nichts mehr im Wege.
Ein Beispiel für ein ERP ließ sich kürzlich bei
der CSB-System AG entdecken: Das Factory
ERP System. Hier schließt CSB die Lücke
zwischen Group ERP und MES. Die Lösung
umfasst die wichtigen ERP-Prozesse für das
Werk und die MES-Funktionalitäten inklusive
der Schnittstellen zu Maschinen und Anlagen
sowie zum Group ERP.
In der Cloud
In der Zukunft brauchen Betriebe wohl
weniger Hardware, aber eine Cloud. Deren
Betreiber übernimmt die technischen Aufgabenstellungen
von der Datensicherung
bis zur Wartung. Der Betrieb braucht keine