Intervie w Molkereif orum
Am Rande des Molkereiforums 2017 sprach molkerei-industrie
mit Dr. Tobias Langer, LfL, und Martin Fröhlich, GKC, über die mit
dem Event verbundenen Intentionen und Ziele.
mi: Herr Dr. Langer, das Molkereiforum 2017 war vollständig ausgebucht
und stieß auf reges Interesse. Was war der Anlass für das
Tagungsformat?
Langer: Die Staatliche Fach- und Technikerschule für Agrarwirtschaft,
Fachrichtung Milchwirtschaft und Molkereiwesen in Kempten
und die GKC Dr. Öttl & Partner Dairy & Food Consulting AG kooperieren
schon länger bei der Ausbildung der Molkereimeister und -techniker.
„Erlebnisorientiertes Lernen“ steht bei den Unterrichtseinheiten an
oberster Stelle. Im Rahmen einer Themendiskussion für den Unterricht
kamen wir zu der Idee, dass dieser Ansatz auch nach Abschluss
der Ausbildung fortgeführt werden sollte und es bislang kein Veranstaltungsformat
für Betriebswirtschaft und Controlling gibt, das
spezifisch auf die Belange der Molkereien ausgerichtet ist. Das Molkereiforum
soll genau diese Lücke schließen.
mi: Wie sind Sie mit dem Verlauf der Tagung zufrieden?
Fröhlich: Wir sind sehr zufrieden! Es war unsere erste Tagung dieser
Art. Wir mussten bei Null beginnen und uns alles hart erarbeiten. Am
Verlauf der Tagung und an den zahlreichen, äußerst positiven Feedbacks
konnten wir erkennen, dass wir mit den Themen und den Referenten
die richtige Auswahl getroffen hatten.
mi: Sie sprechen gerade die Vorträge an. Es war ein Mix aus Fach-
und Kommunikationsthemen. Warum war das Thema Kommunikation
so stark vertreten?
Fröhlich: Ich stelle in meiner Tätigkeit als Berater immer wieder fest,
dass es in den Unternehmen meist viele Zahlen, gute Ideen und oft
viele Besprechungen gibt. Da der daraus generierte Mehrwert für
das Unternehmen meist davon abhängt, wie und wann kommuniziert
wird, wollten wir das Thema ein wenig in den Fokus rücken.
Die Fach- und Technikerschule
in Kempten und die
GKC kooperieren schon länger
bei der Ausbildung der
Molkereimeister und -techniker
(Foto: Langer)
Martin Fröhlich, GKC: Bei
allen Vorträgen war der Bezug
zur „gelebten“ Praxis in
den Molkereien vorhanden
(Foto: GKC)
mi: Wo sehen Sie den konkreten Nutzen für die Teilnehmer?
Fröhlich: Ich sehe den Nutzen vor allem darin, dass bei allen Vorträgen
der Bezug zur „gelebten“ Praxis in den Molkereien vorhanden war. Man
konnte anhand von vielen praktischen Beispielen wieder neue Ideen und
Ansatzpunkte für die Aufgabenstellung im Unternehmen bekommen.
Langer: Das Molkereiforum bot eine ideale Plattform für den kollegialen
Austausch der Teilnehmer. Darüber hinaus konnten die Studierenden
der Technikerklasse TSII durch ihre Teilnahme praktische Handlungsimpulse
für ihr zukünftiges Berufsleben mitnehmen.
mi: Was haben Sie im Molkereiforum 2018 vor?
Fröhlich: Die Planungen sind bereits voll im Gange. Mit den Themen
und Vorträgen sind wir schon fast durch. Wir werden im Jahr 2018
neben den betriebswirtschaftlichen Themen auch das Qualitätsmanagement
aufgreifen. Gerade die Qualität hat enorme betriebswirtschaftliche
Auswirkungen in der Produktion sowie in der gesamten
Supply Chain. Deshalb sind die Qualitäts-Verantwortlichen als weitere
Zielgruppe der Tagung für uns so von Bedeutung.
3 2018 | moproweb.de 61
tifikation der Stärken und Schwächen der
wichtigsten Mitbewerber, sowie eine klare
Definition der relevanten Faktoren sind Kriterien,
die es für ein gutes und effektives
Marketing braucht.
Den Abschluss des Forums bildete eine
Vorstellung der Meister- und Technikerausbildung
in Kempten, welche neben dem
technischen Aspekt einen starken Fokus
auf Betriebswirtschaft legt. So ist auch das
Controlling mit dem Programm FELIX® heute
Bestandteil der praxisorientierten Ausbildung.
Die GKC AG stellte noch das Seminarprogramm
Dairy & Food Controlling für das
Jahr 2018 mit den geplanten Terminen und
Seminarthemen vor. Die Veröffentlichungen
dazu folgen in Kürze.
Das nächste Molkereiforum, am 15. und
16. November 2018, widmet sich voraussichtlich
dem Thema Qualitätsmanagement
und Controlling.