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Schwerpunkt Druckluft
Mit bloßer Aufbereitung ist es längst nicht getan
Torsten Lenertat, BEKO TECHNOLOGIES: Druckluft ist eines
der gängigsten und zugleich teuersten Medien, die die Lebensmittelindustrie
verwendet
24 7 2018 | moproweb.de
Mit solchen Systemen kann der Restöldampfgehalt in Druckluft
24/7/365 überwacht werden
Druckluft muss nach dem ölfreien Kompressor nicht
unbedingt ölfrei sein. Denn die Aussage „ölfrei“ bezieht
sich rein auf die Maschinenkonstruktion, nicht
aber auf die Ansaugluft. Und die ist in Europa, aber
auch in vielen anderen Regionen mitnichten frei von Öltröpfchen
oder -dampf.
Führt man sich vor Augen, dass im Schnitt in industrialisierten
Ländern 140 Millionen Partikel in einem Kubikmeter Luft enthalten
sind und dass so beschaffene Luft dann im Verhältnis 1:7 bis
1:10 komprimiert wird, kann man sich unschwer vorstellen, dass
Druckluft eine massive Kontaminationsquelle sein kann. Es geht
aber längst nicht nur um Partikel, sondern auch um Mikroorganismen,
Flüssigkeiten, Aerosole, Dampf und unerwünschte Gase (CO,
SO2, NOx usw.).
Die gesamte Kette im Blick halten
Thorsten Lenertat, Global Account Manager bei dem Spezialisten
für Druckluftaufbereitung BEKO TECHNOLOGIES in Neuss, erklärt,
dass jedes industriell hergestellte Lebensmittel-Produkt direkt
oder indirekt mit Druckluft in Berührung kommt. Es obliegt hier
allein der Sorgfalt des Herstellers, Lebensmittelsicherheit herzustellen.
Und dazu bedarf es nicht nur einer geeigneten Aufbereitung
der Druckluft im eigenen Haus. Vielmehr sind auch der Umgang
der Vorlieferanten mit Druckluft in ihren Werken und der
Weg, den Vorprodukte bis zur Verarbeitungsstätte zurücklegen,
in die Überlegungen einzubeziehen.
Dies beinhaltet z. B. das Abtanken von Silotransportern mit
Bordeigenen Kompressoren. Die Inhalte der Transporter (z. B.
Rohmilch oder Milchpulver) werden oft mit Druckluft aus dem
Bordkompressor eines Sammel- oder Tankfahrzeugs entleert.
Diese Druckluft wird in aller Regel ohne jegliche Aufbereitung
in den Silo gedrückt und ist meistens nicht für den Kontakt mit
Lebensmitteln konditioniert. „Erfahrene Auditoren schauen sich