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12 2018 | moproweb.de 13
Frankreich, Portugal, Norwegen, Finnland, Belgien, Ungarn, GB, Irland,
Estland und außerhalb der EU in Mexiko und Südafrika. Die
in Deutschland mit 1.1.1993 aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung
abgeschaffte Zuckersteuer war eine Verbrauchssteuer und
hatte keine präventiven Ziele.
In Österreich ist dieses Thema im März 2018 diskutiert worden,
die Gesundheitsministerin Mag. Hartinger-Klein kann sich die Einführung
einer Zuckersteuer wie in GB vorstellen, im Regierungsprogramm
kommt dieses Thema jedoch nicht vor.
In der EU wird die „Reformulierung“ durch Reduzierung der „kritischen
Nährstoffe“ Salz, Fett und Zucker in Lebensmitteln seit
geraumer Zeit als Maßnahme zur Bekämpfung von Übergewicht
intensiv diskutiert. Es wurde ein „Added Sugar Annex“ verabschiedet,
der durch konkrete Benchmarks für zugesetzte Zucker eine
10 %-ige Reduktion bis 2020 erreichen soll. Die primären Ernährungsziele
im NAP.e (Nationaler Aktionsplan Ernährung Österreich)
des BMSGK sind u. a. die Reduktion von Fett, Zucker und Salz.
In einem zu Schulbeginn am 03.09.2018 von Bundesminister Faßmann
an alle Schulen gerichtetes Schreiben wird zu sparsamen Konsum
von salz-, fett- und zuckerreichen Lebensmittel geraten, vor
allem in Hinblick auf den Gesundheitsschutz und zur Kariesprävention
von Kindern und Jugendlichen. Dieses Ziel soll durch schrittweise
Reduktion des Zuckergehaltes in Milchprodukten erreicht werden.
Die Pädagoginnen und Pädagogen werden aufgerufen, Schülerinnen
und Schüler zu ermuntern, Milch und Milchprodukte ohne Zusatz
von Aromen und süßenden Zutaten zu bevorzugen sowie Zucker und
andere süßende Zutaten selten und in kleinen Mengen zu verzehren
und möglichst früh sich an weniger süße Lebensmittel zu gewöhnen.
Als Orientierungshilfe liefert SIPCAN (Special Institute for Preventive
Cardiology And Nutrition, www.sipcan.at) schon seit Jahren
Checklisten (Getränkeliste, Milchliste, Süßigkeitenliste) zum Zuckergehalt
diverser Lebensmittel durch Darstellung mittels eines
eigenen Ampelsystems, das die Erfüllung oder Nichterfüllung der
eigenen Kriterien wiedergibt.
Die häufigsten Reformulierungsmaßnahmen in den EU-28 sind
fokussiert auf Salz, trans-Fettsäuren, gesättigte Fettsäuren, zugesetzte
Zucker, Gesamtzucker und Energiezufuhr, einige Länder
thematisieren auch Portionsgrößen und Vollkorn.
Der durchschnittliche Bürger nimmt laut Statistik Austria 93
Gramm Zucker pro Tag zu sich. Das ist fast das Vierfache der von
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) maximal empfohlenen
Menge von 25 Gramm. 15,6 Prozent der Männer und 13,2 Prozent
der Frauen sind adipös, 41 Prozent sind übergewichtig.
Zahlreiche Entwicklungsprojekte im Lebensmittelbereich sind
derzeit von den aktuellen Entwicklungstrends „Fett-, Zucker- und
Salzreduktion“ geprägt. Die starke Zunahme von Übergewicht und
Diabetes muss zu einer Reduktion der Gesamtkalorienaufnahme
führen, eine isolierte Betrachtung einzelner Nährstoffe ist aber
nicht zielführend. Auch die generelle Verurteilung bestimmter
Nährstoffe (z. B. Zucker) ist abzulehnen und kann andere negative
Trends (z. B. verstärkter Einsatz von Süßstoffen) auslösen.
Gerade das Thema Zucker wird in der Öffentlichkeit sehr intensiv
und kontroversiell diskutiert. Eine langsame, „schleichende“ Reduktion
der Zuckergehalte in allen Lebensmitteln dürfte dabei die
wirkungsvollste und vor allem nachhaltigste Maßnahme sein. Einige
Beispiele in den Regalen – z. B. die sehr medienwirksame Befragung
zum Süßegrad verschiedener Schokopuddings einer großen deutschen
und österreichischen Handelskette mit anschließender Reduktion
des Zuckeranteils um 30 % – entsprechen dieser Philosophie.
Neben der klassischen Zuckerreduktion gibt es eine Reihe weiterer
Möglichkeiten der Reformulierung hinsichtlich Süße. In den
Zuckerersatz durch den Einsatz von Steviolglykosiden wurden sehr
hohe Erwartungen gesetzt, die aber nicht erfüllt werden konnten,
da das veränderte Süßeprofil nicht den Konsumentenerwartungen
entsprach. Der Austausch von bis zu 30 % Zucker durch Steviolglycoside
schafft hier aber einen durchaus vernünftigen Kompromiss
bezüglich Kalorienreduktion und sensorischen Eigenschaften.
Eine weitere Möglichkeit bietet der Zusatz von „natürlichen
Süßungsaromen“, Dosagen von ca. 0,1 ‰ erlauben eine Reduktion
der Zuckermenge um absolut 1–2 % bei weitgehend gleichem
Süßeempfinden. Etwas unsicher ist die nicht ausreichend geklärte
rechtliche Situation dieses Produktes zum derzeitigen Zeitpunkt
bzw. in der Zukunft.
Auch der Einsatz spezieller Oligofructose mit einer Süßkraft von
50 % im Vergleich zu Saccharose kann bis zu einem gewissen Grad
gute Ergebnisse liefern. Ein totaler Zuckeraustausch erscheint
aber nicht sinnvoll, positiv ist aber die Möglichkeit der Auslobung
„ballaststoffhaltig“ bzw. „ballaststoffreich“ bei Einhaltung der gesetzlichen
Grenzwerte.
Interessant erscheint die absolute Zuckerreduktion um 1–2 %
durch die Verwendung laktosefreier Milch ohne nachteilige sen-
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