mi | Betriebswirtschaft
Abbildung 3: Einführung eines BI-Tools2
Transaktionsabwicklung aus verschiedenen
internen Systemen; Anbindung externer Quellen
Selektion, Extraktion, Transformation, Laden von Daten
Informationsmodellierung, multidimensionale Berechnungen
34 12 2018 | moproweb.de
1 Operative Systeme
2 ETL
3 Data Warehouse
Datenspeicherung, Administration
4 OLAP
5 BI-Tool
Analyse, Präsentation
te in großem Umfang automatisiert und
empfängerspezifisch erstellt und elektronisch
verteilt werden können. Das wird
häufig mit dem Begriff „Reporting Factory“
umschrieben. Zum anderen können Entscheidungsträger
durch die Navigationsfunktionen
im Datenpool auch ihren individuellen
Informationsbedarf direkt, schnell
und ohne die Zuarbeit eines Mitarbeiters
decken („Self Service Reporting“). Neben
der Effizienzsteigerung ist damit auch von
einer besseren Effektivität des Reportings
auszugehen.
BI-Tools dürfen jedoch nicht auf die Reporting
Möglichkeiten reduziert werden,
sondern müssen im Sinne des Business
Intelligence auch Analysemöglichkeiten
bieten und die technische Integration der
BI-Software in den betrieblichen Datenpool
unterstützen.
Die Einführung eines BI-Tools verläuft in folgenden
Schritten (vgl. Abbildung 3): Dabei
handelt es sich zunächst um einen technojob.
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Der milchwirtschaftliche
Stellenmarkt
Stellenangeb ote und
Stellengesuche
logiebasierten Prozess, indem aus verschiedenen
operativen Systemen v. a. aus einem
ERP-System, aber bei Bedarf auch aus externen
Quellen Informationen zur Verfügung
gestellt werden. Da ERP-Systeme nicht
immer ausreichend Plandaten führen, müssen
häufig auch aus verschiedenen internen
Planungssystemen Daten gezogen werden.
Diese Daten werden anschließend extrahiert,
selektiert, transformiert (ETL) und
in regelmäßigen Abständen in ein Data-
Warehouse geladen. Hier werden dann
durch OLAP (Online Analytical Processing)
die Daten des Data Warehouse als multidimensionales
Datenmodell aufbereitet.
Auf dieses Datenmodell greift dann die
BI-Software zu und bietet entsprechende
Darstellungen und Auswertungen der Daten
und Informationen.
Ein BI-Projekt besteht jedoch nicht nur aus
den technischen Anforderungen des Datenmanagements.
Noch wichtiger ist, dass es
bereits vor Beginn der Datenmodellierung
ein klares betriebswirtschaftliches Konzept
gibt. Für das Produktionscontrolling geht es
dabei um die konkreten Inhalte des mehrdimensionalen
Datenwürfels, die für die Steuerung
des Produktionsbereichs einer Molkerei
erforderlich sind. Dazu ist zum einen Branchen
Know How erforderlich und zum anderen
müssen die speziellen Gegebenheiten
eines Unternehmens berücksichtigt werden.
Fazit
Produktionscontrolling in Molkereien bedeutet
vor allem, aus einer Vielzahl an
Daten aus dem Produktionsbereich steuerungsrelevante
Informationen zu generieren
und zusätzliche Analysen auf dieser
Datenbasis durchzuführen. Business Intelligence
und BI-Tools sind eine wirksame
Unterstützung, um Controlling effizienter
und effektiver zu gestalten. Business Intelligence
gilt deshalb als Bestandteil von Digitalisierungsstrategien
von Unternehmen.
Bei der Einführung eines BI-Tools müssen
IT-technische Maßnahmen umgesetzt werden,
aber vor allem auch ein betriebswirtschaftliches
Konzept entwickelt werden,
das branchenspezifische und betriebsindividuelle
Aspekte berücksichtigt. Darauf
wird im nächsten Beitrag anhand eines praxisorientierten
Beispiels eingegangen.
2 In Anlehnung an V. Köppen, G. Saake, K.-U. Sattler: Data Warehouse Technologien, Heidelberg, München, Landsberg, 2012, S. 254.