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Klimaschutz in Milcherzeugung und Ernährung

Datum: 19.05.2022Quelle: LVN
Im Dialog über Milch und Klimaschutz: VfL-Wolfsburg Geschäftsführer Michael Meeske nahm die Einladung von Milchbauer Helmut Evers nach Wahrenholz an )Foto: LVN)

 

Der Geschäftsführer des VfL Wolfsburg Michael Meeske war am Mittwoch, 18.Mai 2022 zu Gast auf dem Hof von Milchbauer Helmut Evers in Wahrenholz im Landkreis Gifhorn. Damit folgte der Fußballbundesligist einer gemeinsamen Einladung des engagierten Landwirts und der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) zum Klima-Gespräch über Themen, bei denen Landwirt Evers und seine Familie ganz nah dran sind und die die Gesellschaft immer mehr bewegen:

 

Klimaschutz und Milcherzeugung – Wie geht das zusammen?
Tierische Lebensmittel – Müssen wir in Zukunft verzichten?
Über viele interessante Fragen zu Klimaschutz und Milchwirtschaft kamen Michael Meeske und Helmut Evers miteinander persönlich ins Gespräch. Zu den geladenen Gästen zählten Vertreter der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V., der Molkerei Uelzena eG, des Bundesverband Rind und Schwein e.V. sowie des Kreislandvolkverbandes Gifhorn.

Anlass für das gemeinsame Treffen war der Aktionsmonat „Wow, no cow! – der VfL wird kuhmilchfrei!“ des VfL Wolfsburg im Rahmen der neuen strategischen Partnerschaft mit einem schwedischen Haferdrink-Anbieter. Diese Aktion des Fußballclubs hat viele Branchenvertreter und Akteure in der Landwirtschaft erstaunt. Auch die LVN, Milchbauer Helmut Evers und die Uelzena eG, an die Evers die Milch seiner 60 Kühe liefert, suchten das Gespräch mit dem VfL.

Milchbauer Evers: Wir arbeiten an einer umwelt- und klimaschonenden Milcherzeugung

„Wir können dem VfL auch ein Stück weit dankbar sein, dass er das Thema nachhaltige und klimaschonende Milchproduktion aufgegriffen hat“, sagte Helmut Evers im Klima-Gespräch.  „Schließlich bekommen wir als Milchbauern und Milchbranche so Gelegenheit, einer breiten und auch kritischen Öffentlichkeit unsere erfolgreichen Bemühungen und Aktivitäten zu erläutern. Wir in Deutschland und auch gerade in Niedersachsen sind weitgehend für das Thema sensibilisiert und arbeiten daran, großflächig Klimabilanzen nach einem standardisierten Verfahren zu erstellen. Nach bisherigen Erkenntnissen belegen wir mit unserem CO2 Fußabdruck pro Liter Milch einen internationalen Spitzenplatz. Unsere jungen nachrückenden oder auch schon praktizierenden Betriebsleiter gehören der Generation „Fridays For Future“ an und sind sich zum größten Teil ohnehin ihrer großen Verantwortung bezüglich einer umwelt- und klimaschonenden Wirtschaftsweise bewusst, betonte Evers, der selbst zum Thema Klimaschutz und Milcherzeugung bereits einige erfolgreiche My KuhTube-Videos veröffentlicht hat.

 

VfL-Wolfsburg-Geschäftsführer Michael Meeske: Menschen für Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibilisieren

„Als Bundesligist mit gesellschaftlicher Vorbildfunktion möchten wir nicht nur Fußball spielen, sondern Menschen auch inspirieren und für Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibilisieren“, sagte Michael Meeske, Geschäftsführer des VfL Wolfsburg in Wahrenholz. „Im Zusammenhang mit unserer Partnerschaft mit Oatly haben wir daher den „milchfreien VfL“ als Aktionsmonat ins Leben gerufen, mit dem wir unsere Fans über alternative und nachhaltige Ernährungsmethoden aufklären wollten. Mit der Aktion haben wir unser Cateringangebot ergänzt und unseren Mitarbeitern, Partnern und Fans die Möglichkeit geboten, etwas Neues auszuprobieren. Natürlich kann eine solche Aktion auch zu Interessenskonflikten führen, aber solange daraus ein konstruktiver Dialog entsteht, bringt es uns alle voran. Und in diesem Sinne freue ich mich, heute als Vertreter des VfL Wolfsburg hier zu sein und die Möglichkeit zum Austausch zu haben“, erklärte der Geschäftsführer.

 

LVN-Geschäftsführer Frank Feuerriegel: Für den Klimaschutz sind pflanzliche und tierische Lebensmittel ideale Partner

„Die Landwirtschaft insgesamt leistet in Bezug auf erneuerbare Energien, Nährstoffkreisläufe und die Verwertung menschlich nicht nutzbarer pflanzlicher Biomasse einen großen Beitrag zum Klimaschutz“, sagte der Geschäftsführer der LVN, Frank Feuerriegel. „Die Pflanzenproduktion und die Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft sind im Idealfall miteinander vernetzt. Die landwirtschaftliche Nutzung und Ernte entziehen dem Boden Nährstoffe. Milchkühe nutzen überwiegend für uns Menschen nicht verwertbare Pflanzen, nämlich Gras, Grassilage, Heu, Maissilage oder Stroh. Daraus entstehen zum einen wertvolle Lebensmittel, wie Milch und Fleisch – und über die Ausscheidungen auch wichtiger Dünger, der dem Boden wieder zugeführt wird. Auf der anderen Seite verbleiben bei der Verarbeitung von z.B. Getreide und Zuckerrüben zu Brot und Zucker große Anteile nicht verwertbare Bestandteile, die über die Verfütterung an unsere Milchkühe ebenfalls zur Erzeugung von Milch und Fleisch beitragen. Zwei natürliche Kreisläufe, die in einander greifen“, erklärte Feuerriegel.

 

Auch Jörn Dwehus, Vorstandsvorsitzender Uelzena eG, begrüßte das Zusammentreffen auf dem Hof seines Milchlieferanten Evers: „Wir freuen uns, dass jetzt ein Dialog auf wissenschaftlicher Basis angestoßen wurde, der die Klima- und Tierwohlleistungen der niedersächsischen Milcherzeuger wertschätzt und vom klassischen Schwarz-Weiß-Denken in dieser Debatte abrückt. Dieser Kontrast sollte ausschließlich unseren Kühen vorbehalten sein.“

Roland Sossna / moproweb

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