Obwohl es in der EU von 2007 auf 2008
nur zu insgesamt 10.000 t Mehranlieferung an Milch gekommen ist,
haben die Märkte mit brutaler Volatilität reagiert, stellte Herman
Versteijlen (Foto: mi),
Direktor Agrarmärkte bei der EU Kommission, am 9. Oktober fest.
Versteijlen, der anlässlich der Jahrestagung der European Dairy
Association EDA in Bratislava über die Marktentwicklung und Pläne
für die künftige Ausgestaltung der EU Milchmarktordnung sprach,
wies darauf hin, dass die EU nur noch 3-4 Mrd. € an
Finanzrahmen für die Agrar-Marktstützung verfügt. Von
daher seien die für die Milchmarktstützung aktuell aufgewendeten
600 Mio. € ein durchaus nennenswerter Betrag. Dennoch gelte es,
sich über die Zeit nach 2013 – 2015 Gedanken zu machen.

Die von der Kommission eingesetzte
hochrangige Arbeitsgruppe, die Konzepte für den Milchmarkt
erarbeiten soll, wird sich bereits am 13. Oktober zusammenfinden und
ab dann monatlich tagen. Sie soll sich unter anderem mit der
Liefervertagsgestaltung zw. Molkereien und Bauern, der Stärkung der
Marktstellung der Erzeuger und der Frage befassen, ob die
Marktordnungsinstrumente noch zeitgemäß sind. Daneben stehen Fragen
wie Milchfutures, F&E zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
und Markttransparenz zur Debatte. Brüssel ist speziell an höherer
Informationsgeschwindigkeit gelegen: bisher dauert es 6 Wochen, bis
Daten aus den Mitgliedsländern über aktuelle Produktionszahlen
vorliegen.