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Food-Authentizität unter der Lupe

20. September 2018

 

DLG-Forum FoodTec am 20. September in Frankfurt am Main – Aktuelle Forschungsansätze und Methoden im Überblick – Risikominimierungsstrategien

 Die Echtheit von Lebensmitteln spielt für Hersteller und Handel eine immer wichtigere Rolle hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Glaubwürdigkeit und gesundheitlichem Verbraucherschutz. Da manipulierte Lebensmittel jederzeit auf allen Produktionsstufen auftreten können, sind einheitliche Verfahren zur Authentizitätsprüfung ein wirkungsvolles Instrument, Fälschungen schnell und zuverlässig zu identifizieren. Aktuelle Forschungsansätze und Methoden zur Echtheitsprüfung speziell für die Lebensmittelbranche werden von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) am 20. September 2018 während des „DLG-Forums FoodTec: Food-Authentizität“ in Frankfurt am Main vorgestellt und interdisziplinär aufgearbeitet.

Verbraucher müssen auf Produktbeschreibungen vertrauen können, denn Verfälschungen von Lebensmitteln können im schlimmsten Fall ein gesundheitliches oder gar lebensbedrohliches Risiko darstellen. Während des DLG-Fachforums wird Adriana Preiß vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Perspektive der Verbraucher, häufige Betrugsfälle und die staatliche Sichtweise auf Authentizitätsnachweise vorstellen. In diesem Zusammenhang sind nicht nur fehlerhafte Allergenkennzeichnungen zu nennen, sondern auch Beimischungen von gesundheitsschädlichen Rohstoffen, wie z. B. Melamin bei Milchpulver oder „Gammelfleisch“ in der Fertiglasagne.

In erster Linie werden hochpreisige Lebensmittel, wie Öle, Fische, Bioprodukte, Nüsse, Honig, Wein oder Gewürze, gefälscht, gestreckt oder falsch gekennzeichnet. Gepanschtes Olivenöl etwa kann durch einen gezielten chemischen Nachbau bei einer Qualitätsprüfung im Labor auf den ersten Blick genauso unauffällig sein wie ein echtes hochpreisiges kaltgepresstes Olivenöl. Im Rahmen des OLEUM-Projektes wird deshalb die „1H-NMR-Analytik“ eingesetzt, um Olivenölfälschern auf die Spur zu kommen. Dr. Ole Winkelmann (Eurofins Analytik) wird das Verfahren während des DLG-Forums vorstellen. Auch Fälschungen von ursprungsgeschützten Lebensmitteln müssen sicher identifiziert werden können. Eine entscheidende Rolle spielt dies vor allem bei regionalen Produkten. Um diese zu kategorisieren, kann auf die Analyse mit stabilen Isotopen zurückgegriffen werden, die Xenia Gatzert (FiBL Deutschland e.V.) in ihrem Vortrag beleuchten wird.

Einen Gesamtüberblick der derzeit möglichen Authentizitätsanalytik gibt Dr. Andreas Juadjur (Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.). Hierbei wird die Perspektive eines Forschungslabors in den Fokus gerückt. 

Messtechnik, analytische Verfahren, statistische Auswertungen und die Auswahl der zu untersuchenden Lebensmittel müssen auch auf staatlicher Ebene koordiniert werden. Diese Aufgabe übernimmt das Nationale Referenzzentrum für authentische Lebensmittel des Max Rubner-Instituts. Welche Methoden für Behörden in Zusammenarbeit mit Laboren und Unternehmen relevant sind, und welche künftigen Herausforderungen es im Bereich der Feststellung von Lebensmittelbetrug gibt, führt Dr. phil. Stefan Engert (NRZ-Authent am Max Rubner-Institut) aus.

Der Einsatz neuster Messtechnik ist für Unternehmen immer auch eine Investitionsfrage. Welches technische Equipment und Know-how zur Authentizitätsprüfung für die Praxis tatsächlich sinnvoll ist, wird von Dr. Diedrich Harms (Intertek Holding Deutschland GmbH) vorgestellt.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Risikominimierungsstrategie im Qualitäts-management, z. B. bei der Auswahl geeigneter Lieferanten, sind Kenntnisse über Lebensmittelfälschungen im Kontext globaler Warenströme. Dirk Schweikert (ADM Wild Europe GmbH & Co. KG) wird im Rahmen des DLG-Forums als Leiter des Qualitätsmanagements über seine Erfahrungen berichten.

 

Details

Datum:
20. September 2018
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