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Dairy Processors People, Planet & Profit

Datum: 01.12.2020Quelle: molkerei-industrie

IFCN (International Farm Comparison Network) hat soeben eine neue Analyse namens „Dairy Processors People, Planet & Profit“ vorgestellt. Darin werden die Top 20 Milchverarbeiter weltweit auf Nachhaltigkeitskriterien untersucht.

 

Insgesamt stehen die Top 20 Molkereien weltweit für die Erfassung von 25% der Gesamtmilchmenge und für 42% der verarbeiteten Milchmenge. Letztere Zahl hat sich über die letzten Jahre nicht verändert, was die Dynamik des Wachstums dieser Unternehmen in Mitten einer global wachsenden Milcherzeugung illustriert. Laut Erik Elgersma, ein früher in der Strategieentwicklung namhafter Molkereien tätiger Berater aus den Niederlanden, der die IFCN-Analyse federführend mit erstellt hat, ist die globale Milchindustrie insgesamt keineswegs eine sich konsolidierende Branche; letzteres gilt eher nur für die westliche Welt. Elgersma führte weiter aus, dass die Milchwirtschaft in Asien teilweise bereits weiter entwickelt ist als die in Europa oder Nordamerika, was den technischen Stand oder Geschäftsmodelle angeht.

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„Dairy Processors People, Planet & Profit“ ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, um einen besseren Überblick über die einzelnen Unternehmen und deren Geschäft zu ermöglichen. Herausgearbeitet wird, welchen Beitrag die Top 20 Molkereien für den Menschen, den Planeten und für nachhaltige Wirtschaftlichkeit leisten. In der Summe stehen die Top 20 für 210,5 Mrd. kg Milchverarbeitung, die Versorgung von über einer Milliarde Menschen und für 71 Mrd. $ Milchgeld im Jahr. Sie beschäftigen direkt 460.000 Mitarbeiter, die für 21 Mrd. $ an Lohnsumme stehen, sie sorgen für ein Mehrfaches an Beschäftigung auf den Bauernhöfen (IFCN-Schätzung: 2 bis 5 Millionen Menschen) und zahlen 3 Mrd. $ an Unternehmenssteuern. 50% der Unternehmen haben bereits erklärt, dass sie 2050 klimaneutral wirtschaften werden, der Rest arbeitet im Moment entsprechende Strategien aus.

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In der Milchwirtschaft steht mit einem durchschnittlichen EBITDA von 8% nicht so sehr das Erwirtschaften von Gewinn im Mittelpunkt, sondern vor allem auch die Versorgung der Verbraucher. Andere Sektoren wie z.B. die allgemeine Lebensmittelindustrie (12,5%) oder der Food Service (10%) arbeiten deutlich profitabler.

 

In einer Webkonferenz für fast 490 Teilnehmer aus der ganzen Welt stellte IFCN heute Einzelheiten zu dem neuen Bericht vor. Jedes Unternehmen wird auf zwei Seiten porträtiert, wobei die Daten eine Bewertung erfahren, um aussagekräftig zu werden. Zehn Key Performance Indicators (Arbeitsproduktivität, Lohnentwicklung, Kapitaleinsatz per kg Milch, freier Cash-flow, Steuerlast usw.) erlauben eine genauere Beurteilung der Unternehmensleistung, aber auch das Benchmarking des eigenen Unternehmens gegen die Großen in der Branche. Mit einer Bruttoverwertung von 0,8 $/kg Milch schneiden die Genossenschaften in der betrachteten Gruppe schlechter ab als die Privatunternehmen und Konzerne (1,1 $/kg). Dies ist aber nicht direkt vergleichbar, so Elgersma, da sich die Geschäftsmodelle durchaus unterscheiden und auch der Produktmix jeweils anders ausfällt. Da IFCN nicht alle Daten direkt von den Unternehmen bekam, musste bei einigen auch mit Schätzungen gearbeitet werden. Die Autoren der Studie sind jedoch sicher, dass diese nicht allzuweit von der Realität entfernt sind.

 

Alle Abb. und Tab.: IFCN

Roland Sossna / moproweb

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