Weniger Verschwendung

Laut Reuters haben viele Verbraucher in den Industrieländern während der Coronavirus-Krise weniger Lebensmittel verschwendet. Experten gehen davon aus, dass diese Gewohnheiten, wenn sie beibehalten werden, der Bekämpfung der Klimakrise einen Schub geben werden.

Die FAO schätzt, dass jedes Jahr ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittel verschwendet wird. Lebensmittelabfälle sind für etwa 8 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, was in etwa dem Beitrag des Straßenverkehrs entspricht.

In Großbritannien gingen die Lebensmittelabfälle in den Haushalten in der Anfangsphase der Abriegelung im April deutlich zurück, es wurden nur noch 14 Prozent der vier wichtigsten Produktkategorien – Brot, Huhn, Milch und Kartoffeln – weggeworfen, so das Ergebnis einer Untersuchung der NGO WRAP Global. Vor dem Lockdown waren es durchschnittlich 24 Prozent.

“Die positive Nachricht ist, dass 70 Prozent der Menschen ihr neues Verhalten im Umgang mit Lebensmitteln langfristig beibehalten wollen”, erklärt Richard Swannell, Direktor bei WRAP Global, die mit Regierungen zusammenarbeitet, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren.

Eine Umfrage des deutschen Landwirtschaftsministeriums zeigt, dass die Verbraucher auch hierzulande während der Coronavirus-Krise begonnen haben, sich mehr mit der Verschwendung von Lebensmitteln zu befassen. Die Umfrage, die während der Pandemie durchgeführt wurde, ergab, dass 91 Prozent der befragten deutschen Verbraucher Lebensmittel jetzt auf Haltbarkeit prüfen und nicht automatisch am Ende des MHD wegwerfen. Im Vergleich dazu waren es bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2016 erst 76 Prozent.

Lebensmittelabfälle sind nicht auf den Haushalt beschränkt. Die Europäische Union schätzt, dass 53 Prozent der Lebensmittelabfälle in den Haushalten und 11 Prozent in der Produktion anfallen, wobei der Rest auf Bereiche wie Verarbeitung und Einzelhandel entfällt.

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