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Nachhaltigkeit in der Praxis

Datum: 10..11.2022Quelle: molkerei-industrie
Teilnehmer des Pressegesprächs am 10. November (im Uhrzeigersinn): Ludwig Börger, Geschäftsführer QM-Milch e.V., Benhard Krüsken, Vorsitzender QM-Milch e.V., Ralf Hinrichs, Geschäftsführer Molkerei Ammerland, Prof. Hiltrud Nieberg, Thünen-Institut,

 

Das Nachhaltigkeitsmodul in QM-Milch bietet teilnehmenden Molkereien viele Vorteile, wie Ralf Hinrichs, Geschäftsführer der Molkerei Ammerland, heute im Rahmen eines Pressegesprächs des QM Milch e.V. erklärte. Solche Vorteile sieht Hinrichs z.B. in Bezug auf eine schnelle und wissenschaftlich fundierte Klärung von Fragen aus dem LEH oder von Abnehmern von Weiterverarbeitungsprodukten in Sachen Nachhaltigkeit. Die teilnehmenden Landwirte (ca. 60% der Lieferanten der Molkerei Ammerland), so Hinrichs, bekommen Rückmeldungen darüber, wo sie ihre Nachhaltigkeitsbemühungen ansetzen sollen und wie ihre Höfe im Vergleich zu anderen stehen. Insgesamt ist Hinrichs mit der Beteiligung seiner Genossenschaft am Nachhaltigkeitsmodul in QM-Milch sehr zufrieden, das Konzept wird bei Ammerland weiterentwickelt. Welche Kosten damit verbunden sind, konnte Hinrichs auf Nachfrage nicht beziffern. Gegenüber dem LEH könne man die Teilnahme am Nachhaltigkeitsmodul durchaus als Listungsvorteil sehen, so dass auf diese Weise auch eine Honorierung der Maßnahmen im Unternehmen erfolgt. Dies wurde auch vom Vorsitzenden des QM-Milch e.V., Bernhard Krüsken, bestätigt, der von einer verbesserten Marktposition der teilnehmenden Molkereien sprach.

Ludwig Börger, Geschäftsführer des QM-Milch e.V., erklärte zu den Kosten, dass diese insgesamt moderat ausfallen und man vor allem sehen müsse, dass man für einen Betrag, der weniger als dem Lohn einer halben Arbeitskraft entspricht, ein wissenschaftlich begleitetes Monitoring für seine Nachhaltigkeitsinitiativen bekommt. Aktuell nehmen 38 Molkereien mit zusammen ca. 13.000 Landwirten am Programm teil. In den beiden letzten Jahren habe es bei der Beteiligung Fortschritte im Süden gegeben, sagte Börger, aber in dieser Region gebe es insgesamt noch Nachholbedarf.

Wie Krüsken anfügte, halten sich die Handelsunternehmen aktuell bei der Einführung von Mehrwertprogrammen z.B. beim Tierwohl zurück, nachdem sie bis zum Kriegsausbruch vehement nach Verbesserungen gerufen hatten. Dies beschädige das Vertrauen in die Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette, denn die Landwirte erwarten eine Honorierung ihrer Vorleistungen. Die Dinge werden sich aber wieder ändern, meinte Krüsken, Mehrwertkonzepte würden demnächst wieder attraktiver für die Marktpartner.

Prof. Hiltrud Nieberg vom Thünen-Institut wies darauf hin, dass Teilnehmer am Nachhaltigkeitsmodul in QM-Milch direkt auch auf die vorhandenen Stellschrauben hingewiesen werden, die ihnen zur Verbesserung ihres Nachhaltigkeitsstatus zur Verfügung stehen. Wichtig ist, dass das Modul die Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet und auch der Heterogenität der Produktion in den Regionen gerecht wird. Molkereien und Landwirte erhalten ein Benchmark und können so Verbesserungen anstoßen. Bedarf an Verbesserung besteht z.B. noch beim Trockenstellen und der Berechnung individueller Futterrationen.

Roland Sossna / moproweb

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