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Arla berichtet über 2020

Datum: 11.02.2021Quelle: Arla Foods

2020 konnte Arla den Umsatz im Markengeschäft konzernweit um 7,7 Prozent steigern. Dies hat die Genossenschaft ihrem globalen Portfolio mit beliebten Marken wie Arla und Lurpak sowie den starken Marktpositionen in zahlreichen Ländern zu verdanken. Trotz der Umsatzeinbußen in den B-2-B Bereichen Foodservice (Gastronomiegeschäft) und Globale Industrieverkäufe beläuft sich der Gesamtumsatz des Konzerns auf 10,6 Mrd. Euro im Vergleich zu 10,5 Mrd. Euro im Jahr 2019.

Aufgrund der Finanzlage hat der Aufsichtsrat der Vertreterversammlung vorgeschlagen, 1,75 Eurocent pro Kilogramm gelieferter Milch im Rahmen der Nachzahlung an die Landwirte der Genossenschaft auszuzahlen. Dies liegt 0,75 Eurocent höher als die sonst üblichen 1,00 Eurocent pro Kilogramm gelieferter Milch. Die endgültige Entscheidung über diesen Vorschlag trifft die Vertreterversammlung der Landwirte Ende Februar 2021.

 

Konsum in Privathaushalten treibt die Nachfrage

Peder TuborghDa die Verbraucher sich die meiste Zeit des Jahres gezwungen sahen, zu Hause zu bleiben, wurde mit der Familie deutlich öfter zu Hause gegessen. Viele Menschen haben begonnen, mehr zu kochen und zu backen. Dies hat den Umsatz der globalen Arla Marken Lurpak, Arla und Puck angekurbelt. Das mengenbasierte Umsatzwachstum dieser strategischen Marken betrug konzernweit 14,6 Prozent (Lurpark), 3,0 Prozent (Arla) und 11,7 Prozent (Puck).

„Dies ist zweifellos die herausforderndste Krise, in der wir als Arla je unser Geschäft betrieben haben. Aufgrund der Agilität der Genossenschaft waren wir in der Lage, unser Geschäft umzustellen, und konnten große Milchmengen umlenken – und das fast über Nacht“, so Peder Tuborgh (Foto links), CEO von Arla Foods.

Der deutliche Anstieg im Einzelhandel konnte die allgemeinen Umsatzrückgänge in den Bereichen Foodservice (Gastronomiegeschäft) und Globale Industrieverkäufe ausgleichen. Der Umsatz im Foodservice ging im Frühjahr 2020 zunächst um 45 Prozent zurück, hat dann im Sommer jedoch wieder Fahrt aufgenommen. So konnte Arla der zweiten und dritten Welle der Corona Pandemie, bei der es erneut Schließungen im Gastgewerbe und von Arbeitsstätten gab, trotzen. Das Foodservice-Markengeschäft von Arla in Europa sah insgesamt einen Umsatzrückgang von 12 Prozent im Vergleich zu 2019.

 

Marken in Europa wachsen

Arlas Europa-Segment macht 60 Prozent des Geschäfts aus und erzielte ein mengenbasiertes Umsatzwachstum im Markenbereich von insgesamt 5,9 Prozent; hauptsächlich durch Marken wie Lurpak, Arla und Starbucks. Das größte Markenwachstum konnte in Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden verzeichnet werden. Der Gesamtumsatz in Europa stieg auf 6,41 Mrd. Euro im Vergleich zu 6,35 Mrd. Euro im Jahr 2019.

 

Nachhaltigkeitsinitiativen in Deutschland umgesetzt

Im zurückliegenden Jahr haben 90 Prozent der Landwirte in Deutschland erfolgreich am neuen Klimacheck-Programm teilgenommen, um ihre Treibhausgasemissionen bei der Milchproduktion weiter zu senken. Daneben wurde das überarbeitete Qualitätsprogramm Arlagården erfolgreich eingeführt, das nun einen noch stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit und Tierwohl legt. Mit Hilfe beider Programme wird die Milchproduktion noch nachhaltiger und fit für die Zukunft. Zudem hat Arla in Deutschland zahlreiche Verpackungen auf umweltverträglichere Varianten umgestellt, etwa durch den Einsatz von weniger Kunststoff, besser zu recycelnden Materialien oder das Weglassen einer Verpackungsschicht, wie zu Beispiel bei der frischen Arla Bio Weidemilch. Daneben setzt Arla mit seiner Teilnahme an der Kampagne „Oft länger gut“ des Social Impact Unternehmens „Too Good To Go“ seit Beginn 2020 ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten. Im Jahresverlauf hat ein großer Teil der Arla Produkte den Hinweis „Oft länger gut“ zusätzlich zum Mindesthaltbarkeitsdatum als Aufdruck erhalten, so etwa alle Arla Skyr Produkte sowie die Frischkäsesorten der Marke Arla Buko und die Frischeprodukte der Marke Arla Bio. Weitere Produkte folgen in Kürze.

 

Höherer Markenumsatz in Deutschland

Markus Mühleisen

Wie bereits in den Vorjahren konnte Arla Foods auch 2020 beim Markengeschäft in Deutschland zulegen. Der Umsatz mit Arla Marken stieg um 7,1 Prozent (mengenbasiert). Dabei zeigte der Reibekäse Arla Finello mit einem Absatzplus von 49,4 Prozent das stärkste Wachstum, gefolgt von Arla Bio mit 19,3 Prozent, Arla Kærgården mit 15,2 Prozent sowie Arla Buko und die Käsemarke Castello mit je rund 14 Prozent Absatzplus. Nachdem sich Arla in der ersten Jahreshälfte auf-grund der Corona-Situation mit Neueinführungen zurückgehalten hat, kamen in der zweiten Jahreshälfte wieder Innovationen auf den Markt.

Mit Blick auf das laufende Jahr stellt Markus Mühleisen, Geschäftsführer Arla Deutschland (Foto links), fest: „Aufgrund der Corona-Situation wird 2021 erneut herausfordernd für uns. Trotzdem sehen wir zahlreiche Chancen und wollen unser Marken- sowie unser Handelsmarkengeschäft weiter ausbauen. Dabei bleibt das Thema Nachhaltigkeit ganz oben auf unserer Agenda mit neuen Verpackungsinitiativen sowie den Klimachecks und -maßnahmen auf den Höfen unserer Landwirte.“

 

Internationales Geschäft wächst

Arlas internationales Segment macht 19 Prozent des Geschäfts aus und erzielte ein mengenbasiertes Umsatzwachstum im Markenbereich von 11,6 Prozent; hauptsächlich durch Marken wie Lurpak, Puck und Starbucks. Insbesondere die MENA-Region konnte ein starkes, mengenbasiertes Umsatzwachstum im Markenbereich von 20,1 Prozent erzielen. Der Gesamtumsatz im internationalen Geschäft stieg auf 1,97 Mrd. Euro im Vergleich zu 1,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr.

Arla Foods Ingredients (AFI) sorgte für einen Anstieg des Mehrwert-Zutatengeschäfts – angekurbelt durch das Segment klinische Ernährung. In den Bereichen Nahrungsmittel und Herstellung von Kindernahrung liegen die Ergebnisse aufgrund der Auswirkungen der Corona Pandemie etwas unter dem Niveau von 2019. Der Gesamtumsatz von AFI stieg auf 716 Mio. € im Vergleich zu 710 Mio. € 2019.

Infolge des gestiegenen Umsatzes im Einzelhandel verzeichnete der Bereich Globale Industrieverkäufe (ehemals bezeichnet als Handel), also die Business-to-Business-Rohstoffverkäufe, niedrigere Preise gemeinsam mit einem Rückgang von 2,3 Prozentpunkten beim Gesamtanteil der Milchverkäufe im Vergleich zu 2019. Daher ist der Umsatz von 1,66 Mrd. € im Jahr 2019 auf 1,54 Mrd. € in 2020 gesunken.

 

Transformationsprogramm

Arlas Transformations- und Effizienzprogramm Calcium erzielte 2020 Einsparungen in Höhe von 130 Mio. €; hauptsächlich durch Lieferketteneffizienz und optimierte Marketingausgaben. Aber auch durch geringere Aufwendungen etwa bei Geschäftsreisen, da viele der Büromitarbeiter von zu Hause aus arbeiteten. Die kumulierten Calcium-Einsparungen belaufen sich seit der Einführung des Programms im Jahr 2018 auf mittlerweile 354 Mio. €. Bis Ende 2021 sollen insgesamt über 400 Mio. € Einsparungen erzielt werden.

 

Konzernausblick 2021

Arla rechnet damit, dass auch 2021 wieder ein herausforderndes Jahr wird. Denn die Corona Pandemie wirkt sich weiterhin auf die globale Milchindustrie, die Weltwirtschaft und die Lebensgrundlagen von Menschen auf der ganzen Welt aus. Das Unternehmen erwartet, dass seine Kernmarken weiter für Markenwachstum sorgen, das Wachstum jedoch geringer ausfällt als im Jahr 2020.

 

2021 ist außerdem das erste Jahr mit dem neuen Freihandelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien. Durch das Abkommen fällt für Arla ein erhebliches Risiko weg. Das Unternehmen hat eine Reihe von Plänen ausgearbeitet und ist gut vorbereitet, um die nichttarifären Handelshemmnisse des neuen Abkommens zu bewältigen.

 

Getrieben durch strukturelle Investitionen, Calcium-Initiativen und Arlas Nachhaltigkeitsagenda plant Arla Investitionen in Höhe von 700 Mio. € für das Jahr 2021. Zu den wichtigsten Projekten zählen die Fertigstellung des Trockenturms zur Milchpulverproduktion in Pronsfeld (Deutschland), die Fortsetzung der Mozzarella-Kapazitätserhöhung in Branderup (Dänemark) und die Verbesserung des Produktionsstandortes in Bahrain sowie weitere strategische Investitionen im Bereich AFI.

 

Die Prognose für den Konzernumsatz 2021 liegt zwischen 10,3 und 10,6 Mrd. €. Der Anteil des Gewinns am Umsatz wird voraussichtlich im angestrebten Bereich von 2,8 bis 3,2 Prozent liegen und der Verschuldungsgrad im unteren Zielbereich von 2,8 bis 3%.

Roland Sossna

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