Brexit: Noch keine Klarheit

Die Folgen des Brexit für die britische und die europäische Milchindustrie sind weiter im Unklaren. Erste Anhaltspunkte dafür, was zu erwarten sein wird, können frühestens die ab ca. März angesetzten Austrittsverhandlungen ergeben.

Mit Ausnahme von Milchpulver hat Großbritannien hat einen Selbstversorgungsgrad bei Milch von weniger als 100%. Im Jahr 2015 war die Importnachfrage besonders hoch für Käse, Butter und Joghurt, die Selbstversorgung schwankte nach Angaben des britischen Landwirtschaftsministeriums zwischen 50 und 75%. Das Vereinigte Königreich hat im vergangenen Jahr 494.000 Tonnen Käse und 106.000 Tonnen Butter importiert. Der Einfuhrwert von Käse belief sich auf 1,8 Milliarden Euro und Butter 363 Millionen €. Hauptlieferant war Irland, aus dem das UK 22% seines Käse- und 62% des Butterverbrauchs importiert. UK Marktexperten glauben, dass das Vereinigte Königreich nach dem Ausscheiden aus der Europäischen Union einen großen Teil seinesButter- und (Cheddar-)Käsebedarfs aus Neuseeland und Australien importieren wird.

Bei Milchpulver hat das Vereinigte Königreich einen Selbstversorgungsgrad von über 200%. Hier ist das Land Nettoexporteur. Bisher konzentrierte sich der Großteil der Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union. Im Segment Trinkmilch ist das Vereinigte Königreich ein 100%iger Selbstversorger.