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BVE-Konjunkturreport

Datum: 11.04.2024Quelle: BVE

 

Die deutsche Ernährungsindustrie konnte im Januar 2024 ein preisbereinigtes Plus von 2,6 Prozent beim Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat erreichen. Während im Inland der Absatz bei lediglich plus 0,7 Prozent lag, stieg der Absatz beim Auslandsgeschäft mit plus 5,8 Prozent zum Vorjahresmonat deutlicher.

In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz der Lebensmittelhersteller insgesamt 18,6 Milliarden Euro. Bei den Herstellern stieg damit das Vorjahresergebnis nominal um 2,1 Prozent. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 11,6 Milliarden Euro was ein Plus beim Vorjahresergebnis von nominal 0,5 Prozent bedeutet. Das nominale Umsatzergebnis des Auslandsgeschäftes betrug 7,0 Milliarden Euro und stieg damit nominal um 4,9 Prozent. Die Ausfuhrpreise sanken dabei um 0,9 Prozent, während die Erzeugerpreise im Inland um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat zurückgingen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank dabei zum Vorjahresmonat mit 1,3 Prozent.

Rohstoffmärkte

Sowohl die Agrarrohstoffkosten als auch die Energiekosten sind zwei der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Gestiegene Preise wirken sich entlang der Wertschöpfungskette aus und haben mit Zeitverzug direkte Auswirkungen auf die Verkaufspreise der Ernährungsindustrie.

Agrarrohstoffe
Die Preisentwicklung an den globalen und regionalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Der FAO Food Price Index für Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel sowie die nationalen Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte sind daher bedeutende Indikatoren für die Preisentwicklungen.

Im Januar stiegen die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sanken die Preise – auch aufgrund des Basiseffektes – um 7,7 Prozent, während diese im Vergleich zum “Vorkrisenniveau” im Januar 2024 noch immer mehr als 33 Prozent höher lagen. Vor ca. einem Jahr erreichten die Preise hier ihren Hochpunkt. Die Preise von Produkten pflanzlicher Erzeugung stiegen dabei im Januar verglichen mit dem Vormonat um 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stehen diese bei minus 3,0 Prozent. Besonders stark sanken dabei die Preise für Getreide mit minus 28,9 Prozent sowie Futterweizen mit minus 31,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Besonders stark stiegen die Preise von Obst mit plus 27,6 Prozent sowie Speisekartoffeln mit plus 36 Prozent. Produkte tierischer Erzeugung verbuchten im Januar eine Stagnation (0,0 Prozent) zum Vormonat und stehen zum Vorjahresmonat bei einem Minus von 10,7 Prozent. Der Preis von Eiern liegt mit plus 16,3 Prozent deutlich über dem Preisniveau des Vorjahres, während das Preisniveau von Milch bei minus 22,3 Prozent steht.

Mit 118,3 Punkten stieg der FAO Food Price Index im März um 1,1 Prozent zum Vormonat und steht nun 7,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Während der Teilindex für Getreide mit minus 2,6 Prozent und der Teilindex für Zucker mit minus 5,4 Prozent nachgaben, stieg der Teilindex für Pflanzenöle mit 8,0 Prozent, der Teilindex für Fleisch mit 1,7 Prozent sowie der Teilindex Molkerei mit plus 2,9 Prozent zum Vormonat an.

Energierohstoffe
Laut Statistischem Bundesamt stiegen bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte im Februar die Preise für Erdgas (verflüssigt oder gasförmig) zum Vormonat um 4,6 Prozent und für Erdöl um 4,5 Prozent. Bei Braunkohle sanken diese um 8,9 Prozent. Während die Preise zum Vorjahr zum Zeitpunkt der “Energiekrise” deutlich nachgaben, steht der Preis für Erdgas noch immer mehr als 187 Prozent über dem Niveau vom Februar 2021. Der Preis für Erdöl liegt gut 53 Prozent über dem Vorkrisenniveau und für Braunkohle gut 33 Prozent über dem Niveau vom Februar 2021.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Stagnation belasteten die Stimmung sehr lange in der Ernährungsindustrie. Die neuesten Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex zeigten für den März wiederum eine deutliche Aufhellung der Stimmung. Der Saldo des Geschäftsklimas verzeichnete einen Zuwachs von 13,8 Punkten und steht mit 103,5 Punkten erstmalig seit Juni 2023 wieder über der neutralen Marke von 100. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich mit plus 26,8 Punkten deutlich und steht nun bei 106,6 Punkten. Die Geschäftserwartung (für die nächsten 6 Monate) konnte ebenfalls leicht zulegen und steht nun bei 100,4 Punkten: Die Anzahl der Hersteller mit positiven Geschäftserwartungen übersteigt dabei die der Hersteller mit sinkenden Erwartungen seit August 2021 wieder leicht: 17,0 von 100 Befragten gehen von einer Verbesserung aus; 16,6 von einer Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich seit längerem auf einem tiefen Niveau mit wenig eindeutigen Tendenzen. Der Konsumklimaindex stieg im März 2024 im Vergleich zum Vormonat um 0,68 Punkte und steht nun bei minus 28,8 Zählern. Die GfK-Konsumforscher prognostizieren für April einen weiteren leichten Zuwachs ihres Barometers um 1,4 Punkte auf minus 27,4 Punkte.

Zum Vormonat stiegen im Februar 2024 die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,4 Prozent, während die Preise für Nahrung und alkoholfreie Getränke um 0,2 Prozent stiegen. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise (Nahrung & alkoholfreie Getränke) um 2,1 Prozent und die allgemeinen Verbraucherpreise um 2,5 Prozent.

 

Roland Sossna / moproweb

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