China: Export-Formate passen oft nicht

Stephan Karl, Geschäftsführer von Tetra Pak Mid Europe, wies am 26. Februar auf dem Deutschen Molkereikongress der Lebensmittel Zeitung in Frankfurt darauf hin, dass die chinesischen Verbraucher mehrheitlich noch nicht reif für den Kauf von 1-l-Packungen mit haltbaren Mopro sind. Die Masse des Konsums spielt sich im Bereich der 125 – 250 ml Verpackungsformate ab. Hierfür passen die bisherigen Exporte deutscher Molkereien meist noch eher wenig.

Die Nachfrage nach flüssigen Milchprodukten in China ist aktuell in einem tiefgreifenden Wandel, so Karl weiter. Die heimischen Hersteller segmentieren die Märkte immer weiter und schaffen Angebote für neue Kaufanlässe z.B. durch zielgruppenspezifische Produkte, haltbare Joghurtgetränke oder Mopro zur Erfrischung. Die einzelnen Marktsegmente haben durchaus große Volumina, wie z.B. 300 Mio. l für Kinderprodukte, 900 Mio. l für H-Milchdrinks oder aktuell 90 Mio. l für haltbare Joghurtdrinks (seit 2010 wurde hier ein Plus von über 400% verbucht).

Neben die Momentaufnahme stellte Karl die längerfristigen Perspektiven des chinesischen Mopro-Marktes: für den Milchkonsum sind quasi erst die 400 Millionen Großstadtbewohner erschlossen. Bei einer (noch immer wachsenden) Bevölkerung von im Moment 1,35 Milliarden gibt es hier noch enormes Absatzpotential. Bis 2020 erwartet Karl, der vier Jahre für Tetra Pak in China gearbeitet hat, eine Verdoppelung des Milchverbrauchs auf dann 10 Mrd. l. Dies als Folge der Erschließung kleinerer Städte und des Westens des Landes sowie der weiter wachsenden Mittelschicht. Nielsen hat bereits prognostiziert, dass die Verbraucherausgaben für FMCG bis 2030 bezogen auf das letzte Jahr auf einen Index von 330 steigen werden …