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DMK will effizienter werden

Datum: 2017-06-29 12:00:00Quelle: molkerei-industrie

 

 

 

 

Im Foto von links: Ingo Müller, DMK-Sprecher, Finanzchef Volkmar Taucher und Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Korte am 29. Juni in Bremen vor der Presse (Foto: molkerei-industrie)

 

Das DMK hat im letzten Jahr einen Umsatz von 5,1 Mrd. € erzielt, das Plus von 11% war v.a. der Konsolidierung  der niederländischen Tochter DOC Kaas zuzuschreiben. Erfasst wurden 7,3 Mrd. kg, den Milchpreis gibt das Unternehmen mit 25,2 Cent an (4,1% Fett, 3,41% Eiweiß).

Wie DMK-Chef Ingo Müller am 29. Juni in Bremen vor der Presse erklärte, habe DMK sein Ziel beim Milchpreis verfehlt, doch sei das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 34% gesund. DMK hat Ende des letzten Jahres ein „Change“-Programm namens MOVE gestartet, das seit März in der Umsetzung steht.  Das Programm hat vier Ziele:

 

  • Organisationsstraffung: DMK hat sechs Business Units geschaffen, die eigenständig agieren. Hierüber will DMK mehr Marktnähe und schnellere sowie klarere Entscheidungen herbeiführen. Doppelstrukturen in der Organisation werden beseitig.

 

  • Verbesserte Rohstoffplanung: Hier setzt DMK auf das Milkmaster Programm zur optimierten Rohstofflenkung in den alsbald noch 14 milchverarbeitenden Werken.

 

 

  • Fokussiertes Portfolio: Da ab 1.1.2018 500 Mio. kg Rohstoff als Folge von Abgängen von Lieferanten nicht mehr vorhanden sind, schließt DMK drei Werke (wie berichtet: Rügen, Rimbeck und Bab Bibra), die aktuell nicht voll ausgelastet sind, nicht effizient arbeiten und direkt von der sinkenden Rohstoffmenge betroffen sind. DMK zieht sich damit in Teilen aus der Produktion von Schnittkäse und H-Milch zurück. Daneben wird die Käsekonfektionierung in Nordhackstedt stillgelegt. Laut Müller werden profitable Produktgruppen beibehalten, der Ausstieg erfolgt in Produktgruppen, in denen das Unternehmen nicht wettbewerbsfähig ist. Parallel läuft die in 2016 angekündigte Schließung des Eiskremwerks Nürnberg und die Umlagerung der Produktion nach Plan. Auch der Ausbau der Babyfoodkapazitäten im Werk Strückhausen geht voran, so DMK. Insgesamt stellt MOVE, so Müller, eher einen Marathonlauf als einen Sprint dar, um Effizienz zu verbessern seien Disziplin und Durchhaltevermögen gefordert.

 

  • Optimierte Ausgabenstruktur: Das  Ausgabenbudet wurde bereits im letzten Jahr auf Vorjahresniveau gedeckelt, die Restriktion wird auch für 2017 beibehalten.

 

 

 

 

DMK 2016

Im letzten Jahr hat DMK trotz der Marktkrise weiter investiert: 155 Mio. € flossen in Investitionsprojekte, auch die F&E wurde nicht vernachlässigt, sie hat 2016 insgesamt 44 Patente angemeldet. Außerdem hat sich das Unternehmen auch in Russland mit einer Direktinvestition engagiert.

Der DMK-Umsatz wurde  von insgesamt 32 voll- und 53 ergebniskonsolidierten Unternehmensteilen erwirtschaftet. Er teilte sich auf in 25% Käse, je 12% Frischware und  Butter, 10% Pulver, 9% H-Produkte, je 6% Eiskrem und Babyfood sowie 20% Molke und Sonstiges. 55% des Geschäft wurde in Deutschland gemacht, 36% in der EU und 9% in Drittländern.

Die Bilanz für 216 weist eine Summe von 1,7 Mrd. € aus (+ 146 Mio. €), wovon 585 Mio. € (+ 11 Mio. €) auf Eigenkapital entfallen. Das Anlagevermögen in Höhe von 884 Mio. € (+ 49 Mio. €) wird zu 66% von Eigenkapital gedeckt.

 

DMK 2017

Für das laufende Jahr erwartet DMK einen Umsatz von 5,4 Mrd. €, von Januar bis Mai wurden bereits 2,33 Mrd. € erreicht. Den Jahresüberschuss prognostiziert das Unternehmen mit 29 Mio. €, nach 11 Mio. € in 2016. Das Eigenkapital soll auf 606 Mio. € aufgestockt werden (-+ 32 Mio. €).

Insgesamt stehen bei DMK bis Ende 2019 1,7 Mrd. kg Milch in Kündigung. Laut Pressesprecher Hermann Codes will die Genossenschaft um jeden einzelnen Landwirt kämpfen. Die Kündigungen ziehen sich quer über das Erfassungsgebiet und betreffen ca. 1.100 Mitglieder. Je nach Entwicklung der künftigen Rohstoffmengen will DMK seine Strukturen zügig anpassen. Müller: „Wir wollen nicht größer, sondern besser werden“.  Es gehe darum mit der zur Verfügung stehenden Milchmenge optimal zu arbeuten.

In der Vertreterversammlung des DMK stimmten am 28. Juni 94% der Lieferanten für eine Satzungsänderung. Die Kündigungsfrist beträgt nach Eintragung der neuen Regelung in die Statuten weiter 24 Monate, doch können Landwirte auf Antrag bereits nach 12 Monaten den Milchkäufer wechseln. Die Rückzahlung des Geschäftsguthabens erfolgt aber erst nach zwei Jahren, um dem Unternehmen finanzielle Planungssicherheit zu erhalten. Der Aufsichtsratsvorsitzende  Heinz Korte wies darauf hin, dass DMK bisher bei Rücknahmen von Kündigungen großzügig vorgegangen sei, der Vorstand  dies in Zukunft aber wohl stringenter handhaben wird.  

Den Milchpreis hat DMK (wie ebenfalls berichtet) für Mai mit 32 Cent, für Juni mit 34 Cent und für Juli mit 36 Cent festgelegt – der damit lt. Müller wieder auf den deutschen Schnitt kommt. Dies sei einerseits durch die Marktentwicklung möglich, aber auch weil DMK seine Hausaufgaben gemacht habe.

Am Rande der Pressekonferenz wies DMK darauf hin, dass die Marke Milram mit 400 – 500 Mio. € Umsatz noch immer die größte, von einer Genossenschaft getragene Mopro-Marke Deutschlands ist und sich stabil im Markt hält. Außerdem ist DMK mit aktuell 1,8 Mrd. kg führender deutscher und europäischer Anbieter von GMO-freier Milch.

 

 

Moproweb / moproweb

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