Erhebliche Auswirkungen

Eine von EIT Food angestellte Umfrage unter 5.000 Verbrauchern in zehn europäischen Ländern zeigt, dass der Lockdown erhebliche Auswirkungen auf den Kauf und Konsum von Lebensmitteln hat.

 

• Fast die Hälfte der Befragten (49 %) gab an, dass die Pandemie dazu geführt hat, dass sie mehr Wert auf den Schutz ihrer Gesundheit legen.
• Knapp über ein Drittel der Umfrageteilnehmer (35 %) kauft heute mehr regionale Produkte, und 87 % werden dies ihren Angaben zufolge sehr wahrscheinlich auch zukünftig tun.
• 27 % der Verbraucher gaben an, dass es nach der Pandemie wichtiger sein wird, Zeit zum Selbstkochen zu haben, und 30 % möchten ihre Ernährung vielfältiger gestalten.
• Mehr als ein Drittel der Verbraucher (34 %) hat während der Pandemie einen Teil des Einkommens oder das gesamte Einkommen verloren, sodass die Erschwinglichkeit von Lebensmitteln nach dem Lockdown hohe Priorität haben wird.

 

Dieser neue Bericht kommt nur wenige Monate nach der Veröffentlichung der wegweisenden „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie der Europäischen Kommission. Mit dieser Strategie soll ein Umfeld geschaffen werden, das es den Verbrauchern erleichtert, sich für eine gesündere und nachhaltigere Ernährung zu entscheiden, während sie Zugang zu genügend und bezahlbaren Lebensmitteln haben. Während sich Europa von der COVID-19-Pandemie erholt, hat die Branche die einzigartige Gelegenheit, mit Verbrauchern zu interagieren und auf den ansteigenden Trends in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit aufzubauen.

Professor Klaus Grunert von der Universität Aarhus äußert sich hierzu wie folgt: „Unsere Untersuchungen zeigen, dass COVID-19 zu Veränderungen geführt hat, wie Menschen über ihre Nahrung denken und sie kaufen, planen und konsumieren. Der Silberstreifen am Horizont dieser Pandemie sind verschiedene ansteigende Trends, insbesondere, wenn es um Nachhaltigkeit und Gesundheit geht. Die Branche hat jetzt eine gute Gelegenheit, Innovationen voranzutreiben, um die Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen. So können die Unternehmen jetzt beispielsweise neue Möglichkeiten für Verbraucher entwickeln, Speisen zu Hause zu genießen, oder ihr Onlineangebot auf die neuen Einkaufsgewohnheiten zuschneiden.“

 

Vorsichtige deutsche Verbraucher

Die größte Veränderung in Deutschland war der Anstieg des überlegten und bewussten Einkaufs von Lebensmitteln. Über ein Drittel der Befragten (34 %) gab an, Einkäufe während der Pandemie sorgfältiger zu planen.

Fast die Hälfte der deutschen Verbraucher (46 %) hat der Umfrage zufolge finanzielle Probleme während COVID-19. Dieser Wert liegt unter dem europäischen Durchschnitt von 54 %.

Ähnlich wie im Rest Europas haben die deutschen Verbraucher die Freude am Kochen wiedergewonnen. Mehr als ein Viertel der Befragten (27 %) experimentiert heute mehr mit neuen Rezepten, und fast ein Drittel (30 %) konsumiert weniger Fertiggerichte.

 

 

Änderungen beim Lebensmittelkonsum in ganz Europa

Knapp ein Drittel der Befragten (34 %) verlor einen Teil des Einkommens oder das gesamte Einkommen, und mehr als die Hälfte (55 %) gab an, dass es schwierig war, jeden Monat über die Runden zu kommen.

Dennoch haben die europäischen Verbraucher eigenen Angaben zufolge in fast jeder Lebensmittelkategorie mehr Produkte gekauft, da sie bedingt durch die COVID-19-Lockdowns und die zunehmende Arbeit im Homeoffice in ganz Europa mehr Zeit zu Hause verbracht und weniger Restaurants besucht haben.

Die größte Veränderung beim Verbraucherverhalten betraf die Art, wie wir einkaufen: Fast die Hälfte der Befragten gab an, häufiger online einzukaufen (45 %), in größeren Mengen einzukaufen (47 %) und den Einkauf sorgfältig zu planen (45 %).

Außerdem verbringen die europäischen Verbraucher heute mehr Zeit in der Küche. Über ein Drittel (36 %) genießt es laut Umfrage, während des Lockdowns selbst zu kochen. Das gemeinsame Essen wurden für die Verbraucher ebenfalls wichtiger: 29 % von ihnen nehmen ihre Mahlzeiten jetzt häufiger zusammen mit den anderen Mitgliedern ihres Haushalts ein.

 

Fortdauernde Gewohnheiten 

Laut der Umfrage wird die größere Bedeutung, die Lebensmittel erhalten haben, auch nach dem Ende der Lockdown-Maßnahmen anhalten. 27 % der Verbraucher gaben an, dass es wichtiger sein wird, Zeit zum Kochen zu haben, und 30 % möchten sich nach der Pandemie weiterhin vielfältiger ernähren.

Während die Erschwinglichkeit für viele nach wie vor hohe Priorität haben wird (32 % der Befragten gaben an, dass die Verfügbarkeit von günstigen Lebensmitteln wichtig sein wird), sollte dies nicht auf Kosten der Gesundheit und einer guten Ernährung gehen. Fast die Hälfte der Verbraucher (49%) gab an, dass die Gesundheit aufgrund von COVID-19 einen höheren Stellenwert einnehmen wird.