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Fachkommissionssitzung Lebensmittelsicherheit & Lebensmittelhandel

Datum: 04.05.2023Quelle: BWA

Die Bundesgeschäftsstelle des BWA hat am 25.04.2023 in Berlin und Online eine offene Fachkommissionssitzung mit dem Tagesthema “Lebensmittelsicherheitskultur – Bedeutung und praktische Umsetzung” organisiert. Die rechtlichen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit wurden in der letzten Zeit aktualisiert. Deshalb steht die gesamte Lebensmittelbranche vor einer großen Herausforderung, diese doch sehr umfangreichen und komplexen Anforderungen zu bewältigen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen: Wird die Lebensmittelsicherheitskultur in der Praxis aktiv von allen Mitarbeitern gelebt, hat dies intern und extern positive Auswirkungen im gesamten Unternehmen. Das Seminar, das mit 60 Teilnehmern regen Zuspruch fand, wurde von dem Vorstandsvorsitzenden des BWA, Michael Schumann, eröffnet.

 

Kurzvorträge

Prof. Dr. Markus Grube von der Rechtsanwaltskanzlei Grube, Pitzer und Konnerz-Häußler informierte im ersten Referat über die neuen gesetzlichen Pflichten zur Lebensmittelsicherheitskultur auf der Basis der EU-Verordnung 2021/382 und der aktualisierten Verordnung (EG) Nr. 852/2004. Er ging dabei insbesondere auf die Akteure in diesem System ein – Lebensmittelunternehmer, Betriebsleitung und Mitarbeiter – und umriss dabei sowohl die arbeitsteiligen Strukturen und Verantwortlichkeiten in den Unternehmen als auch das System der Delegation lebensmittelrechtlicher Verantwortung auf allen Ebenen sowie die Bedeutung der offenen und klaren Kommunikation.

Über die Erfassung und Bewertung des Ist-Status im laufenden Prozess der Lebensmittelherstellung und Sicherheitskultur referierte der wissenschaftliche Forschungsleiter des Luft- & Hygienefachinstitutes Just in Air in Bremen und Leiter der Berufsfachkommission Lebensmittelsicherheit & Lebensmittelhandel in Berlin Ralf Ohlmann. Schwerpunkte waren die transparente Darstellung der verschiedenen Prozessabläufe sowie abgestimmte Maßnahmen der Optimierung. Dadurch kann die Lebensmittelsicherheit erhöhen werden. Zudem werden bei konsequenter Berücksichtigung Energie- und Prozesskosten gespart, nach dem Motto: „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Die Teilnehmer wurden zudem über neue Hygienetechnologien informiert.

Auch das Allergenmanagement ist ein wichtiger Baustein der Lebensmittelsicherheitskultur. Über dieses aktuelle Thema referierte Dr. Wolfgang Weber, Gründer und Gesellschafter des ifp Institut für Produktqualität Berlin GmbH. Er informierte über die Problematik der versteckten Allergene, Cross Contact sowie die unbeabsichtigten Einträge allergener Stoffe, die keine Zutaten sind. Zudem umriss er den aktuellen Stand bei den Warnhinweisen und informierte die Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen beim Aufbau eines funktionalen Allergenmanagements. Aus aktuellem Anlass kamen auch das VITAL 3.0 Tool zur Spurenkennzeichnung zur Sprache sowie die Begriffe Referenzdosis und Portionsgröße. Zudem berichtete der Referent über Empfehlungen der WHO/FAO.

Was erwartet die Lebensmittelkontrolle von den Betrieben? Dr. Felix Doepmann, Tierarzt und Referatsleiter Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen, gab den Teilnehmern Empfehlungen zu diesem neuen „Kulturfestival“ nach dem Motto: Wer versteht was unter Lebensmittelsicherheitskultur? Was ist neu und wo liegen die Stolpersteine? Zudem informierte er die Teilnehmer über die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen aus der Sicht der Lebensmittelüberwachung und die Erwägungsgründe zur VO (EU) 2021/382 und gab Hinweise zu den Verbindungen zum IFS-Standard, zur Global Food Safety Iniative (GFSI) und zum englischen Brand Reputation through Compliance Global Standard (BRCGS).

Witali Deister, Leiter der Qualitätssicherung und Prokurist bei der Börner-Eisenacher GmbH Göttingen, referierte zum Thema „Keine Theorie – Umsetzung der Anforderungen zur Lebensmittelsicherheitskultur in der Praxis“. Er stellte eine Verantwortungsmatrix, auch bekannt als RACI-Matrix vor: responsible (verantwortlich), accountable (zuständig), consulted (beteiligt), informed (informiert), zudem gab er unter dem Motto „aus der Praxis – für die Praxis“ informative Hinweise zu den Schlüsselelementen einer Kultur der Lebensmittelsicherheit. Zuständigkeiten und Verantwortungen sollten im Betrieb klar formuliert werden. Der Mensch steht dabei im Focus und es geht um den Transport des Wissens an die Basis des Unternehmens. Wenn das gesamte Team geschult und motiviert ist, ergeben sich Vorteile auf das Image, die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Betriebes.

Aufgrund der Aktualität des Themas Lebensmittelsicherheitskultur sowie aufgrund des Erfolges dieses Seminares werden am 30.06.2023 und am 29.09.2023 Onlineseminare zur Umsetzung dieses komplexen und wichtigen Themas LEBENSMITTELSICHERHEITSKULTUR angeboten. Interessenten können sich zu den Onlineseminaren über die Kontaktadresse des BWA unter info@bwa-deutschland.de anmelden.

Namhafte Referenten geben wieder aktuelle Hinweise zu einer gelebten Lebensmittelsicherheitskultur. Beginn ist am Seminartag jeweils um 10.00 Uhr.

Das Onlineseminar-Programm ist online abrufbar unter:

https://www.bwa-deutschland.com/sites/bwa-deutschland.com/files/inline-files/Programm%20und%20Anmeldeformular%20Onlineseminar%20Lebensmittelsicherheitskultur.pdf

 

 

Der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft e. V. (BWA), gegründet 2003 mit Sitz in Berlin, unterstützt seit mehr als 20 Jahren die Vorhaben und Projekte seiner Mitgliedsunternehmen zielführend und effizient in vielen Ländern dieser Erde. Er genießt national und international einen hervorragenden Ruf als Brückenbauer zu guten Geschäften und als Verfechter einer öko-sozialen Marktwirtschaft. Die Mitglieder des BWA sind Unternehmen aller Größen und Branchen, die die Zukunft ihrer Unternehmensentwicklung auf Basis erfolgreicher Kooperationen mit Wertebezug vorantreiben. Seine politischen Aktivitäten bündelt der BWA in Kommissionen, die als Thinktanks für verschiedene Themenkreise wirken.

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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