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Forum Milch NRW 2023 

Datum: 07.09.2023Quelle: LV Milch NRW

Das 16. Forum Milch NRW der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (LV Milch NRW) fand am 6. September 2023 in der Rohrmeisterei in Schwerte statt. Über 100 Branchenvertreter diskutierten dort zum Thema: Zukunft, wie geht das?

Gruppenfoto v.l.n.r: Agrarbloggerin Marie Hoffmann; Dr. Jan Dietzel, Abteilungsleiter Landwirtschaft, Gartenbau und Ländliche Räume im nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerium; Matthias Schulze Steinmann, Chefredakteur top agrar; Benedikt Langemeyer, Westfälischer Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. (LV Milch NRW); Cornelia Langreck, Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbands; Hans Stöcker, Rheinischer Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. (LV Milch NRW); Carsten Schmal, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes; Henrik Wiedenroth, Tierwohl Einkauf bei Lidl; Dr. Malte Rubach, Ernährungswissenschaftler und Autor; Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. (LV Milch NRW).

Vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW ging Dr. Jan Dietzel in seinen Ausführungen darauf ein, wie die Landesregierung die Milchbranche dabei unterstützt, auf die Anforderungen des Marktes und der Gesellschaft zu reagieren. Die Milcherzeugung sei eine tragende Säule der heimischen Landwirtschaft und wichtige Einkommens-quelle für die Bäuerinnen und Bauern. Daher sei es der Landesregierung ein besonderes Anliegen, die Milchviehhaltung in Nordrhein-Westfalen zu sichern und ihr eine verlässliche Perspektive zu bieten. Dabei hob der Abteilungsleiter die vielen guten Maßnahmen und Initiativen hervor, die von der Branche bereits auf den Weg gebracht worden, um sich zukunftsfest aufzustellen.

Für den Ernährungswissenschaftler und Autor Dr. Malte Rubach aus München werden Milch und Milchprodukte auch in der Ernährung der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, weil sie nahezu sämtliche Nährstoffe enthalten und hochwertiges Protein liefern. Kein anderes Lebensmittel könne in dieser Vielfalt zu nahrhaften Produkten verarbeitet werden. Milch, so Rubach, sei für den Erhalt der Ernährungssicherheit von bald 10 Milliarden Menschen unersetzbar. Marie Hoffmann, eine der erfolgreichsten Agrarbloggerinnen Deutschlands aus Soest ist der Meinung, Landwirtschaft müsse sich zukunftsfähiger entwickeln. Dies treffe besonders auf den Bereich Milchwirtschaft zu. Hier solle man sich nicht durch weitere Handelsabkommen abhängig machen, sondern den jungen Landwirten eine Zukunft für eine moderne Landwirtschaft ebnen.

Kasper Thormod Nielsen, Leiter der Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeit von Arla Foods aus Düsseldorf, hält es für wichtig, als Branche und als führendes Unternehmen die Zukunft der Milchwirtschaft zu gestalten. Mit ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen setze sich Arla Foods für eine zukunftsorientierte Lebensmittelproduktion ein. Dafür werden bei Arla seit drei Jahren jährliche Klimachecks auf den Höfen durchgeführt, um den Klimafußabdruck in der Milchproduktion zu ermitteln. Anhand der ausgewerteten Daten und einer umfassenden Beratung könnten durch das Unternehmen dann gezielte Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen entwickelt und ergriffen werden. Mit dem neuen Nachhaltigkeitszuschlag beim Milchgeld, so Nielsen, werden wirtschaftliche Anreize mit Klima- und Naturschutzmaßnahmen auf den Höfen verknüpft. Dabei sorge das wissenschaftlich basierte Punktesystem von Arla für Transparenz in Bezug darauf, welche Maßnahmen aufgrund der größten Wirkung am höchsten honoriert werden. Mit diesem Modell betrete die Molkereigenossenschaft Neuland, um ihre ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen.

Als Vertreter eines der größten deutschen LEH-Unternehmen nahm Henrik Wiedenroth, Tierwohl Einkauf bei Lidl an der Veranstaltung teil und fasste seine Position zur Zukunft wie folgt zusammen: “Wir wollen die Tierhaltung aktiv mitgestalten, denn es ist für uns und unsere Kunden ein wichtiges Thema. Die Weiterentwicklung der Tierhaltung gelingt uns nur gemeinsam. Ich sehe die Zukunft der Milch in den höheren Haltungsformen, klimaeffizient und aus deutscher Herkunft.”

Cornelia Langreck, Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbands aus Rheda-Wiedenbrück, ist der Ansicht, dass, wenn wirklich Wissen über Ernährung an unsere Konsumenten gebracht werden soll, es dafür einen einfachen und effektiven Weg gebe: Ernährungsbildung an Schulen, zum Beispiel als Schulfach „Alltagskompetenzen“. Damit würden Menschen wirkungsvolle Werkzeuge für eine nachhaltige und gesunde Ernährung erhalten. Gleichzeitig würde damit mehr Wertschätzung für Lebensmittel und die Landwirtschaft generiert. Die qualifizierten Fachfrauen für Ernährungs- und Verbraucherbildung könnten auch Lehrkräfte in Meinungsbildnerveranstaltungen unterstützen. Das brauche allerdings politischen und finanziellen Support.

Roland Sossna / moproweb

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