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Freispruch für die Milch

Datum: 2015-06-23 13:00:00Quelle: KErn

„Ein Glas Milch kann tödlich sein“, solche und ähnliche Schlagzeilen sind in der Presse zu lesen und Teil der öffentlichen Diskussion. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wollte es genau wissen und gab einen Überblick über die aktuelle wissenschaftliche Literatur in Auftrag. Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) hat in Kooperation mit dem Max Rubner-Institut (MRI) Karlsruhe die internationale wissenschaftliche Literatur durchforstet und einen umfangreichen Gesamtbericht sowie eine Kurzpublikation mit Fragen rund um den Milchverzehr erstellt.

„Ein Jahr lang hat sich das KErn wie auch das MRI mit den Mythen und Fakten rund um Milch beschäftigt und dabei fast 400 Studien zum Thema Milchverzehr, potenzielle Krankheitsrisiken und mögliche schützende Wirkungen untersucht“, erklärt Dr. Wolfram Schaecke, Leiter des KErn.

Ernährung mit Milch bringt Vorteile

Die Ergebnisse sind in einer Kurzpublikation mit Antworten auf häufig gestellte Fragen zusammengefasst. „In der untersuchten wissenschaftlichen Literatur gibt es aktuell keine validen Hinweise, dass Milch mit einem erhöhten Krankheitsrisiko assoziiert ist“, sagt Schaecke. Wer Milch im Rahmen der Verzehrempfehlungen (zwei bis drei Portionen täglich) genießt, muss mit keinen negativen Folgen für seine Gesundheit rechnen. „Ganz im Gegenteil, erste Hinweise lassen eine Schutzwirkung durch einige Milchinhaltsstoffe bei diversen Erkrankungen vermuten“, so Schaecke weiter.

Das Kalzium, die Fettsäure CLA sowie die Molkenproteine werden mit einer gewissen Schutzwirkung bei verschiedenen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. So kann bereits ein Glas Milch pro Tag das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, verringern. Eine ausreichende Zufuhr von Kalzium erhöht nachweislich die Knochendichte, die bis etwa zum 30. Lebensjahr ihren Peak erreicht. Eine ausreichende Kalziumzufuhr ist deshalb vor allem im Kindes- und jungen Erwachsenenalter wichtig.

Anders als in den Medien häufig publiziert, schützt Milch eher vor Herzkreislauferkrankungen und hat einen positiven Einfluss auf den Blutdruck. Die Dietary Approaches to Stop Hypertension-Studie hat gezeigt, dass eine Ernährung mit ausreichend Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie mit zwei bis drei Portionen fettarmer Milchprodukte pro Tag einer Ernährung ohne Milchprodukte überlegen ist.

Negative Effekte für Atemwege und Säure-Basen-Haushalt nicht nachweisbar

Dass Milch zu einer Verschleimung der Atemwege und des Darmes führt ist falsch. Auch die Hypothese, dass saure Inhaltsstoffe in der Milch das Säuren-Basen-Gleichgewicht stören und durch eine vermehrte Kalzium-Ausscheidung im Urin eine Osteoporose begünstigen, sind mit der aktuellen Metaanalysen widerlegt.

In seiner jüngst erschienen Kurzpublikation „Freispruch für die Milch!“ geht das KErn auf wichtige Fragen zum Lebensmittel Milch ein und räumt mit Vorurteilen auf. Auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Literatur werden Themen wie Krebsrisiko, Osteoporose, Allergiepotenzial, Rohmilchverzehr und ESL-Milch behandelt. Auch Ergebnisse von Studien zu „Fettarme Milch als alternatives Sportgetränk“ werden vorgestellt, zudem sind Fragen zu Allergiepotenzial und Prostatakarzinom Thema.

Die Kurzpublikation und Literaturliste sind abrufbar unter www.kern.bayern.de

 

 

 

Moproweb / moproweb

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