Jodmangel ist ein wachsendes Problem

“Jodmangel ist eine wachsende Bedrohung – und eine, die kognitive Leistungsschwäche führen könnte”, warnte die 2. internationale Konferenz der World Iodine Association (WIA) am 3./4. November in Rotterdam. Nach Angaben des US National Institute of Health (NIH) kann Jodmangel zu Entwicklungsproblemen führen, einschließlich einer gestörten fötalen und kindlichen Entwicklung. Schwerer Jodmangel in der Kindheit hat schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems, während “leichter” Jodmangel zu “subtilen Problemen bei der neurologischen Entwicklung” führen könnte, so die NIH.

Wissenschaftler warnten auf der Konferenz, dass eine Veränderung der Verzehrsgewohnheiten zu einem erneuten Auftreten von IDD [Iodine Deficiency Disorders] führen könnte, mit potenziell “langanhaltenden Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung der europäischen Bevölkerung”. Jod kommt natürlich in Meeresfrüchten, Milchprodukten und Eiern vor. “Jodmangel ist möglicherweise ein wachsendes Problem, wenn wir uns zunehmend pflanzlich ernähren, denn pflanzliche Quellen enthalten weniger Jod”, erklärte Dr. Sarah Bath, Dozentin für Ernährung im öffentlichen Gesundheitswesen an der Universität von Surrey. “Pflanzliche Lebensmittelalternativen – wie Milchalternativen – würden davon profitieren, mit Jod angereichert zu werden, um anfällige Bevölkerungsgruppen – wie Schwangere, Jugendliche und junge Erwachsene – mit Jod zu versorgen, wenn sie sich wenn sie sich überwiegend pflanzlich ernähren”, so die Gesundheitsexpertin weiter.

Nach Ansicht von Professor Dr. Ismail Cakmak von der Sabanici-Universität in Istanbul ist die agronomische Biofortifikation [Düngung] von Lebens- und Futtermittelpflanzen mit Jod eine “hochwirksame” Lösung – und eine, die die europäische Politik in Betracht ziehen sollten. “Veröffentlichte Daten zeigen, dass die Verwendung von jodhaltigen Düngemitteln eine schnelle und kostengünstige Strategie ist, um Lebensmittel mit Jod anzureichern”, so Cakmak.