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Margarine ist kein Ersatz

Datum: 2017-08-04 02:00:00Quelle: LVN

 

„Warum die Margarine der Butter Konkurrenz macht”, „Gesunde Alternative zur Butter” und „Margarine im Test: Konkurrenz für Butter” – diese und viele weitere Schlagzeilen verwunderten und verärgerten doch viele in den vergangenen 10 Tagen. Uns in der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) auch!

Den Grund für derartige Schlagzeilen lieferte Stiftung Warentest mit ihrem Margarine-Test: Die Konstellation aus gestiegenen Butterpreisen und das positive Ergebnis von Stiftung Warentest – acht von 19 getesteten Margarinen und Streichfetten schnitten mit der Note „gut” ab – schienen manchen Journalisten dahingehend zu animieren, die Margarine als adäquaten Ersatz darzustellen. Bekräftigt durch das Fazit von Stiftung Warentest: „Margarine ist eine echte Konkurrentin für die Butter. Sie enthält für die Gesundheit vorteilhaftere Fette und ist meist viel preiswerter. …”

Was die Zusammensetzung betrifft, liegen beide zumindest beim Energiewert mit rd. 700 Kilokalorien gleichauf. Ganz klar negativ zu betrachten ist der Palmfettgehalt der Margarinen – 18 der 19 getesteten Produkte enthielten Palmöl. Stiftung Warentest führt dazu aus „deren Anbau schadet oft massiv der Umwelt”. Es wird in der Regel aus Südamerika und Teilen Asiens per Schiff importiert.

Nur 3 (!) Produkte tragen das Logo des rspo (roundtable on sustainable Palm Oil) mit dem Hinweis auf „zertifiziertes nachhaltiges Palmöl”. Die Milchindustrie setzt auf durchgängige Dokumentation der Nachhaltigkeit – und die anderen dürfen machen, was sie wollen?

In der Übersicht „Warum Margarine-Fette etwas besser sind als Butter” geht man auf die altbekannte – mittlerweile überholte – Bewertung der unterschiedlichen Fettsäuremuster ein. Der letzte Satz unter der Überschrift „typische Butter im Vergleich: Viele gesättigte Fette” lautet dann „Neue Studien zeigen positivere Gesundheitseffekte als bisher angenommen”. Schade, dass dieser Hinweis erst so spät und abstrakt aufgezeigt wird, denn entsprechende Studien wurden bereits anlässlich der 12. Europäischen Ernährungskonferenz (FENS) im Oktober 2015 (!) vorgestellt.

Schlussendlich liegt die Entscheidung beim Kunden, ob er die eigene Region und die hiesigen Molkereien mit dem Kauf der natürlichen Butter stärken will oder ob er auf den Kauf der industriell hergestellten Margarine aus von weither importierten Zutaten setzt. Solange beides in Maßen konsumiert wird, gibt es keine gesundheitlichen Unterschiede beim Verzehr. Und Verzehren heißt doch auch Genießen!

Moproweb / moproweb

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