x

Milchforum 2014 in Baden

Datum: 2014-12-04 09:00:00Quelle: VÖM

„Österreichs Milch ist sicher, darüber darf es keinerlei Zweifel geben. Der jüngste Vorfall im Zuge einer offensichtlich unsachgemäßen Entsorgung einer Altlast durch ein Zementwerk ist lückenlos aufzuklären. Eine Entsorgung von giftigen Industrieabfällen und mangelnde behördliche Kontrolltätigkeit haben die Milchwirtschaft in dieser Region in Misskredit gezogen. Die Molkereien unternehmen jedenfalls alles, um die hohe österreichische Qualität und Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten“, sagte der Vorsitzende des österr. Milchindustrieverbandes VÖM, Helmut Petschar, heute im Umfeld des Milchforums 2014 vor der Presse in Baden.

„Wir erwarten uns von Behörden und Industrie einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und wir verwehren uns aufs schärfste dagegen, dass ein Umweltskandal zum Milchskandal umgemünzt wird“, erklärte Petschar.

Erfolgsstory österreichische Milchexporte

Der Export der österreichischen Milchwirtschaft hat sich seit dem EU-Beitritt positiv entwickelt, die Exporte sind von 123 Mio. Euro auf 1,123 Mrd. Euro im Jahr 2013 gewachsen, der positive Außenhandelssaldo von 17 Mio. Euro auf 465 Mio. Euro. Mit dem Auslaufen der Milchquote wird auch in Österreich mehr Milch zu erwarten sein, die vornehmlich im Ausland abgesetzt werden muss. Dazu bereiten sich die heimischen Molkereien jetzt bereits durch den Ausbau der Verarbeitungsmöglichkeiten vor, um diese Mehrmenge auch auf den Märkten unterzubringen. Der Erfolg der heimischen Milchwirtschaft hängt zu einem wesentlichen Teil von der internationalen Entwicklung ab. Das hohe Potential der österreichischen Milch findet im Ausland großen Anklang, schon jetzt geht mit 48 % fast jeder zweite Liter ins Ausland, auch dort kann österreichische Qualität punkten.

Partnerschaft mit Handel wichtig

Von den Handelsketten erwarten die heimischen Milchverarbeiter eine faire Umgangsweise, die getragen ist vom gemeinsamen Bestreben die heimische Lebensmittelqualität weiter auszubauen. Die österreichischen Molkereien leisten dazu ihren Beitrag durch die hohe Qualität der Produkte und regionale Spezialitäten. Die österreichische Milchwirtschaft appelliert an den österreichischen Handel, das Russlandthema nicht dafür zu missbrauchen, höchste heimische Qualität ebenfalls einem entsprechenden Preisdruck auszusetzen, denn dies gefährdet langfristig die hohe Qualität der heimischen Produktion. Wir sind überzeugt, dass die heimischen Konsumenten Milch und Milchprodukte mit heimischen Standards wollen und schätzen.

Aktuelle Situation am Milchmarkt schwierig

Die aktuelle Situation am Milchmarkt ist nach wie vor gekennzeichnet durch die Auswirkungen des russischen Importembargos. Seit August ist der gesamte russische Markt für Milchprodukte aus der EU gesperrt. Damit fallen an die 260.000 Tonnen Käseexporte sowie ca. 30.000 Tonnen Butterexporte nach Russland mit einem Schlag weg, Mengen die nun anderwärtig vermarktet werden müssen und Auswirkungen auf die Preise zeigen. Dies wurde auch in Österreich seitens der einzelnen Handelsorganisationen zum Anlass genommen, die Einkaufspreise für heimische Milchprodukte abzusenken.

Anlieferung steigt

Die Milchanlieferung ist 2014 deutlich gestiegen, Österreich verzeichnete bis Anfang November einen Zuwachs von 5,1 %, die EU (bis Ende September) von 5,4 %, auch weltweit sind steigende Milchmengen zu verzeichnen. Diese Mehrmengen wurden bis zum Russlandembargo von den Märkten gut aufgenommen.

Erzeugerpreise 2014 im Durchschnitt über 2013

Der durchschnittlich ausbezahlte Milchpreis (mit natürlichen Inhaltsstoffen) lag in den ersten zehn Monaten des heurigen Jahres bei 39,90 Cent/kg netto und 44,69 Cent/kg brutto, dies stellt im Vergleich zu den Vorjahrespreiswerten ein Plus von 8,9 % dar.

Trotz der Rückgänge bei den Preisen in den letzten Monaten infolge des Russlandembargos zeigten die Bauernmilchpreise für das gesamte Jahr 2014 nach oben, dies vor allem aufgrund der guten Absatzlage im ersten Halbjahr. Aktuell sind die Preise europaweit rückläufig.

Ausblick

Österreichs Milchwirtschaft rechnet zum Auslaufen der Quoten mit einer weiteren Ausdehnung der Milchanlieferung in Österreich und europaweit. Auch der Wettbewerb wird weiter steigen. Darauf bereiten sich die österreichischen Molkereien durch entsprechende Investitionen in der Be- und Verarbeitung vor. Gleichfalls versuchen die Molkereien verstärkt über den Export neue Märkte zu erschließen. Deshalb wird auch die Wiederbelebung der „Exportinitiative“ positiv gesehen, die österreichischen Milchverarbeiter erwarten sich dazu Unterstützung seitens der öffentlichen Hand.

 

 

.

Moproweb / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.