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Milchkrisen verhindern

Datum: 2016-11-07 06:00:00Quelle: Süddeutsche Zeitung

In der Süddeutschen Zeitung wird heute unter dem Titel „Milchkrisen verhindern“ diskutiert, wie sich Milchrisen verhindern oder zumindest lindern lassen. Laut den Autoren Sebastian Hess und Uwe Latacz-Lohmann setzen die aktuellen Vorschläge zur Lösung der Milchkrise überwiegend auf eine Reduzierung der EU-weit erzeugten Milchmenge. Diese Denkweise sei ein Relikt aus Zeiten eines vom Weltmarkt weitgehend abgeschotteten Binnenmarktes. Der Schlüssel zu einer marktgerechten Vermeidung künftiger Krisen liege vielmehr in der Preisgestaltung der Genossenschaftsmolkereien. Das auf genossenschaftlicher Solidarität basierende Rückvergütungsmodell gemäß durchschnittlicher Verwertung der Milch signalisiert Milcherzeugern ausgerechnet in Tiefpreisphasen eine nicht vorhandene Knappheit des Rohstoffs Milch, so die Autoren. Ein alternatives genossenschaftliches Vergütungsmodell, das sich an der Grenzverwertung statt an der Durchschnittsverwertung der Milch orientiert, könnte einen wesentlichen Beitrag liefern.

Würde jede Genossenschaft nur so viel Milch annehmen, wie sie höherwertig vermarkten kann, wären Preistäler weniger tief und weniger lang. Eine Anlieferungsdisziplin könnte über Staffelpreismodelle erreicht werden. Die Preisstaffel würde sich dabei nach der Grenzverwertung richten. Dies bedeutet, dass ein Landwirt für den Teil seiner Milch, der zu hochwertigen Produkten verarbeitet wird, einen hohen Preis erhält und für die Spotmarkt-“Übermengen” nur den Spotmarktpreis. Ein solches Preismodell würde Landwirte früher veranlassen, die letzten zusätzlichen Mengen nicht mehr anzuliefern.

 

Moproweb / moproweb

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