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Milchmarkt stabilisiert sich

Datum: 2017-09-14 09:03:00Quelle: VÖM

Nach zwei sehr schwierigen Jahren kam es seit dem Herbst des vergangenen Jahres zu einer Trendwende auf den Milchmärkten. Rückläufige Anlieferungsentwicklungen in wichtigen Produktionsländern der Europäischen Union aufgrund tiefer Preise, zusätzliche Marktmaßnahmen sowie eine bessere ernährungsphysiologische Bewertung des Milchfettes führten zu einer Stabilisierung vor allem am Milchfettmarkt, während für Milcheiweiß und Magermilchpulver nach wie vor eine schwierige Marktsituation besteht.

Diese Entwicklung ist auch in Österreich feststellbar, so konnten die österreichischen Molkereien die Auszahlungspreise an die Bauern mittlerweile erhöhen. Die durchschnittlichen Auszahlungspreise in den ersten 7 Monaten 2017 betrugen in Österreich 39,74 Cent/kg und lagen um 12,80% über den Vergleichswerten des Vorjahres (Durchschnitt aller Qualitäten, inkl. MwSt.). Im Juli betrug der Milchauszahlungspreis 41,54 Cent/kg und lag damit um 26% über dem Vergleichswert des Vorjahres, „eine dringend notwendige Entwicklung zur Absicherung der heimischen Milchwirtschaft“, erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchwirtschaft (VÖM) Helmut Petschar zur aktuellen Marktentwicklung.  

Die Molkereien seien bis jetzt teilweise in Vorleistung getreten und erwarteten sich dazu Fairness von den Handelspartnern. Unterstützend für die feste Marktentwicklung sei die Entwicklung der Milchanlieferung, diese liege EU-weit mit -0,6% unter dem Wert des Vorjahres.

Bemerkenswert für die aktuelle Marktlage sei, dass auf den Buttermärkten Rekordnotierungen erzielt würden, während der Eiweißmarkt mit Magermilchpulver sich beim Interventionspreisniveau befindet. Die EU konnte die Interventionsmengen an Magermilchpulver bisher nicht reduzieren, im Gegenteil kamen im laufenden Jahr neue Mengen dazu. Es würden derzeit Verwertungsmöglichkeiten für über 350.000 t Magermilchpulver gesucht, wobei dadurch keine neuen Marktbeeinträchtigungen erfolgen sollen, so die VÖM weiter.

Qualitätsstrategie auch für den Export

Über  46% der österreichischen Milchprodukte wurden im letzten Jahr in über 100 Länder exportiert und ca. 29% der Milchprodukte werden importiert. Exporte gingen 2016 zu 85% in die EU und zu 15% in Drittländer, wobei auch im Export Qualität ein wichtiger Aspekt sei. In Zusammenarbeit mit der AMAMarketing und anderen Initiativen werden auch im Ausland österreichische Qualitätsaspekte verstärkt beworben.

 Zukunftsthemen angehen

 Die Milchwirtschaft ist in vielen ländlichen Regionen Österreichs die landwirtschaftliche Schlüsselbranche. Umso wichtiger ist laut VÖM, dass die Wertschöpfung der Milchwirtschaft nicht beim Bauernhof endet, sondern in den Molkereien durch Verarbeitung ein Mehrwert entsteht und damit die regionale Entwicklung unterstützt.

Erforderlich sind daher nach Ansicht der VÖM: 

– abgestimmte Maßnahmen zur Absicherung der Milchwirtschaft vor allem in Berg- und benachteiligten Gebieten

– rechtzeitige Maßnahmen zur Bewältigung von Krisensituationen am Milchmarkt

– Maßnahmen zur Reduzierung der hohen Volatilität auf den Milchmärkten (Intervention, Lagerhaltung, Risikomanagement) –

-Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Qualitätsstrategie

– Unterstützungsmaßnahmen zur Abgeltung der erhöhten Transportkosten aufgrund naturräumlicher Gegebenheiten

– Schaffung von mehr Ausgewogenheit und Fairness in der Lebensmittelkette (Abstellung von unfairen Handelspraktiken, Maßnahmen zur Reduzierung der ungleichen Verteilung der Marktmacht, Maßnahmen zur Begrenzung der Entwicklung der Eigenmarken des Handels)

– Einführung einer für den Konsumenten verbesserten Herkunftskennzeichnung, vor allem auch bei importierten Produkten

– Unterstützung zum weiteren Ausbau und zur Modernisierung der Be- und Verarbeitungsunternehmen

Moproweb / moproweb

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