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Offensive für Existenzsicherung

Datum: 01.06.2021Quelle: EMB

 

 

 

Beginnend mit dem heutigen Weltmilchtag gehen Europas Milcherzeuger lt. European Milk Board in die Offensive. Den Auftakt für die diversen Aktionen über den ganzen Juni hinweg machen belgische Milchbauern im Schulterschluss mit Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Und auch Italien, wo südtirolische Erzeuger die Notwendigkeit eines wirtschaftlich nachhaltigen Milchpreises unterstreichen, ist am 1. Juni im Namen der Bauern aktiv. Als Präludium zu den Juniaktionen hatte der deutsche Erzeugerverband BDM am 27. Mai in Bonn beim Bundeskartellamt unter dem Motto „Genau hinschauen“ demonstriert. Hintergrund dieser zahlreichen Aktionen ist, dass in der EU die wirtschaftliche Existenz vieler LandwirtInnen lt. EBM auf der Kippe steht.

Den Betriebsleitern und Familienarbeitskräften im EU-Milchsektor bleibt im Durchschnitt nur ein Einkommen, das weit unter dem Mindestlohnniveau liegt, so das EMB. In einigen Ländern komme sogar gar kein Einkommen mehr auf den Höfen an. Diese Lage werde sich weiter verschlimmern, da die Kosten der Milchproduktion durch Verteuerungen und Knappheit beim Futter, durch Klimafolgen und erhöhte Auflagen immer weiter davongaloppieren. Der Preis jedoch entwickle sich nicht nach oben, sondern bleibe durch die problematischen politischen Rahmenbedingungen weiterhin viel zu niedrig.

Die Forderung nach höheren Milchpreisen sei umso gerechtfertigter, als dass bedeutende europäische und globale Milchmarktindikatoren, wie zum Beispiel der Global Dairy Trade Index oder der europäische Butterpreis, in den ersten Monaten 2021 deutlich angezogen haben. Die Milchpreise für die Erzeuger verharrten dagegen weiterhin im Keller.

Angesichts dieser bereits extrem angespannten Lage fragen sich viele ErzeugerInnen außerdem, wo die konkreten Antworten darauf bleiben, wie die Ziele des Green Deals finanziert werden sollen. LandwirtInnen sind bereit, ihren Beitrag zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit zu leisten, jedoch dürfen die dafür entstehenden gesamtgesellschaftlichen Kosten nicht auf die Höfe abgewälzt werden.

Roland Sossna / moproweb

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