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OMIRA geht an Lactalis

Datum: 2017-06-22 10:00:00Quelle: OMIRA

 

 

In der heutigen Gesellschafterversammlung stimmten die OMIRA-Gesellschafter mit einer Mehrheit von 97,8 Prozent für die Übernahme der OMIRA durch die Lactalis-Gruppe. Die OMIRA sichert sich damit lt. Eigener Aussage gute Zukunftsaussichten für beide Standorte und eine 10-jährige Milchpreisgarantie für alle Milcherzeuger.

 

Ein zentraler Punkt der Gesellschafterversammlung war die Abstimmung über das Zukunftspaket, das die Übernahme der OMIRA durch die Lactalis-Gruppe vorsieht. Wichtige Bestandteile dieses Paketes sind unter anderem:

 

• die Sicherung eines auf lange Sicht hohen Milchgeldes für alle Milcherzeuger. Es wird allen OMIRA-Milcherzeugern für mindestens 10 Jahre ein Milchpreis garantiert, der dem Milchpreisindex AMI-Bayern entspricht und zuzüglich der für die Landwirte individuellen OMIRA-Zuschläge (z.B. Mengenzuschlag, GVO-Zuschlag) über dem bayerischen Durchschnitt liegen wird,

• die Rückzahlung der Geschäftsguthaben an die Milcherzeuger,

• der Zugang zu internationalen Märkten und damit Schaffung neuer Absatzkanäle,

• die Weiterentwicklung und Investition in die Standorte Ravensburg (Bereich Pulver & Ingredients) und Neuburg (Frische),

• interessante Perspektiven für die Mitarbeiter.

 

Notwendig geworden waren die Partnergespräche, da das Jahr 2016 die OMIRA vor große Herausforderungen gestellt hat. Nachdem sich die OMIRA 2015 noch im oberen Bereich des Milchgeldvergleichs bewegt hatte, konnte die Molkerei der seit Sommer 2016 einsetzenden Verbesserung nicht vollständig folgen. Hauptgrund hierfür waren die hohen Interventionsbestände im Bereich Pulver, die die Preissteigerungen in diesem Segment blockiert haben.

 

Der Rückstand in der Milchgeldentwicklung verunsicherte die OMIRA-Milcherzeuger und verringerte ihre Bereitschaft, die Strategie OMIRA 2020plus konsequent weiter zu verfolgen. Daraus resultierende Kündigungen und Kündigungsandrohungen sorgten für Planungsunsicherheit im Hinblick auf die notwendigen Investitionen und Weiterentwicklungen.

 

Diese Situation hat die OMIRA dazu veranlasst, die ebenfalls in der Strategie OMIRA 2020plus verankerten Partnergespräche zu intensivieren. Es wurde systematisch mit mehreren Kandidaten gesprochen, die mit der OMIRA gemeinsam die Strategie 2020plus und die damit verbundenen umfangreichen Investitionen vorantreiben wollen. Dabei hat sich die Lactalis-Gruppe als optimaler Partner herauskristallisiert. Mit diesem Vorgehen ist die OMIRA ihrem Ziel treu geblieben, für alle OMIRA-Milcherzeuger eine gesicherte Zukunft in Aussicht zu stellen und dabei ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Verhältnis für die Mitglieder zu wahren.

Durch die heutige Zustimmung zur Übernahme wird allen OMIRA-Milcherzeugern eine gute Planungsgrundlage und eine langfristige Perspektive geboten. Das unternehmerische Risiko von Investitionen in die Molkerei liegt zukünftig bei der Lactalis-Gruppe.

 

Weiteres Vorgehen

Die Zustimmung von 97,8 Prozent, die sehr deutlich über der notwendigen Mehrheit von 75 Prozent liegt, zeigt, dass die OMIRA-Milcherzeuger von den Möglichkeiten überzeugt sind, die die Übernahme durch die Lactalis-Gruppe bieten.

 

Nach der notwendigen formalen Zustimmung des Kartellamts, die im Verlauf des Monats August zu erwarten ist, wird zunächst der Geschäftsbetrieb mit den Beschäftigungsverhältnissen, inklusive der für die Mitarbeiter wichtigen Bestandteile wie tarifliche Bindung und Betriebszugehörigkeiten, auf die OMIRA Industrie GmbH übertragen. Im nächsten Schritt übernimmt die Lactalis-Gruppe dann die OMIRA Industrie GmbH.

 

Die OMIRA Oberland-Milchverwertung GmbH wird ab Zustimmung des Kartellamtes eigenständig im Eigentum der Milcherzeuger verbleiben und ausschließlich für die Beschaffung und Verwaltung der Rohmilch zuständig sein. Sie wird weiterhin die Milchmengen aller OMIRA-Milchlieferanten sowie der angeschlossenen Genossenschaften bündeln und die Milch dann selbstständig an die Lactalis-Gruppe verkaufen. Vertreten wird die OMIRA Oberland-Milchverwertung GmbH auch weiterhin durch die Mitglieder des aktuellen Aufsichtsrats. Die Verträge zwischen den Milcherzeugern sowie der angeschlossenen Genossenschaften und der OMIRA Oberland-Milchverwertung GmbH bleiben inklusive der bisherigen Kündigungsfristen unverändert bestehen. Ab dem 01.09.2017 gelten dann für alle OMIRA-Milcherzeuger die vertraglich von der Lactalis-Gruppe zugesicherten Milchpreisgarantien mindestens bis 31.12.2027.

 

Unternehmenskennzahlen 2016

Trotz der turbulenten Rahmenbedingungen ist es der OMIRA gelungen, das Unternehmen 2016 ergebnismäßig und bilanziell stabil zu halten.

Dank einer konsequent vorsichtigen Steuerung des Unternehmens und konservativer Bilanzierung konnte die OMIRA-Gruppe das Jahr mit einem positiven Jahresüberschuss in Höhe von 1,6 Mio. Euro abschließen.

Die Gesamteigenmilchanlieferung der OMIRA-Gruppe ging in 2016 leicht auf 810 Mio. kg zurück.

Der von der OMIRA ausbezahlte Milchpreis war im Verlauf des Jahres 2016 entsprechend der Marktsituation weiter rückläufig und konnte auch nicht vollständig von der Markterholung profitieren. Unter Berücksichtigung aller Kontrakte, Zuschläge und Milchgeldzahlungen errechnet sich auf die gesamte Milchmenge der OMIRA ein durchschnittlicher OMIRA-Milchpreis von netto 27,72 ct/kg.

 

 

Vertrauensfrage

Der Aufsichtsratsvorsitzende Erich Härle sowie der komplette Aufsichtsrat wurden für das Jahr 2016 entlastet, lediglich die Entlastung des Geschäftsführers Ralph Wonnemann wurde mit einem knappen Ergebnis verweigert.

Um seine Arbeit für die Zukunft auf eine solide Basis zu stellen, stellte Aufsichtsratsvorsitzender Erich Härle den Gesellschaftern die Vertrauensfrage zu seiner Person. Diese sprachen ihm mit 86,5 Prozent das Vertrauen für seine weitere Tätigkeit aus.

 

Moproweb / moproweb

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