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Private Molkereien bestehen auf Vertragsfreiheit

Datum: 2017-03-28 14:45:00Quelle: VBPM

 

 

Der Milchmarkt zeigt sich vorsichtig optimistisch, dennoch kommt die Branche nicht zur Ruhe. Der Sachstandsbericht des Kartellamts, die Forderungen nach einer Branchenor-ganisation, sowie die politischen Unsicherheiten irritieren die Milchwirtschaft mehr, als dass sie die den positiven Trend unterstützen. Dies wurde soeben auf der Jahrestagung des Verbandes der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft deutlich.

 

Preisbedingt ist die Milchmenge europaweit zurückgegangen und der Weltmarkt hat sich erholt. Die gute Entwicklung der Fettverwertung ist dafür verantwortlich, denn der Magermilchpulverpreis ist nach wie vor unter Druck und nahe an der Intervention. Da-her konnten auch noch keine Mengen aus den öffentlichen Beständen verkauft werden. Nach wie vor belasten nichttarifäre Handelshemmnisse und politische Unsicherheiten den Export.

 

„Die Bestrebungen des Kartellamts, sowie die von einigen von einigen Gruppierungen gewünschte Branchenorganisation stellen Eingriffe in die jahrzehntelang gelebte Ver-tragsfreiheit zwischen den Erzeugern und den Molkereiunternehmen dar, die marktorientierte Lösungen behindern,“ so der VBPM-Präsident Robert Hofmeister.

 

Seit gut einem Jahr läuft ein Verwaltungsverfahren des Kartellamts, in dessen Verlauf die meisten Molkereien in Deutschland um umfassende Auskunft gebeten wurden. Jetzt liegt der Zwischenbericht vor und in diesem werden die Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeuger und Molkereien auf den Kopf gestellt. Die Mitglieder des VBPM sprechen sich anlässlich ihrer Mitgliederversammlung klar für Vertragsfreiheit auch in Zukunft aus. Die aktuellen Verträge wurden in bilateralen Verhandlungen geschlossen; entweder verhandeln die Molkereien mit der Milcherzeugergemeinschaft oder direkt mit den Milcherzeugern. VBPM-Geschäftsführerin Susanne Nüssel verweist auf die Nachteile der deutschen Unternehmen gegenüber ihren Mitbewerbern in anderen EU Ländern – sollten die Forderungen des Kartellamts national umgesetzt werden. Jetzt gilt es, den Dialog zum Kartellamt aufzunehmen und die Forderungen sachlich aufzuarbeiten. Bestehende Verträge sind aktuell nicht betroffen.

 

Trotz der verschiedensten Strömungen bei den Ernährungsgewohnheiten, stehen die natürlichen Milchprodukte in der Verbrauchergunst und die mittel- und langfristigen Prognosen für die Milchwirtschaft sind positiv. Ein wichtiger Beitrag dafür ist die Innovationskraft der privaten Unternehmen und die Bereitschaft, sich den Anforderungen des Marktes zu stellen. Auch die Milchwirtschaft steht im Spannungsfeld zwischen kritischer Verbrauchererwartung und den Anforderungen des Weltmarkt. Hier setzt auch die Podiumsdiskussion auf der VBPM-Jahrestagung an, in der die Vertreter der Wertschöpfungskette zu Wort kommen und ein gemeinsamer Ansatz gefunden werden soll, die Kommunikation zwischen Verbrauchern und Agrar-wirtschaft weiter zu verbessern.

 

Der Bayerische Privatverband vertritt die Interessen von knapp 40 Mitgliedern. Im Frei-staat nehmen die privaten Molkereien eine starke Stellung ein, sie verarbeiten mehr als 50 % der ca. 8 Mio. t in Bayern erzeugten Milch.

Lesen Sie später noch den Bericht von molkerei-industrie über die VBPM-Jahrestagung auf moproweb.

 

Moproweb / moproweb

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