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VMB: Steigende Erzeugung im Mai

Datum: 28.07.2023Quelle: VMB

Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), verzeichnet weiterhin seit einem dreiviertel Jahr ein erhöhtes Anlieferungspotential der deutschen Milcherzeuger bei konventioneller und schon seit mehreren Jahren bei bio-/ökologischer Milch. Nur in zwei Bundesländern hat sich (bei konventioneller Milch) die Milcherzeugung zum Vorjahr angeglichen. Das veröffentlichte Milchaufkommen für die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für den Mai 2023 beträgt 2,799 Milliarden Kilogramm. Der Anstieg zum Vorjahresmonat liegt bei knapp über zwei Prozent, so dass in Summe 57 Millionen Kilogramm mehr Milch im genannten Berechnungsmonat angeliefert wurde. Nach fünf Erhebungsmonaten 2023 bildet die kumulierte Anlieferung ein Plus von 2,4 Prozent bzw. ein Gesamtvolumen von 13,387 Milliarden Kilogramm Milch. Somit ergibt sich ein erhöhtes Milchvolumen von 319 Millionen Kilogramm vorläufig für dieses Jahr.

Konventionelle Milcherzeugung: die Abstände bleiben vorerst mal
Die Marktentwicklung für Milchprodukte leidet seit Jahresbeginn unter einer Konsumentenflaute auch im Export, bei gleichzeitig ansteigender Milcherzeugung. Die Folge sind durchgängig fallende Handelspreise und nachlassende Milchpreise. Das derzeit niedrige Preisniveau in Deutschland – ein Rückgang von 15 Cent/kg Milch seit Anfang des Jahres – übt scheinbar derzeit wenig Gewicht auf die Milchproduktion aus. Für den Mai 2023 errechnete die BLE ein Plus von 1,9 Prozent. Das ergibt eine angelieferte Milchmenge von 2,671 Milliarden Kilogramm Milch bzw. etwas mehr als 50 Millionen Kilogramm Milch. Die Summe nach fünf Monaten ergibt fast die gleiche Bilanz, so dass das Niveau der Abstände sich im Schnitt auf zwei Prozent eingependelt hat, welche auch für die kommenden Monate erwartet wird. Gesamt wurden bislang 12,793 Milliarden Kilogramm Milch an die Molkereien abgegeben. Ein Vorsprung von 2,2 Prozent bzw. 276 Millionen Kilogramm mehr Milch. Sollte dieser Trend bleiben, wird am Ende des Jahres wieder die 30-Milliarden-Kilogramm-Grenze überschritten und bei circa einer Gesamtanlieferung von 30,3 Milliarden Kilogramm Milch landen (Vorjahresmenge: 29,703 Milliarden Kilogramm Milch). Bayern hat sich gleichfalls diesen Trend eingenommen. In Bayern wurde im Mai 2023 die Anlieferung um 3,2 Prozent erhöht. Dies ergibt eine Monatsmenge von 628,451 bzw. von 20 Millionen Kilogramm mehr Milch. Die Chancen, wieder die bayerische sieben-Milliarden-Grenze an konventioneller Milch zu erreichen, ist daher durchaus denkbar. Der aktuellen Marktentwicklung für Milcherzeugnisse folgend, sind die anziehenden Milchmengen zurzeit nicht zur Marktstabilisierung dienlich.

Ökologisch/biologische Milch: fallen die Abstände jetzt geringer aus?
Die Erwartungshaltung, dass die biologisch/ökologischen Milcherzeugungsmengen auch in 2023 niedriger ausfallen werden, ist allgemein sehr gering. Seit Beginn der Biomilchvermarktung hat es viele „Biomilchumsteller“ gegeben, so dass kontinuierlich das Volumen an Biomilch gewachsen ist. Für den aktuellen Erhebungsmonat ist dies ebenfalls der Fall. Obwohl der Markt für die biologisch/ökologischen Erzeugnisse seit diesem Jahr von einer Kaufzurückhaltung dominiert wird und auch hier das Milchpreisniveau stetig an Höhe verliert, nimmt das Volumen an Biomilch in Deutschland wie auch in Bayern zu. Die Biomilchmenge erhöhte sich im Mai um sechs Millionen Kilogramm Milch auf eine Monatsmenge von 128 Millionen. Erwähnenswert ist diesmal, dass der Abstand etwas geringer ausfiel als zu den vergangenen Monaten. Während der Quotient sich bis April bei acht Prozent etablierte, ging er im aktuellen Monat auf fünf Prozent zurück. Entwickelt sich hier ein neuer Trend und eine Milchanpassung hinsichtlich der eingegrenzten Marktverhältnisse? Die aufsummierte Biomilchmenge beläuft sich nach fünf Monaten auf 594 Millionen Kilogramm mit einem Plus von 7,8 Prozent. Für Bayern ist gewissermaßen eine Parallele zu erkennen. Die „Mai-Milchanlieferung“ stieg nur noch im Vergleich um knapp fünf Prozent an. Kumuliert zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der deutschen Biomilchanlieferung. Bislang errechnet sich eine Summe von 292 Millionen Kilogramm Milch mit einem Vorsprung gegenüber 2022 von 7,3 Prozent.

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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