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Handel macht Druck

Datum: 16.06.2023Quelle: VMB

Die deutsche Milchanlieferung schließt sich wieder ihrem gewohnt saisonalen Trend an und lässt in ihrer Höhe langsam nach. Dabei liegt das Mengenvolumen noch über der Vorjahreslinie, obwohl die heiße Witterung bald die Leistung der Milchkühe etwas einschränken wird. Die Marktpräsenz ist neben den klimatischen Bedingungen auch schon von den Schulferien geprägt. So sinkt das Kaufinteresse kurz vor Ferienbeginn generell an Lebensmitteln, aber dafür aktivieren die ansteigenden Außentemperaturen den Bedarf an Frischmilcherzeugnissen und Sahne für Eiscreme und Erdbeerprodukte. Leider verstärkt nebenbei der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) seine Phalanx, da die Konsumenten im Hinblick auf ihr verfügbares Einkommen weiterhin sparsamer agieren und gleichzeitig die Basis der Milcherzeugung hoch ist. Dies begünstigt folglich die Konditionsverhandlungen für Milcherzeugnisse auf Seite des LEH und anderer Käufer. Die Preise bei Butter und Käse konnten sich dabei aber behaupten. Das Geschäft im Export verläuft angeregter, da momentan viele Käseprodukte wegen der ausgedehnten Urlaubsströme bald im Mittelmeerraum benötigt werden. Der Handel mit Milchpulver kann ein gutes Niveau bei stabilen Erlösen verzeichnen.

Milchfett: Verarbeitung geht in die Sommerpause
Die Absatzentwicklung an Butter scheint sich so langsam in die Sommerpause zu verabschieden. Vor allem das Mengenvolumen bei Blockware bleibt ohne hohen Anspruch. Bei Stückware werden noch ansprechende Umsätze verzeichnet, obwohl sich bald die deutschen Konsumenten in die Sommerferien verabschieden. Die derzeit sehr mediterranen Temperaturen erhöhen den Konsum bei Milchfett für den Eiscremebedarf. Da bei der angelieferten Sommermilch auch die Inhaltsstoffe schwinden und die Fettinhalte zurückgehen, können durch das ausgeglichen Marktniveau, bei Milchfett konstante Preise umgesetzt werden.

Hartkäse: freundlicher Geschäftsverlauf
Der Geschäftsverlauf mit Hartkäse kann sich kurz vor dem Sommerbeginn sehen lassen. Die Absätze im Inland sind gut und werden vom LEH als auch im Großhandel und bei der verarbeitenden Industrie ansprechend geordert. Für den Export liegen ebenfalls zufriedenstellende Nachfragen vor, da die Hotellerie und Gastronomie in den beliebten deutschen Urlaubsregionen einen hohen Ansturm an Urlaubern erwarten. Die Preise können daher noch eine feste Position vorweisen, auch wenn andere Käsesorten niedriger gehandelt werden.

Schnittkäse: Konsum steigt – Preise fester
Die generelle Kaufzurückhaltung der deutschen Konsumenten im Hinblick auf Einkommensentwicklung, Kostensteigerung und damit verbundener anziehender Inflationsrate, trifft auch den Milchkonsum bei Frischmilcherzeugnissen, Butter und Käseprodukten. Schnittkäse als größtes Produktionselement bei Käse hat diesen Trend ebenfalls hart spüren müssen. Die Verkaufsmengen gingen auch zu Beginn 2023 weiter zurück. Nachdem die Schnittkäsepreise in den letzten Monaten Abwertungen im Export, Großhandel und LEH erfahren mussten, hat sich der Absatz jetzt wieder gefestigt. Die Verkäufe im Inland verzeichnen daher ein ansprechendes Niveau und gleichzeitig konnten die Auslandsgeschäfte gefestigt werden, auch wenn durch das erhöhte Milchmengenvolumen in Deutschland und Europa die Händel weiterhin spekulativ bei den Preisgesprächen unterwegs sind.

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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