x

VÖM zieht Bilanz über das letzte Jahr

Datum: 2015-04-09 10:21:00Quelle: VÖM

Das Foto zeigt Johann Költringer (links), VÖM – Geschäftsführer, und Helmut Petschar, VÖM Präsident, auf der heutigen Pressekonferenz (Foto: VÖM)

 

Helmut Petschar, Geschäftsführer der Kärntnermilch und Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), erklärte heute vor der Presse in Wien: „2014 war für die österreichische Milchwirtschaft insgesamt ein erfolgreiches Jahr. Die zunächst positive Entwicklung auf den Märkten wurde im August 2014 durch das Importembargo Russlands unterbrochen. In weiterer Folge kamen die Märkte durch größere Milch-mengen weltweit unter Druck, was bis zum Ende des Jahres auch in Österreich deutlich zu spüren war, dennoch konnte 2014 ein positives Gesamtergebnis erreicht werden“.

Das Jahr 2015 startete mit Druck auf den Märkten. In Folge der deutlich abgesenkten Preise und der drohenden Superabgabe kam es zu einem Rückgang der Milchproduktion in wichtigen Produktionsländern und damit zu einer Erholung auf den Märkten, auch halfen die Euro-US-Dollar Wechselkurse.

Die Erzeugermilchpreise erreichten zu Beginn 2014 einen Höchstwert und das Niveau vor dem EU-Beitritt vor 20 Jahren. Bei den Exporten konnte ein Rekordwert erzielt werden, ebenfalls gestiegen sind die Importe. Mit dem Auslaufen der Milchquote wird ein weiterer deutlicher Liberalisierungsschub sowie ein noch schärferer Wettbewerb am EU-Milchmarkt erwartet.

Die Umsätze der österreichischen Milchverarbeiter sind 2014 mit ca. 2,43 Mrd. Euro um 4,2 Prozent gestiegen, dabei erhöhten sich die durchschnittlichen Verarbeitungserlöse je Kilogramm Milch auf 75,94 Cent um 1,2 Prozent. Das bereinigte EGT bezogen auf den Umsatz der österreichischen Molkereien kam im Durchschnitt bei 0,4 Prozent sehr knapp zu liegen. 2014 wurden über 100 Mio. Euro in den Ausbau der österr. Molkereiwerke investiert.

Die österreichische Milchanlieferung lag erstmals über 3 Mio. Tonnen und stieg um 4,4 Prozent auf 3,062 Mio. Tonnen. Für das letzte Quotenjahr fällt mit einer geschätzten Überlieferung von ca. 160.000 Tonnen eine Superabgabe von ca. 45 Mio. Euro an. Die Erzeugerpreise sind 2014 von 42,06 Cent auf 44,19 Cent um 5,1 Prozent gestiegen (Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen, ab Hof, inkl. MWSt). Netto lag der Milchpreis bei 39,46 Cent, 2,34 Cent über dem Vergleichswert der EU (Durchschnitt aller Qualitäten, exkl. MwSt.). A

Die Zahl der Milchlieferanten ging 2014 von 32.850 auf etwa 31.500 Milchproduzenten um 4,1 Prozent zurück.

Export/Import

Österreich konnte im Jahr 2014 im Außenhandel einen neuen Rekord verbuchen: Milchprodukte im Wert von 1,185 Mrd. Euro (plus 5,4 Prozent) sowie Importe im Ausmaß von 738 Mio. Euro (plus 12,1 Prozent) ergaben ein positives Außenhandelssaldo von 447 Mio. Euro. Mit diesen Werten wurden neuerlich historische Höchststände erreicht. Die Exportquote kam s auf 48,7 Prozent, die Importquote lag bei 30,4 Prozent.

Wichtigstes Außenhandelsprodukt der österreichischen Milchwirtschaft ist Käse, hier konnte mit einer Menge von 125.000 Tonnen (plus 6,9 Prozent) und einem Umsatz von 526 Mio. Euro (plus 9,7 Prozent) ein neuer Rekord erreicht werden, was ebenfalls einer Verbesserung bei den Exportpreisen um 2,7 Prozent entspricht. Importiert wurden 109.000 Tonnen (plus 13 Prozent) bei leicht rückläufigen Preisen.

Flüssige Milchprodukte wurden in Umfang von 365 Mio. Euro exportiert, importiert wurden hier Produkte um 67 Mio. Euro, Joghurt und Sauermilchprodukte brachten im Export 165 Mio. Euro, importiert wurden in diesem Bereich Produkte im Wert von 58 Mio. Euro, was auch in diesem Sektor eine äußerst positive Exportbilanz zeigt. Bei Butter beliefen sich die Exporte auf 2.150 Tonnen, importiert wurden hier jedoch 15.600 Tonnen, ein Trend, der zeigt, dass einerseits in der Weiterverarbeitung und im Preiseinstieg des Lebensmitteleinzelhandels stärker auf ausländische Ware zurückgegriffen wird.

Mehr Milch

Die österreichische Milchwirtschaft erwartet nach dem Quotenende erhöhte Milchmengen, die vor allem im Ausland zu vermarkten sind, umso wichtiger ist für die österreichische Milchwirtschaft ein möglichst ungehinderter Zugang zu den Exportmärkten, daher sind auch gute Exportmöglichkeiten in die einzelnen Länder sehr wichtig, (z.B. Veterinärabkommen, die einen Export erst ermöglichen), weiter gilt es, bestehende Zollnachteile im Vergleich zu anderen Ländern systematisch zu reduzieren. In diesem Sinn wird auch die Exportinitiative des Ministeriums positiv gesehen, hier geht es darum, optimale Rahmenbedingungen für Exporte zu schaffen.

Die österr. Milchwirtschaft fordert engagierte Maßnahmen, um das Potential, welches die heimische Milchwirtschaft bietet, bestmöglich umzusetzen. Petschar: Dazu brauchen wir:

• Rahmenbedingungen durch die EU und die nationale Politik, die den Milchstandort Österreich unterstützt

• keine diskriminierenden Gesetze und Kostenbe-lastungen durch hohe Gebühren und Abgaben

• Vorrang für hochqualitative österreichische Produkte in der öffentlichen Beschaffung

• Unterstützung beim Export z.B. durch Veterinärab-kommen

• weitere Entbürokratisierungsmaßnahmen

• Unterstützung zum Ausgleich von höheren Kosten z.B. bei den Anfuhrkosten

• Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen innerhalb der österreichischen Lebensmittelkette

• Abgeltung von Leistungen der heimischen Milchwirt-schaft für Umwelt- und Landschaftspflege

• Besondere Unterstützungen für den Erhalt der Milch-wirtschaft in Berg- und benachteiligten Gebieten

• Förderung von Qualitätsprogrammen.

 

 

 

Moproweb / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.