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Vorwurf der Profitgier

Datum: d24.04.2023Quelle: Allianz / molkerei-industrie

Unter dem Titel “Hungrig nach Profiten – Betriebskosten erklären Preisanstieg nicht vollständig” hat die Allianz heute eine Pressemitteilung veröffentlicht, die der deutschen Lebensmittelindustrie angesichts der anhaltend hohen Inflation Profit-Hunger vorwirft und einen unzureichender Wettbewerb unterstellt.

Aurélien Duthoit, Branchenexperte bei Allianz Trade: „Wir beobachten auch, dass insbesondere Lebensmittelhersteller hungrig nach Profiten sind. Sie haben die Preise wesentlich stärker erhöht als die Einzelhändler.“ Im weiteren ist von übermäßigen Gewinnmitnahmen der Unternehmen die Rede.

Dabei scheint der Versicherung nicht bewusst zu sein, dass die Preisanhebungen im Milchbereich bei Weitem nicht nur auf die Energiekosten, sondern vor allem auf die Rohstoffkosten = Milchpreise zurückzuführen waren. 2022 wurde in Deutschland der höchste Milchpreis in der deutschen Nachkriegsgeschichte bezahlt, zudem lag die Auszahlung auch an der Spitze der EU. Daneben scheint die Allianz völlig uninformiert über die Margen in der Milchwirtschaft, die Umsatzrenditen liegen bekanntlich zwischen null und zwei Prozent. Dies als Profitgier zu brandmarken erscheint zumindest dem Kundigen als das, was es ist, nämlich Schwachsinn. Auch kann keine Rede von einem nicht funktionierendem Wettbewerb sein, denn nahezu alle deutschen Milchverarbeiter beliefern die großen Handelsketten. Auch das BKartA sieht keinen gestörten Wettbewerb in Deutschland.

Trotz der mehr als groben Fehler wurde die Botschaft der Allianz heute in gewohnt parteiischen Massenmedien wir dem ÖR verbreitet.

Roland Sossna / moproweb

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