Generation Z im Dialog

Was beschäftigt die junge Generation? Welches Mindset haben sie? Und: auf wen hören sie, wenn es um das „richtige Essen” geht? Diese Fragen stellte die Initiative Milch denen, die es wissen müssen: der Generation „Z“ (für Zukunft). Dazu lud die Initiative Ende April Landwirte, Unternehmer, Influencer und Verbraucher zur Diskussionsrunde ein. Thema: Gegenwart und Zukunft unserer Ernährung.

Das Fazit vorab: Rund drei Viertel der Gen Z-Befragten sagen, dass die eigene Ernährung in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ausdruck eines Lebensstils geworden ist. Vegane (knapp vier Prozent) und vegetarische (14 Prozent) Ernährungsweisen spielen für sie eine verhältnismäßig kleine Rolle. Etwqas die Hälfte der befragten Teilnehmer aus der „Gen-Z“-Gruppe sieht vegane Ernährung sogar als eher oder besonders ungesund an. Das Meinungsforschungs-Institut Civey führte im Auftrag der Initiative Milch mehrere Umfragen zum Thema Ernährung durch.

Junge Menschen lassen sich in ihrem Ernährungsverhalten zwar von Medien inspirieren, folgen aber vornehmlich ihren persönlichen Werten und Empfindungen. Demnach wird das Essverhalten der 16- bis 29-Jährigen am stärksten durch Gewohnheiten (61,6 Prozent), das mentale Wohlbefinden (40,8 Prozent) und das persönliche Gesundheitsbewusstsein (37,8 Prozent) beeinflusst. Der Einfluss sozialer Medien spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Lediglich zwei Prozent sagen, dass Social Media ihr Essverhalten beeinflussen.

Sarah Emmerich, Influencerin und Podcasterin, sieht in den sozialen Medien dennoch einen Richtungsweiser für junge Menschen, die nach Orientierung suchen. „Jugendliche und junge Erwachsene sind noch nicht so gefestigt und lassen sich unter Umständen leichter beeinflussen als ältere Generationen. Und gerade beim Thema Ernährung gibt es viele Unsicherheiten. In den sozialen Medien bilden sich dann häufig Informationsblasen, in denen junge Menschen teilweise nur eindimensionale Meinungen kennenlernen – was hier oft fehlt, ist die nötige Transparenz. Influencer sollten sich also ihrer Verantwortung bewusst sein, wenn sie über Themen wie Ernährung auf ihren Kanälen sprechen.”

Regionalität und Geschmack sind laut der Umfrage zwei der Top-Gründe für die Auswahl eines Lebensmittels. Die Bedeutung von tiergerechter Milchproduktion und den Einfluss von nachhaltiger Landwirtschaft auf die Qualität der Milch sehen auch die beiden Milchbäuerinnen Katharina Leyschulte und Klara Wolf. Mehr noch: Eine nachhaltige und tierwohlgerechte Landwirtschaft ist für die beiden ein Muss.

Bei der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln spielt ebenso auch eine recycelbare Verpackung für 57,2 Prozent der Gen Z zunehmend eine Rolle. Auch die regionale Produktion (55,2 Prozent) und artgerechte Tierhaltung (56,8 Prozent) werden als wichtiger werdende Faktoren eingeschätzt. Trotzdem: Bei der Auswahl von Lebensmitteln achten 65,5 Prozent vor allem auf den Preis.