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TOC-Überwachung mit
Hach BioTector B7000i Dairy
Venturi-Probenahme erspart MEGGLE den Ausbau der Kläranlage
Unsere Autoren: Dr Isabel Hünig, Product Application Manager; Robert Stevens, Global Key Account Manager Food & Beverage;
Sebastian Häck, Team Leader Sales; Christine Held, Field Sales Engineer; alle Hach
Produktverluste durch Leckagen in
einem milchverarbeitenden Betrieb
wurden teilweise erst an erhöhten
Abwasserablaufwerten erkannt. Die
Suche nach den Ursachen war zeit- und personalaufwändig.
Folglich war die Schmutzfracht
des Abwassers häufig so hoch, dass die betriebseigene
Kläranlage bei MEGGLE am Limit
arbeitete. Um die Einhaltung gesetzlicher Ablaufwerte
zu garantieren, schien eine Erweiterung
der Anlage unvermeidbar.
Ein TOC-Online Analysator Hach BioTector
B7000i Dairy mit einem Vakuum Venturi Probenahmesystem
ermöglicht nun die Messung
des TOC-Gehaltes an drei Werksabläufen. Dabei
wird die Probe aus bis zu 60 m Entfernung
und 6 m Tiefe, ohne Anstauung oder mechanisches
Pumpen verlässlich herangezogen. Zudem
wird der Klärprozess mit Hilfe eines weiteren
TOC-Analysators Hach BioTector B7000i
Dairy am Zulauf der Kläranlage gesteuert.
Die Erkennung von TOC-Spitzen im Abwasser
der drei Werksabläufe ermöglicht eine schnelle
Ortung und Behebung von Leckagen. Wertvolle
Rohstoffe und Produkte bleiben dadurch dem
Betrieb erhalten und die Schmutzfracht der betrieblichen
Kläranlage wird deutlich verringert.
Die geringere Schmutzfracht ermöglicht dazu
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Einsparungen an Klärschlammentsorgungskosten
und eine Erweiterung der Kläranlage ist
nicht mehr notwendig.
Auf dem MEGGLE Gelände in Wasserburg
wird eine betriebseigene Kläranlage mit
90.000 EGW betrieben. Zu der installierten
Analytik von Hach gehören Messgeräte zur
Online Überwachung von Ammonium, Nitrat
und Phosphat. Auch im Labor verwendet und
vertraut man Hach-Analytik.
Kläranlage am Limit
Durch Erweiterung und Modernisierung der Produktionsanlagen
arbeitete 2014 die betriebseigene
Kläranlage am Limit. Um die Einhaltung
von gesetzlichen Grenzwerten weiterhin garantieren
zu können, stand man kurz vor einer größeren
Investition in ein neues Belebungsbecken.
Die Lösung
Eine Verbesserung der Situation brachte die Installation
eines ersten TOC-Online Analysators,
dem BioTector B7000i Dairy, am Zulauf der Kläranlage.
Das Gerät überwacht dort seit 2015 die
TOC-Fracht. Mit Hilfe der Messwerte wird das
Einblasen von Luft bzw. Sauerstoff in der aeroben
Phase des Klärprozesses gesteuert. Auch
das Erkennen von TOC-Spitzen, die durch Leckagen
hervorgerufen werden, ermöglicht ein
schnelles Eingreifen. Zudem überzeugt der Bio-
Tector B7000i Dairy die Betreiber der Kläranlage
durch seine Robustheit und Verlässlichkeit.
Der BioTector B7000i Dairy ist ein speziell für
die Anforderungen in Molkereiabwasser entwickelter
TOC-Analysator. Im Gegensatz zu anderen
TOC-Technologien erfasst er mit seiner
Oxidationstechnologie, TSAO (two stage advanced
oxidation), nur die Molkereiprodukte im
Abwasser und nicht z. B. die in der Produktion
verwendete Aktivkohle. Aktivkohle ist zu einem
hohen Prozentsatz elementarer Kohlenstoff.
Er ist jedoch als Aktivkohle nicht organisch gebunden
und gehört somit nicht zum TOC (total
organic carbon). TOC-Messmethoden, die auf
anderen Oxidationstechnologien basieren, wie
z. B. die TOC-Messung nach katalytischer Verbrennung,
können Aktivkohle nicht von TOC
unterscheiden und erfassen diese mit. Wichtig
dabei ist, dass die Aktivkohle im biologischen
Klärprozess nicht verstoffwechselt wird und
somit ihre Erfassung als TOC zu einer Fehlsteuerung
des Klärprozesses führen würde.
Zusätzlich kann der Verantwortliche sich beim
BioTector B7000i Dairy darauf verlassen, dass
TOC-Spitzen durch Produkt- bzw. Rohstoffaustritt
hervorgerufen werden und definitiv
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