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18. Dairy Cooperatives Forum

Datum: 24.09.2021Quelle: Innovationsteam Milch Hessen, SMW
Im Bild von links nach rechts: Karsten Schmal, Staatssekretär Ryszard Bartosik und Leszek Hadzlik, Präsident Polnischer Verband der Rinderzüchter und Milchproduzenten PFHBiPM (Foto: SMW)

 

 

Am Rande des 18. Dairy Cooperatives Forum in Bialystok (08.-09.09.2021), Polen, traf sich der Staatssekretär Ryszard Bartosik mit den in Polen weilenden Vertretern des Verbandes der deutschen Milchwirtschaft. Die Delegation aus Deutschland setzte sich aus verschiedenen Molkereivertretern zusammen, die der Einladung des VDM / IDF Germany unter Führung von Präsident Karsten Schmal gefolgt waren, Land und Leute des Nachbarstaates besser kennenzulernen. An dem Gespräch, das den Erfahrungsaustausch, aber auch die Ansichten zur Situation am Milchmarkt aus polnischer und deutscher Sicht hatte, nahmen auch die Vertreter des Polnischen Verbandes der Rinderzüchter und Milchviehhalter (PFHB)teil.

Im Gespräch hob Bartosik die Bedeutung der polnischen Milchwirtschaft für das Land, aber auch für Europa hervor. Seit 2004, dem EU-Beittritt sei der Sektor kontinuierlichen Veränderungen unterlegen, die zu Qualitätsverbesserungen und einer breiteren Produktpalette geführt haben. Von den derzeit ca. 200.000 Betrieben mit Milchkühen produzieren nur knapp die Hälfte für den Markt, d.h. es gibt noch eine große Anzahl an Kleinstbetrieben mit 1 bis 10 Kühen, die der Semisubsistenzlandwirtschaft zuzurechnen sind. Diese Betriebsstruktur ist die herausragende Besonderheit des polnischen Milchsektors, der sich aber den gleichen Herausforderungen wie auch die deutsche Milchwirtschaft stellen muss. Auch für die polnischen Milchviehhalter sind der Umweltschutz, die nachhaltige Produktionsweise und die differenzierten Verbraucherwünsche eine große Herausforderung. Dennoch sieht das Ministerium den Sektor gut aufgestellt, die lange Liste der Anforderungen zu meistern, denn es wurde schon in der Vergangenheit eine große Anpassungsfähigkeit der Produzenten und Verarbeiter bewiesen. Der Milchsektor ist einer der wichtigsten Zweige der polnischen Agrar- und Ernährungswirtschaft und schafft heute einen Selbstversorgungsgrad von 122 %, insofern findet bereits ein intensiver Handel mit dem EU Binnenland, aber auch mit Drittländern statt. Der Staatssekretär verwies auch auf die guten Ergebnisse der polnischen Agrarexporte trotz der Pandemie. Im vergangenen Jahr ist der Milchauszahlungspreis um 9,5% gesunken, aber die Futterkosten sind im gleichen Zeitraum um 20% gestiegen, so dass der wirtschaftliche Druck auf die Betriebe groß ist. Der polnische Milchsektor steht vor ehrgeizigen Herausforderungen, aber einen Vorteil sieht die Politik in der Kleinstrukturierung, da kleinere Betriebe sich besser an den Green Deal und Fram to Fork der EU anpassen können.

Wie ein roter Faden zog sich die Forderung nach Rentabilität aller polnischen Betriebe durch die Ausführungen und es wird besondere nationale Anstrengungen erfordern, allen Betriebstypen gerecht zu werden. Dennoch sieht der Staatssekretär eine große Chance in der neuen GAP, auch wenn die Anforderungen nicht zu Lasten der Betriebe gehen sollen.

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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