Chinesische Babyfoodhersteller haben es schwer

In China sind mehr als 100 Kindernährmittelhersteller mit zusammen mehreren Tausend Artikeln registriert. Sie machen zusammen aber nicht mehr als 30% des 10-Mrd.-US$-Marktes aus. Marktanalysten bei KPMG berichten, dass dies nicht immer so war. Vor dem Melaminskandal im Jahr 2008 dominierten heimische Hersteller den chinesischen Markt. Bis Ende 2013 ging deren Marktanteil auf 46% zurück, inzwischen halten sie weniger als ein Drittel des Umsatzes.

Die chinesische Regierung will das anhaltende Wachstum ausländischer Babyfoodanbieter aufhalten. Dazu wurde ein Schema entwickelt, in dem sich alle ausländischen Unternehmen mit ihren Produkten registrieren müssen. Erst wenn eine offizielle Genehmigung vorliegt, dürfen die Unternehmen dem Konzept nach Produkte in China grenzüberschreitend vertreiben. An sich sollte diese Regelung bereits im letzten Jahr greifen, nun wurde die Frist für die Registirierung um ein Jahr verschoben.

Währenddessen versuchen chinesische Kindernährmittelproduzenten aufzuholen. Allerdings stehen sie in hartem Wettbewerb, manche Unternehmen, die sich eher der mittleren Qualitätsstufe verschrieben haben, geraten unter Kostendruck und werden zur Verwendung qualitativ weniger hochwertiger Rohstoffe gezwungen. Durch ein Regierungsdekret wurden den heimischen Herstellern zudem die Vermarktungsmöglichkeiten beschnitten, je Produktkategorie dürfen nur noch drei Produktlinien vertrieben werden. Dies hat in 2016 einen massiven Abverkauf bereits produzierter Ware mit entsprechenden Preisminderungen ausgelöst und den Markt zusätzlich unter Druck gebracht.