x

Folgart: Milchbauern benötigen Unterstützung

Datum: 2015-07-31 02:00:00Quelle: DBV

“Der aktuelle Milchpreis ist für unsere Milchbauern nicht kostendeckend. Eine deutliche Preiserholung ist dringend gefordert, ansonsten werden zahlreiche Milchviehbetriebe in ihrer Existenz gefährdet”. Dies stellte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Folgart, in einem Pressegespräch in Berlin fest. Um eine Wende zu erreichen, sei ein Bündel von Maßnahmen notwendig. Dazu zählte Folgart eine Verbesserung der Molkereistrukturen, eine Exportoffensive sowie ein Ende der Niedrigpreisstrategie des Lebensmitteleinzelhandels, so dass Investitionen in geforderte höhere Standards auch verdient werden können. Außerdem müssten politische Initiativen zur Aufhebung des Russland-Embargos ergriffen werden. Die Zusatzeinnahmen aus der Milchquoten-Superabgabe der EU müssten zur Überbrückung der Liquiditätsengpässen, die vor allem im russischen Importembargo begründet liegen, verwandt werden.

Zur Unterstützung der Milchbauern schlug Folgart erneut die Verwendung der Strafzahlungen des letzten Milchquotenjahres (Superabgabe) für Exportmarketing sowie für direkte Einkommenshilfen vor. “Die Exportoffensive muss die Erschließung neuer Märkte durch eine Ausweitung der europäischen Absatzförderung und den Abbau veterinärer Handelshemmnisse umfassen.” Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramme müssten zusätzlich den Betrieben kurzfristig Luft verschaffen. Die Landwirtschaftliche Rentenbank habe hierzu schon ein erstes Angebot entwickelt.

Der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Heinz Korte, forderte eine weitere Flankierung: “Die vom Bauernverband seit Jahren geforderte Risikoausgleichsrücklage, die der deutschen Landwirtschaft bisher nicht ermöglicht wurde, würde in diesen schweren Zeiten den Milch- und Schweinehaltern bei der Erhaltung der Liquidität ihrer Betriebe helfen”.

Frust unter den Milchbauern erzeuge auch die augenblickliche gesellschaftliche und mediale Diskussion und Darstellung der Milchviehhaltung. Nach Gesprächen mit den Veterinärämtern in Niedersachsen hätten diese den Milchbauern bescheinigt, dass in “95 Prozent der Milchviehbetriebe die Haltungsbedingungen in Ordnung seien.” Die öffentlichen Darstellungen ließen zum großen Ärgernis der Bauern jedoch andere, falsche Schlussfolgerung zu. “Um in mehr Kuhkomfort investieren zu können, muss mit der Milchproduktion vorher aber auch Geld verdient worden sein. Das Marketing des Verkaufs des Lebensmitteleinzelhandels mit “Wir lieben Lebensmittel” oder “Woran erkennt man gute Qualität” passe nicht zur Niedrigpreisstrategie des Einkaufs.

Foto: mi

 

Moproweb / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.