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Käseproduktion auf Rekordniveau

Datum: 20.10.2023Quelle: molkerei-industrie
MIV vor der Presse (von links: stellv. Vorsitzender Hans Holtorf (frischli), Vorsitzender Peter Stahl (Hochland) und MIV-Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser

Anlässlich einer Pressekonferenz am 20. Oktober in Salzburg erklärte der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes Peter Stahl „Die Rohstoffverfügbarkeit und der Milchpreis sind regional sehr unterschiedlich. Zum Tiefpunkt der saisonalen Anlieferungskurve erholen sich die Preise im Herbst 2023 nur langsam, internationale Notierungen und Entwicklungen deuten aber auf sich verbessernde Marktbedingungen hin.“ Der Markt habe die Delle verursacht durch die Umstellung der Verbrauchsmuster der Haushalte nach Corona und die Inflation bewältigt, so dass die Position der Milchindustrie in den bevorstehenden Verhandlungen mit dem LEH wieder besser geworden ist. Stahl sieht daher auch kein Potenzial für Preissenkungen in den Gesprächen mit den Einkäufern.

Der Verbrauch entwickelte sich 2022 je nach Milchprodukt unterschiedlich: Bei Konsummilch ging der Verbrauch in den letzten Jahren um zehn Prozent zurück, nur Weidemilch konnte deutlich punkten. Die „vegane Welle“ spürt nicht zuletzt der Konsummilchmarkt: Hafergetränke und Co erreichen derzeit einen Marktanteil von zehn Prozent, allerdings werden hier bei weitem nicht mehr Wachstumsraten wie in den Vorjahren erzielt. Der Butterkonsum sank aufgrund der Rekordpreise von zeitweise deutlich über zwei Euro auf 5,4 kg je Kopf, wobei Margarine davon nicht profitieren kann.

Politik und LEH werden künftig durch zusätzliche Anforderungen an Tierwohl und Umweltgesetzgebung die Entwicklung der Milchproduktion beeinflussen und in einigen Regionen für einen verstärkten Strukturwandel sorgen, prognostiziert der MIV. Je nachdem, welche Übergangsfristen für die Anbinde/Kombihaltung gewährt werden, könnten bis zu 20% der Milch im Süden verschwinden.

Milchpreis 2023

Deutschland wird 2023 lt. MIV im Bundesschnitt einen Milchpreis von ca. 45 Cent erreichen. Für die deutschen Milcherzeuger wäre dies der zweithöchste Milchpreis, der in den letzten Jahrzehnten jemals gezahlt worden ist, auch wenn im Vergleich zum Rekordjahr 2022 ein deutlicher Rückgang um 15 Prozent zu erwarten ist. Trotz der gesunkenen Verwertungen lag der Auszahlungspreis in Deutschland im Bundesschnitt im Juli 2023 um knapp 5 Cent/kg über seinem Zehn-Jahresschnitt. Allerdings stellt sich die Situation regional sehr unterschiedlich dar: Im Norden Deutschlands sind im Jahr 2022 die Milchpreise früh und am stärksten gestiegen und gleichfalls 2023 wieder vor dem Süden gesunken. Mit einer Spreizung von 8,4 Cent/kg waren die Unterschiede zwischen den Bundesländern mit dem höchsten und niedrigsten Preis so groß wie nie zuvor.

Der Umsatz der deutschen Milchindustrie wird 2023 wohl um 25% auf 35,7 Mrd. € steigen, der Export leistet dazu einen Beitrag von 11,5 Mrd. €.

Roland Sossna / moproweb

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