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Keine MwSt. für Bio

Datum: 12.07.2023Quelle: Andechser Molkerei Scheitz
Im Foto v.l.: Barbara Scheitz, Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Thomas Lang und Richard Mergner (Foto: Andechser Molkerei Scheitz)

Bei der Auftaktveranstaltung „BIO für Alle“ am 9. Juli 2023 in der Andechser Molkerei Scheitz haben die Initiatoren zum politischen Mittagessen geladen und Teilnehmern aus Politik und Landwirtschaft sowie Branchenvertretern ihre Forderungen vorgestellt: „0% Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel“ bedeutet in Konsequenz „100% Einsatz für natürliches Leben jetzt und in Zukunft“.
Zunächst präsentierte Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen von der TU München Ergebnisse einer 10-jährigen Studie zu Umwelt- und Klimawirkungen des Ökologischen Landbaus, welche die Wirkungen der Bio-Produktion für Umwelt, Klima und Gesellschaft analysiert und aufzeigt, dass der Öko-Anbau jährliche Klimafolgekosten in Milliardenhöhe vermeidet (p.a. 1,5 Mrd. €).
Im Anschluss kamen die Initiatoren zu Wort, die in ihren Ausführungen die Bedeutung von Bio für Natur und Umwelt, Klima und Artenvielfalt, Tier und Mensch, für eine gesunde Lebensmittelproduktion, verdeutlichten. Richard Mergner, Vorsitzender BUND-Naturschutz: „Wir können als Konsumenten dazu beitragen, wie die Landwirtschaft aussieht, wie die Tiere gehalten werden. Aber wir brauchen auch die politischen Rahmenbedingungen. Die verantwortliche Politik ist gefordert, Transparenz herzustellen, damit wir von einer freien, sozialen aber auch einer ökologischen Marktwirtschaft reden können. Das haben wir im Moment nicht. Wir brauchen im Lebensmittelbereich regionale, überschaubare und nachvollziehbare Wirtschaftskreisläufe und faire Marktbedingungen. Das muss das Ziel sein. Und deshalb werben wir mit den guten Argumenten von regionalem Bio.“

Thomas Lang, 1.Vorsitzender Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ): „Der Öko-Landbau ist die Grundlage für Artenvielfalt, Humusaufbau, Wasserhaushalt – deshalb muss das System gefördert und vorangebracht werden. Wir sind diejenigen, die die Themen setzen. Wir müssen rausgehen und ringen für den Öko-Landbau, für die Öko-Lebensmittelwirtschaft, für gesunde und gute und nachhaltige Lebensmittel. So schaffen wir es, den Klimawandel mit einer gesunden und nachhaltigen Lebensmittel-, Ernährungs- und Landwirtschaft zusammen zu denken.“
Barbara Scheitz, Geschäftsführerin der Andechser Molkerei Scheitz: „Öko-Landbau ist für mich ein wesentlicher Impulsgeber zur Lösung zahlreicher Probleme, die uns heute umtreiben: Artenschutz, Biodiversität, Bodenschutz und Kohlenstoffbindung, Grundwasserschutz, gesunde Lebensmittel, Gesundheit für uns Menschen, unsere Tier- und Pflanzenwelt, unsere Natur.“

Bio-Lebensmittel bieten lt. dem Aktionsbündnis wissenschaftlich belegt Mehrwert. Forderungen an die Politik sind:
1. Für fairen Wettbewerb: Absenkung der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel auf 0 %
2. Mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung; 50% Bio in öffentlichen Kantinen
3. Für ein gentechnikanbaufreies Bayern; keine Gentechnik durch die Hintertür.

Initiative „BIO für Alle“

Seit mehr als 40 Jahren steht die Andechser Molkerei Scheitz für regionale Bio-Landwirtschaft. Die aktuelle Marktsituation und eine mit der „Zeitenwende“ politisch und gesellschaftlich veränderte Lage stellt die Bio-Branche jedoch vor große Herausforderungen. Zeit, die Leistungen der Bio-Landwirtschaft hörbar und sichtbar in das Bewusstsein der Menschen zu stellen. Gemeinsam mit dem BÖLW, AöL, LVÖ, BUND-Naturschutz und weiteren Vertretern der Branche wurde deshalb das Aktionsbündnis „BIO für Alle“ gegründet. Damit „Bio in Bewegung kommt“, werden nach dem Start in der Biomilchstraße weitere Aktionstage in dieser Woche in Bayern stattfinden sowie ein politisches Frühstück mit Abschlusskundgebung in Berlin am 29. September 2023.

Roland Sossna / moproweb

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