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Kreislaufwirtschaft gelingt nur gemeinsam

Datum: 06.09.2022Quelle: MULTIVAC

 

 

 

 

Obwohl die Deutschen Weltmeister im Mülltrennen sind, landen die meisten Lebensmittelverpackungen aus Kunststofffolien nicht im Recycling, sondern in der Verbrennung. Denn sie bestehen meist aus einem Kunststoff-Mix, der sich nicht wieder trennen lässt. Um einen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen, hat der Verpackungshersteller MULTIVAC eine Kunststofffolie aus recycelbarem Monomaterial entwickelt. Das Problem: Sortiermaschinen in Recyclingbetrieben sind noch nicht in der Lage, das neue Material zu erkennen und sauber zu sortieren. Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor bei MULTIVAC, fordert die Politik deshalb auf, für Recyclingbetriebe Anreize zu schaffen, in Maschinen-Updates zu investieren.

MULTIVAC APET+ ist ein Kunststoff-Monomaterial für nachhaltige Tiefziehverpackungen, das ohne zusätzliche Siegelschicht auskommt. Es ist sortenrein und lässt sich recyceln. Aus dem Material dürfen neue Lebensmittelverpackungen entstehen. MULTIVAC engagiert sich auch bei R-Cycle –einer Initiative, die nach technischen Lösungen sucht, die Zusammensetzung von Kunststoffen maschinell erkennbar zu machen. Denkbar ist beispielsweise eine Datenbank, in der Kunststoffhersteller die Mixturen hinterlegen. Über einen QR-Code auf der Folie könnten Recyclinganlagen auf die Daten zugreifen, das Material identifizieren und sortenrein trennen.

In Müllsortierungsanlagen existieren aber keine Scanner, die recyclingfähigen Kunststoff im Müllstrom gelber Säcke erkennen könnten. Bislang ist das Volumen des recyclingfähigen Monomaterials für eine Investition in die Systeme zu gering. Ein Henne-Ei-Problem, von der die E-Auto-Branche mit ihrer wechselseitigen Abhängigkeit von Anzahl der E-Fahrzeuge und Ladestationen ein Lied singen kann. In beiden Fällen geht es um die Frage, wer den ersten Schritt macht, um einen Roll-out der Technologie zu ermöglichen. „Um die Nachhaltigkeit von Kunststoffverpackungen zu stärken, gehen wir mit unseren Entwicklungsbemühungen in Vorleistung“, unterstreicht Traumann. „Die Kreislaufwirtschaft kann allerdings nur dann wirklich in die Gänge kommen, wenn auch andere Stakeholder der Recyclingkette mitziehen – besonders die Recyclingbetriebe. Hier sollte die Politik dringend Anreize für das Kunststoffrecycling schaffen. Denn es macht auch für die Lebensmittelindustrie keinen Sinn, in umweltfreundliche Verpackungen zu investieren, wenn sie am Ende doch nur in der Müllverbrennung landen.“

Roland Sossna / moproweb

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