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Rabobank: Mehr Milch als der Markt aufnimmt

Datum: 2015-10-08 12:00:00Quelle: Rabobank

Das dritte Quartal brachte Herzklopfen für viele auf der Absatzseite des Milchmarktes, schreibt die Rabobank in ihrem Quartalsbericht über den Welt-Milchmarkt. Von bereits extremen Tiefständen fielen die Preise der wichtigsten Commodities um weitere 12% bis 26% bis sie sich per Ende September wieder erholt haben.

Weltweit wurde im dritten Quartal mehr Milch produziert als der Markt benötigt, Käufer und Verkäufer sitzen auf Beständen. Aber die Marktfaktoren schaffen nun auch eine Grundlage für eine Wende.

Die Milchproduktion scheint in den letzten Monaten weiterhin schneller als die Nachfrage gewachsen sein. Die EU war der wichtigste Treiber dieses Mengenwachstum in einer Zeit, in der auf Wachstum zielende Investitionen in der Milcherzeugung mit dem Wegfall der Quoten zusammenfielen. Rabobank Strategist Tim Hunt erwartet, dass im ersten Quartal 2016 weniger Zusatzrohstoff verfügbar sein wird, da niedrige Milchpreise in Neuseeland und weitere Erlösverluste allenthalben die Milcherzeugung bremsen und durch die Weitergabe niedriger Produktpreise die Nachfrage angekurbelt wird.

Aussichten

• Die Milchpreise bereiten in Neuseeland bereits Schmerzen und werden in den kommenden Monaten in vielen anderen Regionen deutlich nachgeben. Zusammen mit einem bescheidenen Anstieg des Verbrauchs in Exportregionen wird dies die exportierbaren Überschüsse von neuer Milch im 1. HJ 2016 um 7% reduzieren. Dies wird den Markt etwas verengen und eine Änderung der Marktstimmung erzeugen.

• Niedrigere Preise und eine gewisse Verbesserung in Defizitregionen wird die Abverkäufe fördern. Russland wird aufgrund des Embargos nicht am Markt teilnehmen, die chinesischen Einfuhren werden sich im 1.HJ stabilisieren, aber nicht erhöhen.

Diese Dynamik wird übermäßige Bestände allmählich abbauen und zur Jahresmitte auf einen normalen Stand bringen. Preisdruck wird weiter zu erwarten sein.

Positiv
Momentan zeichnet sich ein El Niño Klimamuster ab. Dies bringt ein erhöhtes Risiko (wenn auch keine Gewissheit,) dass es zu ungünstigen Bedingungen in wichtigen Erzeugerregionen kommt. In einigen Regionen werden die Milchpreise nicht hoch genug sein, um eine höhere Zufütterung beim Austrocknen der Weideflächen zu ermöglichen.

Negativ
Das Wegfallen der Milchquote in der EU und die beträchtliche Abwertung des Euro in den letzten neun Monaten könnte zu einem stärkeren Aufbau der Lagerbestände führen. Die Zeichen für die Weltwirtschaft stehen im Moment eher schlecht, Volatilität auf den Finanzmärkten könnte die Nachfrage beeinträchtigen.

 

 

Moproweb / moproweb

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