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Wie krisenfest ist die deutsche Milchbranche?

Datum: 09.12.2020Quelle: molkerei-industrie
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Der Biomilcherzeuger und -direktvermarkter Dr. Ulrich Schumacher, Gut Wilhelmsdorf, erklärte auf der gerade online laufenden 15. Göttinger Fachtagung für Milchwirtschaft, dass es für die Zukunft nicht heißen kann, dass sich die Milcherzeugung einseitig hin zu hoher Leistung oder zu extensiver Grünlandhaltung entwickeln wird. Vielmehr liege die Lösung in einer optimalen Integration in das lokale Agrarökosystem und das direkte Umfeld. Der Milchbauernhof der Zukunft ist lt. Schumacher professionell geführt, er kommuniziert mit der Außenwelt, ist auf Tierwohl und Weidegang ausgelegt. Allerdings werden die Höfe künftig wohl auch größer sein als heute.

 

Quelle: Schumacher

Schumacher kritisiert einseitige Fruchtfolgen, die Ablösung von der Flächenbindung und der Weidewirtschaft sowie Futtermittelimporte. Biomilch bietet kaum den Königsweg, denn die Erzeugung ist anspruchsvoll, zudem kommen laufend neue Regelungen hinzu, die teilweise ideologisch und nicht wissenschaftlich haltbar sind. Der Biomilchmarkt biete auch wenig Transparenz, sagte Schumacher, denn es wird zu viel Biomilch europaweit gehandelt. Biomilch ist durchaus eine hochpreisige Nische, die Molkerei schützen diese durch zögerliche Aufnahme neuer Lieferanten. In diesem Zusammenhang beklagt Schumacher, dass der Biomilchpreis, der in den letzten fünf Jahren relativ konstant bei 48 Cent lag, nur 75% der Erzeugungskosten deckt.

 

Milchpreise anhand von Notierungen festlegen

Frederik Karnath wies auf die Informationsplattform KuhDo hin, auf der interessierte Landwirte sich über die Absicherung des Milchpreises über Warentermingeschäfte informieren können. Karnath befürwortet, dass Auszahlungspreis künftig anhand der Börsennotierungen ausgehandelt werden, was wegen besserer Planbarkeit Vorteile für Milcherzeuger und -käufer bietet.

Roland Sossna

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