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funktioniert es perfekt an den vier Standorten Tilburg, Zwolle,
Zaandam und Pijnacker“, sagt Timmermans.
Viel Kontrollerfahrung
Das Spezialisten-Team „Indspect“ aus Neuwied bei Koblenz entwickelt
und baut seit annähernd 20 Jahren Kontrollsysteme. Der
Schwerpunkt ist die Abfüllung in der Getränkebranche. „Wir setzen
unsere Systeme aber auch in zahlreichen anderen Industriezweigen
ein, in denen eine 100-prozentige Kontrolle erreicht
werden muss“, erläutert Indspect-Vertriebsleiter Michael Köppen.
Sichere Erkennung von
täglich bis zu 400.000 Boxen
Das Zählen der Transportboxen auf den Rollwagen ist schwierig.
Es gibt schwarze, blaue und grüne Boxen, alle von ganz niedrig
22 2 2019 | moproweb.de
Bis zu 400.000 Transportboxen kommen jeden Tag bei Kühne +
Nagel an, zur Weihnachtszeit manchmal doppelt so viele. Nach
dem Erkennen, Sortieren und Waschen werden sie nur kurz zwischengelagert,
bevor es über die Straße ins Lager der Supermarktkette
geht
bis recht hoch. Sehr viele Boxen sind starr, die faltbaren kommen
komplett auf- oder eingefaltet zurück, manche oder auch nur teilweise
aufgefaltet. Hinzukommen bei einigen Typen noch Deckel.
Das ergibt insgesamt 24 verschiedene Kisten in 37 unterschiedlichen
Varianten – also eine gewaltige Menge an Unterscheidungen,
die das System erkennen muss. Etwa die Hälfte der Boxen
ist sortenrein auf ihren Rollbehältern gestapelt, die sind trotz
fehlendem Barcode oder anderen Erkennungszeichen einfach zu
detektieren. Die andere Hälfte aber ist querbeet gemischt.
„Nicht erkannt“
wird manuell überprüft
Richtig knifflig sind stark verschmutzte Boxen sowie solche, an
denen große Papierreste oder Folien über mehrere Boxen hängen.
Dann wird dieser Rolli als „nicht erkannt“ markiert, hält direkt neben
dem Bedienpersonal, das die Sicherungsschnur entfernt. Auf
dem großen Monitor werden die erkannten Boxen angezeigt sowie
der Bereich, der nicht eindeutig erkannt werden konnte. Das
System gibt dem Personal logische Möglichkeiten vor, was sich unter
Schmutz, Papier oder Folie befinden kann, so dass nach einer
kurzen manuellen Überprüfung das System mit einem Touch wieder
gestartet wird. „Neben der fast 100-prozentigen Erkennung,
die wir von Indspect forderten, ist für uns die Geschwindigkeit
und die Zuverlässigkeit des Systems von enormer Bedeutung. Bei
uns kommen täglich bis zu 15.000 Rollwagen mit fast 400.000 Boxen
an – da darf es weder Systemausfälle noch Störungen geben,
sonst bricht bei uns alles zusammen. Denn wir müssen die leeren
Boxen sortieren, waschen und so schnell wie möglich sortenrein
wieder an die Einzelhandels-Zentrale liefern, damit diese dort befüllt
werden können“, erläutert Projektleiter Timmermans.
Als er sich auf dem Markt der Erkennungssysteme für eine Lösung
umhörte, da wurde ihm mehrfach deutlich gesagt: Das geht
auf keinen Fall – diese Menge, diese Geschwindigkeit und diese
Erkennungsgenauigkeit. Never! Timmermans schmunzelt: „I like
visions – und letztlich haben wir es doch geschafft!“
Kühne + Nagel-Niederlassungsleiter Michael Kloeg (links) und
Projektleiter Bart Timmermans sind sehr zufrieden mit dem
Erkennungs- und Sortiersystem, an dem Indspect maßgeblich
beteiligt ist
Die eindeutig erkannten Boxen, die sortenrein auf den Rollwagen
stehen, fahren zu automatischen Roboter-Depalletieren
und weiter zum Waschen. Gemischte Rollies werden manuell
entladen