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für das Unternehmen, dass Rohstoffe und
Verarbeitungsprozesse eine durchgängig
hohe Qualität aufweisen müssen. Seit vielen
Jahren bereits wird großer Wert auf
Nachhaltigkeit und eine umweltfreundliche
Verpackung gelegt. 2012 kaufte
RITTER SPORT Land im Osten Nicaraguas
und stieg damit selbst in den nachhaltigen
Anbau von Kakao ein. 2018 stellte das Unternehmen
als erster großer Tafelschokoladehersteller
den Kakaobezug vollständig
auf zertifiziert nachhaltigen Kakao um. Dafür
wurde die Alfred Ritter GmbH & Co. KG
mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis
2018 in der Kategorie „Mittelgroße Unternehmen“
ausgezeichnet. Nach Ansicht der
Expertenjury ist RITTER SPORT „ein hervorragendes
Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeit
in der gesamten Wertschöpfungskette
vom Kakaoanbau bis zur Verpackung
gestaltet werden kann“.
Mission:
Niedrigere Emissionen
Nachhaltigkeit beginnt bei RITTER SPORT
bereits bei der Auswahl der Rohstoffe –
hört aber damit noch lange nicht auf. Unter
anderem betreibt das Unternehmen
seit 2002 ein eigenes auf dem Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung beruhendes Blockheizkraftwerk
(BHKW). Nach der Erneuerung
2016 deckt das Blockheizkraftwerk
mit 9,9 Millionen Kilowattstunden rund ein
Drittel des Gesamtstrombedarfs und 70 %
des Wärmebedarfs. Daneben hat sich das
Unternehmen auch ehrgeizige Ziele bei
der Energieeffizienz gesetzt, so Eberhard
Pfeifer, Personaleinsatzplaner bei der Alfred
Ritter GmbH & Co. KG: „Wir haben uns
vorgenommen, jedes Jahr 1,5 % Energie
einzusparen.“ Dazu suchte das Unternehmen
nach einer modernen Lösung für das
Energiemanagement, um nicht nur die Anforderungen
gemäß ISO 50001 zu erfüllen,
sondern auch um verborgene Potenziale
in der Produktion aufzuspüren, so Pfeifer
weiter: „Für uns ist das auch der erste
Schritt, um zu ermitteln, wieviel Energie
in jeder einzelnen Tafel Schokolade steckt.“
In Einklang mit dem Fokus des Unternehmens
auf höchster Qualität in allen Bereichen
musste die neue Energiemanagementlösung
ganz bestimmte Anforderungen
erfüllen. In erster Linie sollte sie alle Ener-
SIMATIC Energy Manager PRO ermöglicht
einen detaillierten Einblick in Energieund
Produktionsdaten (Foto: Siemens)
Mitarbeiter bei RITTER SPORT können jederzeit auf Energie
und Produktionsdaten zugreifen und sie einfach auf Tablet-
PCs und Terminals im Produktionsbereich auswerten und analysieren
(Foto: Siemens)
Energiemanager Benjamin Flaig kann Grafiken und Daten auch
auf seinen mobilen Geräten abrufen: „Das ist äußerst komfortabel”
(Foto: Siemens)
giedaten aus Produktion, Gebäude und Energieerzeugung
in ein System integrieren und
die Daten in einer zentralen Datenbank ablegen
und archivieren. Damit RITTER SPORT
aus den Daten zum Energieverbrauch auch
Rückschlüsse auf die Energieeffizienz seiner
Produktion schließen kann, musste das neue
System auch in der Lage sein, Energiedaten
mit Prozessinformationen zu verknüpfen.
Und schließlich musste die neue Lösung
einfach und intuitiv zu bedienen sein und
die Auswertung der Daten mit Dashboards
und vielfältigen Berichtsmöglichkeiten unterstützen,
damit die Mitarbeiter in der
Produktion und im Energiemanagement die
Daten jederzeit einsehen können.
Effizienz
durch Transparenz
Mit Simatic Energy Manager PRO von Siemens
hat RITTER SPORT eine Lösung gefunden,
die alle diese Kriterien erfüllt. Das
System erfasst nicht nur die Daten aus der
Produktion, sondern auch die Energiedaten
aus dem Gebäudemanagementsystem
Desigo Insight. Es ist benutzerfreundlich,
lässt sich einfach in Stand halten und kann
in der Zukunft skaliert oder modifiziert
werden, ohne auf externe Ressourcen
zurückgreifen zu müssen. Das Unternehmen
plant, Messwerte direkt mit Simatic
S7-1200- und S7-1500-Controllern sowie
Simatic AI-Energiemessgeräten aufzuzeichnen.
Außerdem sollen Sentron PACMessgeräte
installiert werden, um weitere
Messpunkte in das System einzubinden.
Siemens unterstützte die Inbetriebnahme